Pokémon Go

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Pokémon Go

Pokémon Go.png
Verweis Pokémon Go
Wahlspruch „Nichts wie raus und GO!“
Urheber Niantic
Erschienen 6. Juli 2016

Pokémon Go ist ein als Spiel getarnter Spionage-Datenkrake für das Mobiltelefon, welches auf dem Telefon-Bildschirm die Realität der Umgebung mit in das Spiel einbindet. Während der Nutzung ist eine Anbindung an das Weltnetz sowie die Aktivierung des GPS notwendig.

„Ziel“

Das offiziell erklärte „Ziel“ des Spieles ist es, das der Nutzer mit seinem Mobiltelefon in seiner Heimat umherläuft, auf den Bildschirm starrt und dann die in der künstlichen Realität eingeblendeten Pokémon-Spielfiguren einfängt, um international seinen virtuellen „Rang“ als Spieler zu erhöhen.

Spionage

Pokémon GO funktioniert nur, wenn man dem Spiele-Anbieter, also Niantic, permanent seinen GPS-Aufenthaltsort mitteilt. Niantic behält sich in seiner Datenschutzerklärung vor, diese Ortsdaten zu speichern und „zur Verbesserung und Personalisierung des Dienstes“ zu analysieren. Der obligatorische Passus, mit dem sich der Betreiber das Recht einräumt, personenbezogene Informationen aus „Sicherheitsgründen“ mit Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und sonstigen staatlichen Stellen oder Privatpersonen zu teilen, darf natürlich auch nicht fehlen:

  • Wir arbeiten mit der Regierung, mit Strafverfolgungsbehörden oder privaten Beteiligten zusammen, um das Gesetz durchzusetzen und einzuhalten. Wir könnten jegliche Informationen über Sie (oder über das von Ihnen ermächtigte Kind), die sich in unserem Besitz oder Kontrollbereich befinden, an Regierungen oder Strafverfolgungsbehörden oder private Beteiligte offenlegen, wenn wir es nach unserem eigenen Ermessen für notwendig und angemessen erachten: (a) um auf Ansprüche, Gerichtsprozesse (einschließlich Vorladungen) zu reagieren; (b) um unser Eigentum, unsere Rechte und unsere Sicherheit, sowie das Eigentum, die Rechte und die Sicherheit von Dritten oder der allgemeinen Öffentlichkeit zu schützen; und (c ) um jegliche Aktivität, die wir als illegal, unethisch oder rechtlich anfechtbar erachten, aufzudecken und zu stoppen.

Bei der rasant steigenden Spieleranzahl bzw. dem globalen Interesse an Pokémon Go ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Behörden bei Niantic anklopfen und Interesse an den gesammelten Daten bekunden.[1][2]

Niantic sammelt auch Informationen, mit denen sich auf die echte Identität schließen lässt. Spieler haben zwei Möglichkeiten, um sich für das Spiel anzumelden: Entweder mit einem Pokémon-Trainerkonto mit E-Post-Adresse und Paßwort oder mit einem existierenden Google-Konto. In diesem letzten Fall erfährt Niantic den Namen des Google-Kontos und kann die Aufenthaltsdaten mit dieser Identität verknüpfen. Die Anwendung nutzt das Kartenmaterial von Google Maps. Google erfährt somit sehr wahrscheinlich nicht nur, wo man sich wann befindet, sondern auch, daß man dort Pokémon GO gespielt hat.

Pokémon GO nimmt vor und während des Spielens Verbindung zu Rechnern von verschiedenen Unternehmen auf und überträgt Daten. Diese Unternehmen werden in der Datenschutzerklärung nicht genannt. Für den eigentlichen Spielbetrieb dürften diese Datenübertragungen im Normalfall nicht nötig sein. In Tests von Sicherheitsexperte und mobilsicher-Autor Mike Kuketz wurden Verbindungen zu Rechnern folgender Firmen festgestellt:

  • Unity Technologies: Firmensitz Kalifornien, USA. Liefert die 3D-Grafik-Funktion für viele Rechner- und Mobiltelefon-Spiele. Die Firma betreibt auch einen Daten-Analyse-Dienst und einen Werbedienst, um interessenbezogene Werbung auszuspielen.
  • Apteligent Inc.: Firmensitz Kalifornien, USA. Bietet Nutzeranalysen in Echtzeit an.
  • Upsight Inc.: Firmensitz Kalifornien, USA. Klassischer Tracking- und Marketing-Dienst. Die Firma bietet auch die Analyse von Nutzerdaten an und entwirft mit den Daten Profile für gezieltes Marketing.

An diese Firmen werden zum einen Gerätedaten übertragen, zum Beispiel eine eindeutige Gerätekennung (UUID), Geräte-Modell, Hersteller, Betriebssystem-Version, aber auch die Speicherauslastung, Länderkennung und welcher Mobilfunkanbieter genutzt wird. Wenn man sich mit einem Google-Konto anmeldet, wird der Name, der im Google-Konto angegeben ist, und der Spielername an Apteligent Inc. übermittelt. An Upsight wird das detaillierte Spielverhalten übermittelt, zum Beispiel einzelne Spielzüge, besuchte Pokéstops, Level und so weiter.[3]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten