Schirach, Rosalind von

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Autogrammkarte

Rosalind von Schirach (Pseudonym: Rosa Lind; Lebensrune.png 21. April 1898 in Berlin; Todesrune.png 1981 in München) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Wirken

Aufnahme von 1935

Rosalind von Schirach, die um Deutschen Opernhaus als dramatische Sängerin tätig war, begann ihre Bühnenlaufbahn in Leipzig und kam über Mannheim nach Berlin. Sie hatte eine starke Beziehung zur Wilhelmstraße in Berlin – sie wurde dort geboren. Aber nicht in jenem Teil, wo die Fäden der Weltpolitik zusammenlaufen. Rosalind von Schirach hatte auch eine schwache Erinnerung an Amerika - sie sah das Dollarland mit den Augen des Kindes. Darüber und über manches andere noch mag sie selbst berichten:

„Die Amerika-Fahrt hatte einen guten Grund, wir besuchten Verwandte mütterlicherseits. Meine Mutter nämlich ist gebürtige Amerikanerin. Den Tag, da wir im New-Yorker Hafen landeten, werde ich nie vergessen, denn es war mein Geburtstag. Darum wohl machten die Wolkenkratzer keinen sonderlich großen Eindruck auf mich, es interessierte mich vor allem, wie diesmal mein Geburtstagstisch aussehen würde. Doch weder die Eltern, noch die Verwandten hatten an jenem Wiedersehenstag Gedanken für die Wünsche eines kleinen Mädels. Und da imponierte mir USA überhaupt nicht mehr, da hegte ich jahrelang einen tiefen Groll gegen das Land, in dem ich um meine traditionelle Geburtstagsbescherung gekommen war.“[1]

Ihr Vater, der ursprünglich Offizier war - er stand beim Garde-Kürassier-Regiment -, folgte dem Beispiel vieler Kameraden: er wurde Theaterintendant. Als Achtjährige erhielt sie Klavierstunden.

Rosalind war ca. zehn Jahre alt, als die Familie nach Weimar übersiedelte. Doch die erste unmittelbare Berührung mit dem Theater hatte sie in Köln während eines Besuches. In einer Nachmittagsvorstellung sah sie „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck. Sie war natürlich sehr aufgeregt und die seltsame Atmosphäre des Theaters übte einen starken Reiz auf sie aus. Als man aber ihre Absicht, auch gleich noch zur Abendvorstellung da zu bleiben, durchkreuzte, geriet sie in hellen Aufruhr. Es gab ‚Salome‘, und das war schließlich nicht die richtige Oper für eine Elfjährige. An ihren zwölften Geburtstag durfte sie dann im Weimarer Hoftheater zum ersten Male eine Oper erleben: „Lohengrin“.

Die gesangliche Ausbildung kam etwa sechs Jahre später. Während dieses Studiums nahm sie auch in der Loheland-Schule Gymnastikunterricht und focht eifrig Florett. Später, als sie schon bei der Bühne war, konnte sie feststellen, von welchem Vorteil diese Leibesertüchtigung gewesen war. Ganz ohne Kämpfe ging es allerdings daheim nicht ab, als sie erklärte, zum Theater gehen zu wollen. Die Mutter mochte wohl ahnen, daß der Bühnenweg für eine Frau nicht leicht war und daß es zäher Energie bedarf, um sich durchzusetzen.

Der Vater meinte jedoch, das er als Theaterintendant seiner Tochter unmöglich verbieten könne, die künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Durch seine Vermittlung kam sie dann auch bald unter, und zwar engagierte sie Otto Lohse an das- Leipziger Opernhaus.

Nach einem Fachwechsel ins lyrische und lyrisch-dramatische Fach war von Schirach von 1930 bis 1935 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. 1931 trat sie bei den Bayreuther Festspielen als Freia in Das Rheingold und als Gutrune auf; außerdem sang sie eines der Blumenmädchen im Parsifal. 1934 gastierte sie bei der Waldoper Zoppot, wo sie große Erfolge als Sieglinde in Die Walküre und als Eva in Die Meistersinger von Nürnberg hatte. 1935 gastierte sie an der Covent Garden Opera in London in der Rolle der Gutrune in Richard Wagners Götterdämmerung. Weiters gastierte an der Münchner Staatsoper 1935, an der Oper Köln 1935 und 1936 nochmals am Nationaltheater Mannheim.

Zweiter Weltkrieg

1940 trat sie als Konzertsolistin mit dem Philharmonischen Orchester Berlin bei Konzerten in den besetzten Ländern Niederlande, Belgien und Frankreich auf. Von ihr gibt es zwei Aufnahmen auf Odeon. Sie trat auch als Konzert- und Liedsängerin hervor und wirkte in Sendungen des Reichssenders Berlin, des Reichssenders Köln, des Reichssenders München und des Reichssenders Stuttgart mit.

Familie

Rosalind von Schirachs Vater Karl Bailly von Schirach war von 1909 bis 1918 Intendant des Nationaltheaters. Sie hatte drei Geschwister: Karl, Viktoria und Baldur von Schirach.

Fußnoten

  1. Der Silberspiegel, Nr. 16, 6. August 1935