Richter, Ilja

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Heinz Schenk und Ilja Richter (re.)

Ilja Richter (geb. 24. November 1952 in Berlin) ist ein jüdischer Schauspieler, Sänger, Fernsehmoderator und Synchronsprecher.

Werdegang

Ilja Richter wurde am 24. November 1952 in Berlin geboren. Sein Vater Georg Richter war Kommunist. Seine jüdische Mutter, Eva Eppens († 1995),[1] war Schauspielerin von Beruf und trat u. a. als Partnerin des bekannten Komikers Karl Napp auf. Seine Eltern gaben ihm den Vornamen „Ilja“ voll Stolz in Erinnerung an den jüdischen Mordhetzer gegen Deutsche Ilja Ehrenburg.[2]

Mit acht Jahren sang Ilja Richter 1960 zum ersten Mal im Rundfunk, und mit neun Jahren stand er neben Victor de Kowa auf der Bühne des Berliner Renaissance-Theaters. Das von der Mutter angetriebene Schau-Kind hatte bis zu seinem 10. Lebensjahr bereits an die 30 Hörspiele und eine erste Schallplatte aufgenommen und dazu zahlreiche Fernseh- und Kinofilme gedreht. Bis zu seinem 17. Lebensjahr besuchte er ein Gymnasium.

Wirken

Eine erste Fernsehschau („4-3-2-1 Hot & Sweet“), die Vorläufer der „Popmusik“-Sendung „Disco“ war, erhielt Ilja Richter mit 16 Jahren. Nach dem Abbruch der Gymnasialausbildung wurde er hauptberuflich als Fernsehunterhalter, Schauspieler und Drehbuchautor tätig. In den Jahren von 1971 bis 1972 drehte er innerhalb von 18 Monaten elf Kinofilme. Auch als Schlagersänger („Schokolade, Pfefferminz, Saure Drops“, „Tra la la humpa bum bing“) trat er in Erscheinung.[3] Ilja Richter war in 133 Folgen Präsentator der „Popmusik“-Sendung „Disco“. In den 1980er Jahren versuchte er sich als Linksjournalist zu profilieren; er schrieb u. a. für die „tageszeitung“ (taz).[3] 1989 brachte sich Ilja Richter durch das zusammen mit seiner Mutter verfaßte Buch „Der deutsche Jude“ in der Öffentlichkeit wieder in Erinnerung.[3]

Gegen Rechts

Ilja Richter arbeitet für die „Antidiskriminierungsstelle des Bundes“. Angesichts der PEGIDA-Bewegung forderte Ilja Richter im Dezember 2014 Künstler sollten politischer werden – Helene Fischer etwa sollte das mohammedanische Kopftuch tragen und ihrem Publikum sagen, daß sie für ein weltoffenes Land singt.[4]

Familie

Ilja Richter war von 1975 bis 1978 mit der zigeunerischen Sängerin Marianne Rosenberg liiert. 1996 heiratete er die Cutterin Stephanie Elynor von Falkenhausen.[5] Aus einer weiteren Beziehung hat er einen Sohn Kolja, der 2001 auf die Welt kam. Seit 2008 ist Ilja Richter mit der Schauspielerin Irina Wrona (Italienerin) liiert.[6]

Auszeichnungen

Filmographie

Darsteller
  • 1962: So toll wie anno dazumal
  • 1963: Schwarz auf Weiß
  • 1963: Piccadilly null Uhr zwölf
  • 1965: Die Schneekönigin
  • 1967/68: Till, der Junge von nebenan
  • 1969: Ich bin ein Elefant, Madame
  • 1969: Tony’s Freunde
  • 1970: Wenn die tollen Tanten kommen
  • 1970: Wer zuletzt lacht, lacht am besten
  • 1970: Unsere Pauker gehen in die Luft
  • 1970: Musik, Musik: da wackelt die Penne
  • 1971: Das haut den stärksten Zwilling um
  • 1971: Hilfe, die Verwandten kommen
  • 1971: Die tollen Tanten schlagen zu
  • 1971: Die Kompanie der Knallköppe
  • 1971: Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut
  • 1971: Tante Trude aus Buxtehude
  • 1972: Betragen ungenügend
  • 1973: Blau blüht der Enzian
  • 1973: Das Wandern ist Herrn Müllers Lust
  • 1980: Bühne frei für Kolowitz
  • 1980: Hollywood, ich komme
  • 1983: Die wilden Fünfziger
  • 1985: Ausgeträumt
  • 1985: Drei Damen vom Grill
  • 1985: Mein Freund Harvey
  • 1992: Sylter Geschichten (Fernsehserie)
  • 1992: Treff am Alex
  • 1996: Beim nächsten Kuß knall ich ihn nieder
  • 1997: Wenn der Präsident zweimal klingelt
  • 1998: Drei Chinesen mit dem Kontrabass
  • 1999: Die Musterknaben 2
  • 1999: Im Namen des Gesetzes: Freitag der 13.
  • 1999: Tatort: Blinde Karriere
  • 1999: SOKO 5113: Fauler Zauber
  • 1999: Spuk im Reich der Schatten
  • 2000: Tatort: Mauer des Schweigens
  • 2000: Spuk aus dem Reich der Schatten
  • 2002: Soko Kitzbühel: Ein tiefer Fall
  • 2002: Herz in Flammen
  • 2003: Körner und Köter
  • 2003: Schlosshotel Orth
  • 2005: Eine Prinzessin zum Verlieben
  • 2005: Ein Hund, 2 Koffer und die ganz große Liebe
  • 2005: Liebe süß, sauer
  • 2005: In aller Freundschaft
  • 2006: Mein Führer
  • 2006: Ich leih mir eine Familie
  • 2006/07: Pocoyo
  • 2007: Die ProSieben Märchenstunde: Dornröschen: Ab durch die Hecke
  • 2008: Tierärztin Dr. Mertens (Fernsehserie)
  • 2008: 4 Singles (Fernsehserie)
  • 2009: Romeo und Jutta
  • 2009: Klick ins Herz
  • 2010: Forsthaus Falkenau (Fernsehserie)
  • 2010: Notruf Hafenkante – Geisterstunde
  • 2010: SOKO Stuttgart – Hybris
  • 2013: SOKO 5113 - Das Alibi
  • 2013: V8 – Du willst der Beste sein
  • 2013: Rosamunde Pilcher: Alte Herzen rosten nicht
  • 2014: Hotel Zuhause: Bitte stören! (Fernsehen)
Herstellungsleitung
  • 1986: Das Schweigen des Dichters
Synchronsprecher
  • 1984: Ferdy – Die silberne Grotte (Ferdy the Ant) – dt. Stimme von „Tolpatsch“
  • 1989: Graf Duckula (Count Duckula) – dt. Stimme von „Graf Duckula“
  • 1994: Der König der Löwen (The Lion King) – dt. Stimme von „Timon“
  • 1995–1999: Abenteuer mit Timon und Pumbaa, alle 86 Episoden – dt. Stimme von „Timon“
  • 1999: Tobias Totz und sein Löwe – dt. Stimme des Nashorns
  • 1999: Der König der Löwen 2 (The Lion King II – Simba's Pride) – dt. Stimme von „Timon“
  • 1999: Matrix (The Matrix) – dt. Stimme von „Cypher“ / „Mr. Reagan“
  • 2001: Die Monster AG (Monsters, Inc.) – dt. Stimme von „Mike Glotzkowski“
  • 2002: Friends, Staffel 9, Episode 6 – dt. Stimme von „David“
  • 2003: Das Geheimnis der Frösche (La prophétie des grenouilles) – dt. Stimme für Schweine
  • 2004: Der König der Löwen 3 (The Lion King 1½) – dt. Stimme von „Timon“
  • 2006: Die Rotkäppchen-Verschwörung (Hoodwinked) – dt. Stimme vom „Regisseur“
  • 2008: Waltz with Bashir (ואלס עם באשיר) – dt. Stimme von „Carmi Cna'an“
  • 2010: Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland – dt. Stimme von „Habumar“
  • 2010: Nummer 6, Episode 5 „Der Doppelgänger“ – dt. Stimme von „Nummer Zwei“ (Anton Rodgers)
  • 2010: Chi Rho – Das Geheimnis – deutsche Stimme von „C.T.“
  • 2012: Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger – deutsche Stimme des erwachsenen „Pi“
  • 2013: Die Monster Uni – deutsche Stimme von „Michael ‚Mike‘ Glotzkowski“
  • 2014: Wickie und die starken Männer (2014), (Fernsehserie, Folge: Der falsche Druide) – deutsche Stimme vom falschen Druiden
  • 2014: Die Pinguine aus Madagascar – deutsche Stimme von „Dr. Octavius Brine/Dave“
  • 2016: Die Garde der Löwen (The Lion Guard) – deutsche Stimme von „Timon“

Theatrographie

  • 1961: Belvedere
  • 1962: Fußgänger der Luft
  • 1966: Freunde und Feinde
  • 1967: Im weißen Rößl
  • 1982: Treppauf-Treppab
  • 1983: Sweet Charity
  • 1984: Wie man was wird im Leben, ohne sich anzustrengen
  • 1984: Der reinste Wahnsinn
  • 1985: Nur keine Panik
  • 1987: Häuptling Abendwind (als Friseur)
  • 1987: Designern gibts der Herr im Schlaf
  • 1988: Augenblicke für Feinde und Freunde
  • 1990: Schergen bringen Glück
  • 1990: Die Möwe (als Medwedenko)
  • 1992: Sommernachts-Sexkomödie
  • 1992: Die Hose
  • 1992: Stepping Out
  • 1993: Laßt uns endlich anfangen
  • 1995: Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf (Düsseldorfer Schauspielhaus)
  • 1996: Das Kryptogramm (Düsseldorfer Schauspielhaus)
  • 1997: Zuständ wie im alten Rom (Theater des Westens, Berlin)
  • 1998: The Black Rider (Renaissance Theater, Berlin und Burgfestspiele Bad Hersfeld … als Teufel)
  • 1998: Altweibersommer (Münchner Volkstheater)
  • 2000/01: Chicago (Theater des Westens, Berlin … als Amos Hart)
  • 2001: Der Snob (Westfälisches Landestheater)
  • 2001/02: Mord auf Rezept (Kleine Komödie am Max II, München und Theater am Kurfürstendamm, Berlin … als Dr. Flemming)
  • 2003–2005: Galanacht (Komödie am Winterhuder Fährhaus,Hamburg)
  • 2003–2006: My fair lady (Tournee … als Prof. Henry Higgins)
  • 2004: Hohner – das Musical (Trossingen … als Liquidator)
  • 2004/05: Pinkelstadt – das Musical (als Werdmehr von Mehrwerth)
  • 2005: Jedermann (Ital-Reding-Hofstadt in der Schweiz und im Berliner Dom … als Mammon)
  • 2006: Verrückte muss man gar nicht erst in Stimmung bringen (Tournee)
  • 2006–2008: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Tournee … als Momo)
  • 2007: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Ernst-Deutsch-Theater Hamburg … alle Rollen)
  • 2007: Blattschuss (Düsseldorf … als Ehemann)
  • 2007: Ilja Richter erinnert sich – Show oder So
  • 2007: Nibelungen Festspiele-Worms (als Rüdiger von Bechelaren)
  • 2007: AIDS Gala-Hamburg
  • 2007: Verrückte muss man gar nicht erst in Stimmung bringen
  • 2007: Kiss me, Kate (Duisburg)
  • 2007: Hello, Dolly! (Tournee)
  • 2008: Richard III.
  • 2008: Nibelungen Festspiele-Worms (als Rüdiger von Bechelaren)
  • 2010: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Schlossparktheater Berlin)
  • 2011: Sechzehn Verletzte (Altes Schauspielhaus Stuttgart)
  • 2011: Komiker aus Versehen (Komödie im Marquardt in Stuttgart)
  • 2016: My Fair Lady (Bad Hersfelder Festspiele)

Hörspiele

  • 1989: Graf Duckula
  • 1994: König der Löwen (Teile 1, 2 und 3 … als Timon)
  • 1999: Tobias Totz und sein Löwe (als Nashorn)
  • 2001: Der Holzwurm der Oper erzählt
  • 2003: Die drei ???: Gefährliches Quiz (Folge 109, als Nick Nobel)
  • 2003: TKKG: Argentinische Entführung
  • 2009: Radiotatort: Kaltfront (als Paul Breitner)

Hörbücher

  • 2003: Schiffbruch mit Tiger
  • 2003: Artemis Fowl
  • 2004: Bambiland
  • 2005: Die Hintergründe zu den Helsinki Roccamatios
  • 2005: Die Bären-Strategie
  • 2006: Groß ist die Welt
  • 2006: Gedichte von Ringelnatz
  • 2006: Kabale und Liebe (als Hofmarschall von Kalb)
  • 2007: Bruno – von Bären und Menschen, Gugis, Lahr 2007, ISBN 978-3-939461-24-1

Schallplatten (Auswahl)

  • 1961: Schokolade, Pfefferminz, saure Drops
  • 1961: Lausbubentwist
  • 1961: Ich möchte am Broadway Blümchen pflücken
  • 1969: Tip, tap in die Tulpen
  • 1972: Eine Goldmedaille für deine Supertaille
  • 1984: Liebeslied

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 40/2000
  2. vgl.: hr-online.de
  3. 3,0 3,1 3,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  4. Ilja Richter: Pegida-Debatte – Helene Fischer sollte Kopftuch tragen, Die Welt, 26. Dezember 2014
  5. Bild: Ilja Richter mit Stephanie Elynor von Falkenhausen
  6. Schauspielerin Irina Wrona