Pogrom
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Für die gleichnamige Musikgruppe siehe Pogrom (Musikgruppe)
Ein Pogrom (russ. „verwüsten“) bezeichnet einen gewalttätigen Übergriff auf Leben und Eigentum einer spezifischen Gruppe mit dem Ziel deren Vernichtung und Vertreibung. Diese Gruppe kann andersrassig, fremdvölkisch sein oder auch einer anderen Religion angehören. Pogrome bilden oft die Vorstufe zum Völkermord.
Bekannte Pogrome
- 1572: Bartholomäusnacht in Frankreich
- 1938: Die sogenannte Reichskristallnacht gegen Juden im Deutschen Reich als Reaktion auf den provokativen jüdischen Mordanschlag auf einen Deutschen
- 1939: Bromberger Blutsonntag, bei dem Deutsche von Polen ermordet wurden, nur weil sie Deutsche waren
- 1941: Massaker von Jedwabne, bei dem Juden von Polen ermordet wurden
- 1945: Das Kiewer Pogrom vom September 1945 begann nach dem Streit zwischen Ukrainern und einem jüdischen NKWD-Agenten. Dieser hatte die Ukrainer erschossen, und ihre Beerdigung löste dann antijüdische Übergriffe seitens der Ukrainer aus.
- Ab 1945: Die Ermordung von Deutschen im Sudetenland und in Böhmen durch Tschechen nach 1945 stellt ebenfalls einen Pogrom dar, der allerdings bereits die Grenze zum Völkermord überschritten hatte. Sie gipfelte u. a. im Massaker von Aussig und im Massaker von Landskron.
- 1946: Juden-Pogrom von Kielce, bei dem Juden von Polen ermordet wurden
Der heutzutage stattfindende alltägliche Terror und die Verfolgung von Palästinensern in ihrer eigenen Heimat sind Pogrome, die von Juden verübt werden.