Radolfi, Alexander

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Alexander Radolfi.jpg

Alexander Radolfi, ursprünglich Sándor Kálmán Reich oder Sándor Radó (* 5. November 1899 in Budapest ; † 20. August 1981 ebenda) war ein jüdischer Bolschewist, der zeitlebens, unter anderem von der Schweiz und Ungarn aus, gegen Deutschland agitierte. Unter dem Decknamen „Dora“ war er Mitglied der Verrätergruppe um die Rote Kapelle.

Leben

1918 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Ungarns und 1919 Politkommissar in der ungarischen Räterepublik unter Bela Kuhn und Matthias Rákosi. Nach deren Zusammenbruch ging er nach Deutschland und begann ein Studium der Geographie an der Universität Wien. 1921 nahm er als Delegierter am 3. Weltkongress der Komintern in Moskau teil. 1922 setzte er seine Studien in Jena und Leipzig fort. 1933 ging er nach Paris und war dort Gründer der Presseagentur „Inpress“. 1936 zog er in die Schweiz und gründete in Genf die kartographische Agentur „Geopress“. Von dort begann er dann, gegen Deutschland zu arbeiten, wobei Rudolf Rößler einer seiner wichtigsten Informanten war. 1941 hatte er bereits drei illegale Sender von beträchtlicher Stärke eingerichtet, die als „Rote Drei“ bekannt wurden. Einer der wichtigsten Schweizer Lieferanten für Rados „Rote Drei“ war der Sozialdemokrat Otto Pünter (Deckname „Pakbo“). Sämtliche Informationen wurden an die Bolschewisten und zudem an England verraten. Im Spätherbst 1943 wurde das Netz von der Schweizer Bundespolizei, die im Gegensatz zum Schweizer Nachrichtendienst das Dogma der eidgenössischen Neutralität zu wahren suchte, ausgehoben. Radolfi floh er in die Sowjetunion, wo er wegen Spionage für den englischen Geheimdienst zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt wurde. Danach war er Universitäts-Professor für Geographie in Budapest.

Verweise