Blaskowitz, Johannes

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Johannes Blaskowitz (1883–1948)

Johannes Albrecht Blaskowitz (Lebensrune.png 10. Juli 1883 in Paterswalde, Kreis Wehlau, Ostpreußen; Todesrune.png Freitod 5. Februar 1948 in Nürnberg) war ein deutscher Offizier des Kaiserlichen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generaloberst und Oberbefehlshaber der 25. Armee sowie der Festung Holland im Zweiten Weltkrieg.

Bei objektiven Militärhistorikern gilt Johannes Blaskowitz als „Vorkämpfer soldatischer Ritterlichkeit und Menschlichkeit“ und „tragisches Opfer der Siegerjustiz“.

Leben

Ritterkreuzträger Blaskowitz

Jugend

Johannes Blaskowitz wurde am 10. Juli 1883 als Sohn eines ostpreußischen Pfarrers in Paterswalde geboren.

Militärischer Werdegang

Johannes Blaskowitz, Erwin Rommel, Gerd von Rundstedt

Johannes Blaskowitz' militärische Laufbahn begann bereits im Alter von zehn Jahren, drei Jahre verbrachte er als Kadett in Köslin und vier weitere Jahre auf der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. Am 2. März 1901 trat er als Fähnrich in die Preußische Armee ein und wurde dem Infanterie-Regiment „von Grolman“ (1. Posensches) Nr. 18 zugeteilt, dem er während der nächsten elf Jahre angehörte. Er besuchte die Kriegsschule Engers am Rhein, absolvierte sie als Zweitbester und wurde am 27. Januar 1902 mit einem Patent vom 10. Juli 1900, seinem 17. Geburtstag, zum Leutnant befördert. Er nahm an einem Lehrgang der Militär-Turnanstalt in Berlin teil und war anschließend eineinhalb Jahre lang als Hilfslehrer an dieser Anstalt tätig.

Von 1908 bis 1911 an die Kriegsakademie in Berlin kommandiert, legte er dort die Dolmetscherprüfung in Französisch ab und kam anschließend als Oberleutnant zur 3. Kompanie des 9. Badischen Infanterie-Regimentes Nr. 170 nach Offenburg.

Erster Weltkrieg

Den Ersten Weltkrieg erlebte Blaskowitz als Kompaniechef und Generalstabsoffizier in Frankreich, Südtirol, Galizien und im Baltikum.

Nachkriegszeit

Der während des Krieges hochdekorierte Blaskowitz wurde am 1. Oktober 1932 zum Generalmajor der Reichswehr befördert. 1935 erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant, bei gleichzeitiger Ernennung zum Kommandierenden General im Wehrbereich II in Stettin; 1938 wurde er Oberbefehlshaber (OB) der Heeresgruppe 3 in Dresden.

Er nahm mit der Wehrmacht an der Sicherung des Beitritt Österreichs teil und führte seine Verbände bei der Befreiung des deutschen Sudetenlandes und des tschechischen Teiles der ehemaligen Tschechoslowakei im Herbst 1938 bzw. Frühjahr 1939.

Zweiter Weltkrieg

Generaloberst Johannes Albrecht Blaskowitz.jpg

Während des Polenfeldzuges, an dessen planerischer Ausarbeitung er beteiligt war, befehligte er die 8. Armee. Am 27. September 1939 nahm Blaskowitz die Kapitulation Warschaus entgegen. Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde er von Adolf Hitler zum Generaloberst befördert und als einer der ersten deutschen Soldaten mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Kurze Zeit später wurde er Oberbefehlshaber des deutschen Besatzungsheeres in Polen. In dieser Funktion kritisierte er mehrfach die schlechte Behandlung der Polen durch SS-Einsatzgruppen und Polizeieinheiten. Er schrieb:

„Die Einstellung der Truppe zur SS und [Polizei] schwankt zwischen Abscheu und Haß. Jeder Soldat fühlt sich angewidert und abgestoßen durch diese Verbrechen, die in Polen von Angehörigen des Reiches und Vertretern der Staatsgewalt begangen werden.“ (Denkschrift vom Januar 1940)

1940 wurde ihm der Oberbefehl über die deutsche 1. Armee im besetzten Frankreich übertragen, Titel: Militärbefehlshaber Frankreich. Blaskowitz war darauf bedacht, mit der Bevölkerung ein akzeptables Verhältnis aufzubauen.

In dieser Funktion verordnete er am 20. Juni 1940:

1. ... Wer sich ruhig und friedlich verhält, hat nichts zu befürchten.
2. ... mit den schwersten Strafen bedroht: Als Sabotage wird auch jede Beschädigung oder Entziehung von Ernte-Erzeugnissen, kriegswichtigen Vorräten und Anlagen aller Art sowie das Abreißen und Beschädigen angeschlagener Bekanntmachungen gewertet. ...
4. Kriegsgerichtlich geahndet wird...
4.2 jede Hilfe bei der Flucht von Zivilpersonen in das nichtbesetzte Gebiet,
4.3 jede Nachrichtenübermittlung an Personen oder Behörden außerhalb des besetzten Gebietes zum Schaden der deutschen Wehrmacht und des Reiches,
4.4. jeder Verkehr mit Kriegsgefangenen,
4.5. jede Beleidigung der deutschen Wehrmacht und ihrer Befehlshaber,
4.6. das Zusammenrotten auf der Straße, das Verbreiten von Flugschriften, die Veranstaltung von öffentlichen Versammlungen und Aufzügen, die nicht vorher von einem deutschen Befehlshaber genehmigt worden sind, sowie jede andere deutschfeindliche Kundgebung.
4.7. Verleitung zur Arbeitseinstellung, böswillige Arbeitseinstellung, Streik und Aussperrung...
9. Französischer Franc = 0,05 RM. die Anwendung eines anderen Umrechnungsverhältnisses ist strafbar.

Er ging mit aller gebotenen Härte gegen die terroristische Résistance vor. 1944 übernahm er das Kommando über die Heeresgruppe G, mit der er sich nach der Landung der Alliierten ins Elsaß zurückzog. Für deren „tatkräftige Führung“ (Heuer) erhielt er am 28. Oktober 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Im Januar 1945 übernahm er die Heeresgruppe H in Holland, für deren Führung er am 25. Januar 1945 die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen bekam.

Am 5. Mai 1945 kapitulierte er mit den Resten der 25. Armee bzw. der Festung Holland im Beisein von Generalleutnant Paul Reichelt und Prinz Bernhard in Wageningen vor den Briten.

Nachkriegszeit

Von 1945 bis 1948 befand er sich in Kriegsgefangenschaft in Dachau, Allendorf bei Marburg und zuletzt in Nürnberg.

Tod

Angeklagt wegen angeblich verordneter „Kriegsverbrechen“ nahm er sich am 5. Februar 1948 kurz vor Beginn seiner Verhandlung bei den Nürnberger Prozessen (Fall XII: Prozeß Oberkommando der Wehrmacht) das Leben.

Ruhestätte

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Kirchengemeinde Bommelsen, Gemeinde Bomlitz, Landkreis Soltau-Fallingbostel, wo er gemeinsam mit seiner Gemahlin Anna, geb. Diege (Todesrune.png 18. September 1950) ruht.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Kaiserreich

Drittes Reich

Literatur