Klee, Paul

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Ernst Paul Klee (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern, Schweiz; † 29. Juni 1940 in Muralto, Schweiz) war ein kryptojüdischer[1] Maler und Grafiker, der sich vorrangig in Deutschland und in der Schweiz aufhielt. Bereits 1919 kamen Stimmen auf, die ihm eine jüdische Abstammung nachsagten.[2]

Leben

Nach seinem Abitur wußte er nicht, ob er Maler oder Musiker werden sollte. Schließlich entschied er sich für die Malerei und zog nach München zum Studium um.[3] Da Klee aufgrund fehlender Fähigkeiten im Zeichnen aber nicht zum Studium zugelassen wurde, besuchte er 1898 zunächst eine private Zeichenschule und arbeitet auch als Geiger. 1901 hielt er sich in Italien auf. 1902 zog Paul Klee wieder nach Bern zurück. 1906 heiratete er die jüdische Pianistin Lily Stumpf und zog zu ihr nach München. Gemeinsam mit Wassily Kandinsky und Franz Marc gründete Klee in München die Künstlergemeinschaft „Der Blaue Reiter“.[4] Nach dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg wurde er Ende 1920 Lehrer am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Das Bauhaus und Klees Familie übersiedelten 1925 gemeinsam nach Dessau. 1922 lernte er in Düsseldorf den jüdischen Maler aus Polen Jankiel Adler kennen und nahm dort an der Kunstakademie eine Stelle an. 1924 fand eine erste Klee-Ausstellung in Neu York statt. Nach dem Wahlsieg der NSDAP wurde er wegen seiner volkszersetzenden Tätigkeit beurlaubt und zog deshalb wieder zurück nach Bern.[5]

17 seiner Bilder wurden als exemplarisch in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt.

Fußnoten

  1. „Wenn es auch wahr wäre, daß ich Jude bin und aus Galizien stammte, so würde dadurch an dem Wert meiner Person und meiner Leistung nicht ein Jota geändert.“ (Brief an seine Schwester Mathilde vom 6. April 1933), zit. nach: Paul Klee. In: Norbert Berghof (Redaktion): Lebenszeichen und Selbstzeugnisse. Hrsg. Landesinstitut für Erziehung und Unterricht, Stuttgart. Neckarverlag, Villingen-Schwenningen, o. J., ohne ISBN, S. 44
  2. vgl.: Donat De Chapeaurouge: „Paul Klee und der christliche Himmel“, Franz-Steiner-Verlag 1990, S. 28
  3. Er studierte u. a. bei Franz von Stuck in München.
  4. 1911 lernte er Alfred Kubin, August Macke und die Künstler des „Blauen Reiters“ kennen. Er befreundete sich mit W. W. Kandinsky und Franz Marc und beteiligte sich 1912 an der Ausstellung des „Blauen Reiters“. Im selben Jahr besuchte er Paris, wo er sich besonders mit den Werken Henri Rousseaus, Robert Delaunays, Georges Braques und Pablo Picassos auseinandersetzte. 1914 reiste er mit Macke und L. R. Moillet nach Tunis und Kairouan.
  5. Seit 1921 wirkte er als Meister am Bauhaus in Weimar und Dessau, löste 1930 seinen Vertrag mit dieser Institution und nahm den Ruf an die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf an. 1933 übersiedelte er nach seiner Entlassung nach Bern. 1937 wurden in Deutschland viele seiner Werke beschlagnahmt. Klee hinterließ etwa 9.000 Werke. Das Frühwerk umfaßt v. a. Handzeichnungen und Druckgraphik von linearer Dynamik bei zum Teil primitivierender Reduzierung der Gegenstandswiedergabe (z. B. Illustrationen zu Voltaires „Candide“, 1911-12, erschienen 1920).