Reichelt, Paul

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Generalleutnant Paul Reichelt kurz vor den Verhandlungen zur Kapitulation der Festung Holland am 5. Mai 1945 vor den Ruinen des weitgehend zerbombten Hotel de Wereld in Wageningen. Reichelt und der deutsche Oberbefehlshaber Johannes Blaskowitz verhandelten im Beisein von Prinz Bernhard mit dem kanadischen General Charles Howard Foulkes. Am nächsten Tag wurden Kapitulationsbedingungen unterzeichnet, am 7. Mai 1945 mußten die deutschen Soldaten in die Kriegsgefangenschaft, darunter auch Generalleutnant Reichelt.

Paul Reichelt (Lebensrune.png 29. März 1898 in Neusalza bei Bautzen; Todesrune.png 15. Juli 1981 in München) war ein deutscher Unteroffizier der Kaiserlichen Armee sowie Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Chef des Generalstabes der „Festung Holland“ im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Paul Reichelt war der Sohn des Zollbeamten Paul Reichelt und dessen Gattin Klara, geb. Mueller. Nach dem Notabitur im späten Sommer 1915 trat er als Kriegsfreiwilliger in das Schützen-(Füsilier-)Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 in Dresden ein. Nach dem Fronteinsatz als Schütze trat er 1919 der Vorläufigen Reichswehr als Grenzjäger in Freiberg bei. Später war er Zugführer in der 12. (MG-)Kompanie des 11.(Sächs.) Infanterie-Regimentes in Leipzig und vom 5. Januar 1925 bis zum 10. Dezember 1926 Sportlehrer an der Militärsportschule Wünsdorf. Am 1. Oktober 1933 wurde er zur getarnten Kriegsakademie („Reinhardt-Kurse“) in Berlin kommandiert, später dann zur Führergehilfen-Ausbildung. Am 1. Oktober 1935 wurde Reichert zum Reichskriegsministerium (RKM), in die Organisationsabteilung des Generalstabes des Heeres (2. Abt. GenStdH) kommandiert. Am 1. Oktober 1937 wurde er Chef der 2. Kompanie des Infanterie-Regimentes 3 in Mohrungen/Ostpreußen.

Nach dem Krieg (u. a. als Chef des Generalstabs des XII. Armee-Korps, Führer der 299. Infanterie-Division sowie Chef des Generalstabes der 25. Armee) und britischer Kriegsgefangenschaft vom 7. Mai 1945 bis 7. Juni 1947 trat er am 1. April 1957 in die neugegründete Bundeswehr ein, wo er bis zu seiner Pensionierung am 31. März 1962 diente, um dann seinen Lebensabend mit seiner Gattin Joka, geb. Hiltensperger (∞ 7. November 1939) in München zu verbringen.

Werdegang Bundeswehr

  • 1. April 1957 bis 31. März 1959 – Kommandeur der 1. Grenadier-Division, Hannover
  • 1. April 1959 – Inspizient der Grenadiere im Truppenamt der Bundeswehr, Köln
  • 1961/62 – Befehlshaber im Wehrbereich VI, München
  • 31. März 1962 – Dienstzeitende

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

  • 25.9.1915 Eintritt in Sächsische Armee
  • 25.9.1915 Freiwilliger
  • 1918/19 Unteroffizier
  • 17.8.1921 Fahnenjunker
  • 1.9.1922 Fähnrich
  • 1.8.1923 Oberfähnrich
  • 1.12.1923 Leutnant
  • 1.2.1928 Oberleutnant
  • 1.5.1934 Hauptmann (Patent vom 1.10.1933)
  • 1.8.1937 Major (Patent vom 1.9.1936
  • 1.2.1940 Oberstleutnant i. G. (Patent vom 1.8.1939)
  • 1.3.1942 Oberst i. G.
  • 1.4.1944 Generalmajor
  • 20.4.1945 Generalleutnant

Erster Weltkrieg

Drittes Reich

Bundesrepublik Deutschland