Sack, Erna

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Erna Sack
Erna Sack
Erna Sacks Grab
Wiesbaden, Südfriedhof

Erna Dorothea Luise Sack, geborene Weber (Lebensrune.png 6. Februar 1898 in Spandau; Todesrune.png 2. März 1972 in Mainz) war eine deutsche Kammersängerin und Schauspielerin.

Leben

Erna Sack wurde am 6. Februar 1898 als Erna Dorothea Luise Weber in Berlin-Spandau geboren. Schon als Kind fiel sie mit ihrer ungewöhnlich schönen Stimme in der Schule, später im Kirchenchor auf. Für ihre bürgerlichen Eltern war es jedoch zunächst undenkbar, dass ihre Tochter Sängerin werden sollte, und erst auf Zureden Hermann Sacks (1895–1989), den die junge Erna 1921 heiratete und der ihr Mentor wurde, stimmten die Eltern einer entsprechenden Ausbildung zu. Nach einem Gesangsstudium am Prager Konservatorium„“ sowie Privatunterricht bei dem Gesangspädagogen Oscar Daniel in Berlin konnte Erna Sack erstmals 1928 mit kleinen Bühnenrollen am Charlottenburger „Opernhaus“ in Berlin ihr stimmliches Talent vor größerem Publikum beweisen, zwei Jahre später ging sie als Soubrette an das „Stadttheater“ von Bielefeld. Hatte Erna Sack zuvor als Mezzosopran gesungen, so wechselte sie nun die Stimmlage und wurde lyrische Koloratursopranistin. In Bielefeld glänzte sie beispielsweise als Sophie in „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss oder als Zofe Susanna in Mozarts „Figaros Hochzeit“ sowie 1931 mit sensationellem Erfolg als junge Witwe Norina in Donizettis „Don Pasquale“, wobei sie erstmals durch ihre ungewöhnliche Tonhöhe Aufsehen erregte. Schnell avancierte Erna Sack zu einer der bedeutendsten Sängerinnen ihres Fachs, erreichte wie nur wenige die extreme Tonhöhe des „viergestrichenen C“, wobei ihre Stimme vier Oktaven umfasste, und wurde als die „deutsche Nachtigall“ gefeiert.

WeiterE Station ihrer Laufbahn wurden 1932 das „Wiesbadener Staatstheater“, 1934 ging sie nach Breslau und ein Jahr später nach Dresden an die „Staatsoper“, wo sie die Aufmerksamkeit des Dirigenten Karl Böhm (1894–1981), vor allem aber des Komponisten Richard Strauss (1864–1949) erregte.

Erna Sack gab in einem Interview 1938 über ihr Arrangement folgendes[1]:

„Vor einiger Zeit, es war 1935, bat mich die Organisation ,Der Heimat Söhne im Weltkrieg‘ in Komotau, der kleinen böhmischen Stadt, ein Konzert zugunsten notleidender sudetendeutscher Waisenkinder zu geben. Ich sagte zu, und ich kann wohl behaupten, daß ich kaum jemals eine solche begeisterte Zuhörerschalt gehabt habe wie damals.
Kinder und Erwachsene umringten mein Auto, man riß mir die Ansteckblumen aus dem Haar, nur um ein Erinnerungszeichen zu erlangen, und immer

wieder erschloß der Ruf: ‚Heil deutsche Nachtigall!‘ Der Ertrag des Konzerts waren 18.000 Kronen, und angesichts dieser Summe wurde der Plan gefaßt, eine Einrichtung zu schaffen, die dauernden Bestand haben sollte. Man trat an die Fürstin Hohenlohe heran, sie stellte ein in der Nähe gelegenes Forsthaus zur Verfügung, ich übernahm die wirtschaftliche Unterhaltung, und so entstand ein Erholungsheim, in dem stets 20 bis 30 Kinder zu gleicher Zeit auf drei bis vier Wochen körperliche und seelische Stärkung finden. Die Mittel werden durch meine Komotauer Konzerte aufgebracht. Das gibt jedes mal ein Freudenfest, wenn ich meine Schutzbefohlenen aufsuche und ihnen kleine Gaben überbringe! So kann man mit Gesang Menschen in doppelter Hinsicht glücklich machen!“

Bis 1941 war Erna Sack regelmäßiges Mitglied der „Dresdner Staatsoper“, glänzte dort beispielsweise am 24. Juni 1935 bei der Uraufführung der Richard-Strauss-Oper „Die schweigsame Frau“ in der Rolle der Isotta oder am 2. März 1937 in der Uraufführung von Othmar Schoecks „Massimilla Doni“; 1936 gestaltete sie die „Vogellieder“ der Komponistin Grete von Zieritz (1899–2001) bei der Uraufführung in der „Semperoper“.

Neben ihren Engagements gab Erna Sack ab 1933 regelmäßig triumphale Gastspiele an der „Berliner Oper“, man feierte sie bei den Salzburger Festspielen ebenso wie in Hamburg und München, umjubelte Auslands-Tourneen führten sie unter anderem nach Mailand, Rom, Paris, Wien, München, London, sowie 1936 nach Nordamerika. 1936 beispielsweise begeisterte sie in London an der „Covent Garden Oper“ als Zerbinetta in Richard Strauss’ „Ariadne auf Naxos“, ein Jahr später in Chicago als Rosina in Gioacchino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“) sowie mit der Titelpartie in Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“. Ebenfalls 1937 brillierte sie in Rom als Königin der Nacht in Mozarts „Die Zauberflöte“ mit Tullio Serafin (1878–1968) am Dirigentenpult, die italienischen Opernstars Tito Schipa (1889–1965) und Licia Albanese waren ihre Partner. Die Stimme von Erna Sack war auch in zwei Kinofilmen zu hören. Während des Zweiten Weltkrieges trat die Sängerin bevorzugt in der Schweiz, Schweden und in der Türkei auf.

Nach Kriegsende nahmen Erna Sack und ihr Mann Hermann Sack die brasilianische Staatsangehörigkeit an, die Sängerin unternahm 1947 eine Tournee, die sie in Brasilien startete und welche sie fünf Jahre vor allem durch Südamerika, aber auch rund um den Globus führte. In Kanada feierte sie ihre größten Nachkriegserfolge, lebte mit ihrem Mann auch einige Zeit in Montreal. Seit 1953 kehrte sie jedes Jahr für Konzerte nach Deutschland zurück, 1956 ließ sie sich im oberbayerischen Murnau am Staffelsee nieder und lebte dann ab 1966 in Wiesbaden. Die legendäre Konzert- und Opernsängerin Erna Sack starb am 2. März 1972 mit 74 Jahren während einer Krebs-Operation in einer Klinik in Mainz; ihre letzte Ruhe fand sie auf dem Südfriedhof in Wiesbaden.

Filmographie

Musikbeiträge

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 1, 5. Januar 1937