Reznak, Jan

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Jan Reznak wurde am 30. Mai 1940 zum Unteroffizier befördert und am 1. Oktober desselben Jahres zum Unterfeldwebel befördert. Die Beförderung zum Feldwebel erfolgte 1943, die zum Oberfeldwebel vermutlich 1944.

Jan Reznak (Ján Režňák; Lebensrune.png 14. April 1919 in Apfelsdorf bzw. Jablonitza; Todesrune.png 19. September 2007 in Turz-Sankt Martin) war ein slowakischer Unteroffizier und Jagdflieger, zuletzt Oberfeldwebel im Zweiten Weltkrieg sowie Luftwaffenoffizier in der Nachkriegszeit. Das Flieger-As errang bei seinen Feindflügen 32 bestätigte Luftsiege.

Werdegang

Unterfeldwebel Jan Reznak
Jan Reznak in seiner Bf 109, rechts sein Freund und Fliegerkamerad Izidor Kovarik
Jan Reznak erhält das Kroatische Flugzeugführerabzeichen, nur Minuten später erfolgte die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold.
Izidor Kovarik und Jan Reznak (rechts) vom JG 52, in der Mitte Generalleutnant Ludwig Keiper
Die slowakischen Flieger-Asse und Feldwebeln Ján Režňák (links) und Izidor Kovárik (rechts) besprechen einen Luftkampf.

Da seine Heimat nach dem Ersten Weltkrieg von den Tschechen besetzt wurde, trat Reznak am 21. April 1938 im Rahmen der Militäroperation „1000 neue Flugzeugführer“ der tschechischen Luftwaffe bei. Seine Grundausbildung erhielt er bis zum 13. August 1938, am 20. August 1938 ging es dann an die Flugschule des 3. Luftregiments („Generála-letca M. R. Štefánika“) in Zipser bzw. Neu(en)Dorf. Als nach der Befreiung des Sudetenlandes im Oktober 1938 sowie der Entmachtung der Tschechen im März 1939 der Slowakische Staates (später Slowakische Republik) gegründet wurde, blieb er bei deren neuen Luftwaffe (Slovenské vzdušné zbrane bzw. SVZ), die nun der slowakischen Armee unterstand, schloß seine Ausbildung am 19. April 1939 ab und erhielt Ende November 1939 nach dem zusätzlichen Besuch der Kampffliegerschule in Püschtin seine Flugerlaubnis. Im Dezember 1939 kam er zur 13. Jagdstaffel auf dem Flughafen Püschtin, die mit veralteten Avia B-534 (tschechoslowakisches einmotoriges Doppeldecker-Jagdflugzeug) ausgerüstet war.

Zweiter Weltkrieg

Beim Ostfeldzug 1941 kämpfte die Slowakei an der Seite Deutschlands. Seine Staffel befand sich zuerst in Sombor, dann Lemberg und schließlich Tschortkau. Seine erste Feindflüge absolvierte Jan Reznak zwischen Juni und August 1941 an der Ostfront. Über der Ukraine flog er 13 Kampfeinsätze. Die Auseinandersetzungen mit der Roten Luftwaffe waren noch selten und so ergab sich nur einmal die Gelegenheit eines Luftkampfes, wobei sich der vermeintliche Feind als ein Flugzeug des verbündeten Königreich Ungarns herausstellte. Am 29. Juli 1941 erschien eine Fiat Cr.42 der 1/3 Jagdstaffel über dem Flugplatz Tulczyn woraufhin eine Kette der Slowaken auf Alarm startete. Nur Reznak gelang der Feindkontakt und er eröffnete auf große Entfernung das Feuer. Inzwischen waren die „Gegner“ in den Bereich des ungarischen Flugplatzes gekommen, dessen Flugabwehr den Slowaken zum Abdrehen zwang. Zumindest eine Lehre hatte Reznak aus diesem Scharmützel gezogen, er mußte dichter heran an den Gegner, bevor er das Feuer eröffnete.

Nach einer Auffrischung und Umschulung auf Bf 109 E in Dänemark auf dem Fliegerhorst Grove, ging es im Oktober 1942 wieder an die Ostfront. Bis Juli 1943 sollte Jan Reznak nun ununterbrochen mit der 13. Staffel im Einsatz stehen. Die Fronteinheit wurde nun als 13. (slowakische) Staffel/JG 52 bezeichnet. Seinen ersten Luftsieg erzielte Reznak am 17. Januar 1943 nahe Smolensk, als er eine von vier I-153 abschoß, doch wurde er schon beim nächsten Feindflug über Krasnodar von einer Einheit LaGG-3 zusammengeschossen. Obwohl seine Bf 109 E-4 (WNr. 2.787) mit 60 MG und 3 Kanonentreffern durchsiebt war, konnte er das Jagdflugzeug unverwundet auf seinem Heimatflugplatz landen. Dieses Glück sollte ihm auch weiterhin im Einsatz zur Seite stehen.

Am 3. Februar 1943 war er zusammen mit Izidor Kovarik für einen Begleitschutzeinsatz von Slowjansk aus für eine Ju 52 eines Generals eingeteilt. Das Flugfeld glich eher einem Acker und so kam was kommen mußte, nach dem Abheben zog Reznak sofort das Fahrwerk ein, jedoch konnte er nicht mehr genug Geschwindigkeit aufnehmen und berührte mit der Flächenspitze den Boden. Sofort rollte sich die Bf 109 F-4 (WNr. 13.367) auf und kam abrupt zum Stillstand. Wieder entstieg er dem Wrack unverwundet, jedoch wurde der Flugplatz just in diesem Moment von sowjetischen Jägern angegriffen. Reznak ging hinter dem Motor in Deckung und obwohl seine Maschine von einer Salve getroffen wurde, blieb er heil.

Schon am 15. Februar war sein Schutzengel wieder im Einsatz. Im Landeanflug auf Slowjansk nach einem Einsatz zur „Freien Jagd“ kreuzte eine Ju 87 D seine Bahn. Reaktionsschnell „sprang“ er über das Hindernis. Die folgende harte Landung zerbrach seine Bf 109 F-4 (WNr. 7.088) an der Sollbruchstelle hinter der Führerkanzel, aber erneut bleib er heil. Zwei Tage später setzte der Motor seiner Ar 66 über dem Asowschen Meer aus, mit großer Mühe erreichte er im Gleitflug eine Eisscholle, aber das Flugzeug sank sofort. Glücklicherweise wurde er und sein Passagier in kurzer Zeit durch ein deutsches Boot gerettet. Im März 1943 rüstete die Einheit auf Bf 109 G um. Schon am 25. März mußte eine davon abgeschrieben werden, als der Motor von Jan Reznaks Bf 109 G-2 (WNr. 13.743) vom Abwehrfeuer einer sowjetischen Pe-2 getroffen wurde und das Flugzeug in einen Sturzflug ging. Reznak gelang eine Bauchlandung in einem Baumwollfeld, nur eine angeschlagene Stirn und Prellungen an der rechten Schulter blieben zurück.

Während dieser zweiten Einsatzperiode absolvierte Jan Reznak 194 Feindflüge, die 36mal zu Feindberührung führten, und erzielte dabei 32 bestätigte Luftsiege: 16 LaGG-3, 5 I-16, 4 I-153, 3 MiG-3 zwei DB-3 und je eine einzelne Pe-2 und Jak-1. Diese Bilanz machte ihn zum erfolgreichsten slowakischen Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg. Er schwärmte, auch in der Nachkriegszeit, von der wunderbaren Kameradschaft zwischen deutschen und slowakischen Fliegern. Auch verehrte er Dietrich Hrabak, wie Nachkriegsäußerungen belegen.[1]

Nach seiner Rückkehr in die Slowakei diente Reznak in einer Bereitschafts- bzw. Alarmstaffel und flog weitere 22 Abfangeinsätze gegen die Terrorflieger des Feindes, allerdings erzielte er keine weiteren Luftsiege. Er hatte einen weiteren Unfall, als er am 6. April 1944 mit einem Fieseler Storch (WNr. 371) mit der Nase im Dreck landete, weil seine Ruderpedale verklemmt waren. Propeller und Flügel des umgekippten Flugzeugs wurden beschädigt, aber er blieb wieder einmal unverletzt. Da er sich im Westen des besetzten Gebietes aufhielt, war er am Slowakischen Aufstand nicht beteiligt.

Auch als sich die Front im Frühjahr 1945 näherte, erhielt Reznak von den Deutschen das Angebot, sich mit ihnen zurückzuziehen und in der Luftwaffe zu kämpfen. Er lehnte das Angebot ab, da er seine Familie nicht mitnehmen konnte und diese schutzlos den Russen ausgeliefert wären. Er blieb in Püschtin und diente im Ersatzgeschwader des aufgelösten Luftregiments bis zum Eintreffen der Truppen der Roten Armee , als er dem örtlichen Hauptquartier der Roten Armee vorgestellt und dem Militärgericht in Turz-Sankt Martin übergeben wurde, das ihn jedoch freigesprochen hatte.

Nachkriegszeit

Ab dem 5. April 1945 arbeitete er als Unteroffizier der Arbeitsgruppe in der Wachabteilung in Püschtin und bewarb sich am 24. Mai 1945 bei der tschechisch-slowakischen Armee, die ihn am 6. Juni 1945 einstellten. Er schwieg verständlicherweise über seine früheren Kriegsaktivitäten und deren Ergebnisse. Ab demselben Tag diente er in der Flugschule von Spišská Nová Ves (Zipser) und ab dem 15. Juni 1945 als stellvertretender Kommandant des Flughafens und dann als Ia des Flughafens in Trentschin. Am 1. Juli 1945 wurde er zum Luftwaffen-Feldwebel befördert. Ab dem 15. September 1945 diente er in der erneuerten Luftfahrtschule in Olmütz, wo er zum ersten Mal die Schule für Fluglehrer (ŠPUL) absolvierte. Ab dem 6. Mai 1946 arbeitete er als Fluglehrer an der Schule für berufliche Entwicklung der Luftfahrt in Proßnitz in Mähren. Am 3. November 1947 erhielt er den Rang eines Offiziers.

Nachdem die Kommunisten an die Macht gekommen waren, wurde er am 12. April 1948 suspendiert und am 1. Juni sowie erneut am 1. Dezember 1948 beurlaubt und schließlich als Oberfeldwebel ind den Ruhestand versetzt. Er sah sich nun dem Vorwurf der „negativen Einstellung gegenüber der Volksdemokratie“ ausgesetzt. Am 11. Januar 1950 wurde er zu einem einfachen Soldaten in Reserve herabgestuft. Anschließend war er Chefpilot für den Vorstand der ehemaligen Reichswerke AG für Waffen- und Maschinenbau „Hermann Göring“ (Považské strojárne, národný podnik, závod Klementa Gottwalda) und wurde gleichzeitig Fluglehrer bei einem örtlichen Aeroclub, eine Anstellung, die er durch seinen Kameraden Ján Gerthofer erhalten hatte.

Am 5. Februar 1951 widerrief der Staatssicherheit (ŠtB) nach mehreren Versuchen endgültig seinen Fliegerschein. Dank seines technischen Talents arbeitete er dann als Konstrukteur, Designer und Inspektionstechniker in Waagbistritz und anschließend in Püschtin Er ging 1979 in den Ruhestand. Nach 1989 beantragte er seine Rehabilitation, jedoch ohne Erfolg. Die Fluglizenz, die ihm 1951 vom Staatssicherheitsdienst entzogen wurde, wurde ihm erst am 18. September 1993 zurückgegeben. Am 1. Januar 1997 wurde er vom slowakischen Verteidigungsminister außerordentlich in den Rang eines Reserve-Leutnants befördert. 1999 traf er den deutschen Flieger-As Günther Rall bei einem Auftritt in einem Museum in Washington, DC. Ján Režňák wurde auch in die Galerie des „Weltveteranenverbandes“ aufgenommen, der im „National Air and Space Museum“ Flugzeugführer präsentierte, die während des Zweiten Weltkriegs gegeneinander kämpften.

Familie

Am 31. Oktober 1943 heiratete Feldwebel Reznak seine verlobte Monikou Ondrejkovou (Monika Ondrejková).

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Filmbeträge

Fußnoten

  1. Stíhací pilot Ján Režňák
  2. Režňák, Ján, Traces of War
  3. Die Slowakischen Fliegerabzeichen waren ein Tätigkeitsabzeichen der slowakischen Luftwaffe, welches im Januar 1943 für alle slowakischen Militärflugzeugführer im Zweiten Weltkrieg gestiftet bzw. eingeführt worden waren. Sie stellten insofern die Gegenstücke zum deutschen Flugzeugführerabzeichen und Beobachterabzeichen dar. Die Stiftung des Slowakischen Fliegerabzeichens erfolgte dabei in vier Ausführungen: Feldnachtfliegerpilotenabzeichen (Adler und Kranz golden), Feldfliegerbeobachterabzeichen (Adler golden, Kranz silbern), Feldnachtfliegerbeobachterabzeichen (Adler silbern, Kranz golden) und Feldfliegerbeobachterabzeichen und Feldbeobachterstäbe (Adler und Kranz silbern). Das Wappen zu den Fängen des Adlers hatte dabei immer die Farbe des Adlers. Vereinzelt erhielten auch deutsche Offiziere dieses Abzeichen, sicherlich ehrenhalber. Bekannter Träger war NSFK-Obergruppenführer Karl Sauke.