Turnen

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Turnen entstammt der Turnbewegung und wird in sportliches Turnen (Leichtathletik) und volkstümliches Turnen (mit dem Teilbereich Gymnastik) kategorisiert. Der Gruß der Turner ist „Gut Heil!“.

Wahlspruch der Turner: „Frisch, fromm, fröhlich, frei!“ – Wappenschild mit Turnerkreuz (mit 4 „F“) nach Friedrich Ludwig Jahn

Geschichte

„Turner“ (links) und „Turnerinnen“ (rechts) von Gerhard Keil, 1939

Die Urgermanen und Germanen pflegten eine eigene Art der Gymnastik. Bei Cäsar und Tacitus liest man von den außerordentlichen Leistungen der germanischen Jünglinge im Laufen und Springen; an den Mähnen oder Schweifen der Rosse sich anhaltend und nach den Umständen sich auf- und abschwingend, erschienen und verschwanden sie mit der Schnelligkeit Berittener, und ein Teutoboch schwang sich über mehrere Rösser hinweg. Tacitus erwähnt den Waffentanz nackter Jünglinge zwischen den scharfen Spitzen der Schwerter und Gere.

„Sie kennen nur eine Art von Darbietungen, und bei jeder Festlichkeit dieselbe: Nackt stürzen sich junge Männer, denen das Vergnügen macht, im Sprunge zwischen Schwerter und feindlich drohende Framen. Die Übung hat Sicherheit, die Sicherheit Anmut bewirkt, doch nicht um Gewinn oder Entgelt: Der einzige Lohn des noch so verwegenen Spiels ist das Vergnügen der Zuschauer.“

Auch der literarische Wettkampf Gunthers und Brünnhildes im siebten Gesang des Nibelungenliedes umfaßt außer dem Speerkampf auch den Weitwurf mit einem Stein sowie den Weitsprung.

Turnbewegung

In Preußen wurde 1820 das Turnen (das auch paramilitärische Elemente wie das Fechten und eine Art Wehrsport beinhaltete) wegen der politischen Ziele der Turnbewegung Friedrich Ludwig Jahns als staatsgefährdend verboten. Jahn, wie andere Freiheitskämpfer der Befreiungskriege, verfolgten die Reichsidee und bestand auf Deutsche Einheit, während das Königreich Preußen und das Erzherzogtum Österreich sich im Deutschen Bruderkampf befanden und auf kleinstaatliche Ziele und den eigenen Machtbehalt innerhalb des Deutschen Bundes bedacht waren.

Mit der Zeit setzte sich jedoch das Turnen gegen Verbote durch, die Achtundvierziger haben die Turnbewegung („Turner movement“) in den VSA und in Australien mit Hunderten sportlich-politischen Turnvereinen etabliert.[1]

Gruß

Turner wünschen sich seit 1817, bevor sie sich an ein Gerät begeben, „Gut Heil!“ und drücken dadurch aus, daß sie dem Turnenden eine verletzungsfreie Übung, Gesundheit und somit Heil wünschen. Die Grußformel der Gewichtheber und Ringer lautet „Kraft Heil!“.

Bildergalerie

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Early Gymnastics in America (englischsprachig)