Schlachtschiff in Fahrt

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Schlachtschiff in Fahrt
Filmdaten
Deutscher Titel: Schlachtschiff in Fahrt
Produktionsland: Drittes Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Kameramann: Walter Hrich
Produktion: OKW

Schlachtschiff in Fahrt ist ein 20–minütiger deutscher Kulturfilm von 1940.

Handlung

Quelle
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„Wer zur See siegen will, muß immer angreifen!” (Monck, englischer Admiral der Segelschiffszeit)

Artillerieträger, schwere, wertvolle und schnelle Schiffe von starker Kampfkraft und zuverlässiger Standfestigkeit sind heute so gut wie zu Nelsons Zeiten Rückgrat und unabdingbare Voraussetzung jeder Flotte, die jene Freiheit der Meere erkämpfen will, die England stets und ständig durch die Jahrhunderte seiner Seeherrschaft nur für sich beanspruchte und anderen niemals einzuräumen willens war.

Schlachtschiffe im Dienst, im harten winterlichen Kriegsdienst, zeigt ein Film, dessen Titel „Schlachtschiff in Fahrt“ allein schon symbolisch ist für die Seekriegsführung des heutigen Großdeutschlands, Lagen im Weltkrieg unsere — und ebenso des Gegners! — Großkampfschiffe zumeist an ihren Ketten auf offenen Reeden und Flußmündungen bis ein verantwortungsfroher Flottenführer den Sprung in die freie See wagte und in gewaltiger Seeschlacht mit den schier endlosen Kiellinien seiner Geschwader den ersten Schlag tat, die wahre Freiheit der Meere zu gewinnen, so hat sich heute für Deutschland das Bild grundlegend geändert. Niemand würde heute, zur Zeit der kampfkräftigen schnellen Kampfgruppen, der die Hochsee, den freien Ozean aufsuchenden Großkampfschiffe, den alten Spottnamen „eiserne Hunde“ für diese Schiffe gebrauchen, der seit der Weltkriegszeit den großen grauen Stahlschiffen anzuhängen schien.

Zu Lande, zur See und in der Luft herrschen der Kampfgeist und eine aus diesem Geist geborene Stoßkraft, die das Wesen nationalsozialistischer Kriegführung zum Schrecken unserer Gegner auszeichnen. Sorgfältige Planung der Obersten Führung, gehende Vorbereitung, kühner, überraschender Angriff und opferfreudiger, unbeirrbarer Einsatz sind die Merkmale, unter denen auch unsere Schlachtschiffe und mit ihnen die Schweren Kreuzer ihre weitausholenden Fahrten im Atlantik und Eismeer unternehmen und zu Erfolgen zu gestalten wußten, die den Gegner überraschten, lähmten und vom Winter 1939 an trotz seiner zahlenmäßig weit überlegenden Seestreitkräfte in die Defensive drängten. Wer die Gefechte verfolgte, die unsere Schlachtschiffe, Panzerschiffe und Schweren Kreuzer im bisherigen Verlauf des Seekrieges schlugen und gewannen, der mußte schon die große Übersichtskarte zur Hand nehmen. Im Nordatlantik führte im Spätherbst 1939 das damalige Panzerschiff „Deutschland“, der jetzige Schwere Kreuzer „Lützow“, Krieg gegen den englische nHandel, den „Admiral Graf Spee“ im Südatlantik bis vor die Küste Madagaskars im Indischen Ozean ausdehnte. Zwischen Island und den Faröern donnerten zum ersten Male schwere deutsche Schiffsgeschütze 1939. Die Norwegen–Unternehmung im Frühjahr 1940 wäre ohne den sicheren Schutz durch unsere Schlachtschiffe und Schweren Streitkräfte, die ihre Aufgabe, den Feind von den Leichten Streitkräften und Transporten abzudrängen und zurückzuschlagen, hervorragend in den Gefechten auf der Höhe von Drontheim und im Schneeesturmgefecht auf der Höhe von Narvik erfüllten, undurchführbar geblieben.

Schlachtschiffe und Schwere Kreuzer, zur Entlastung der Narvikkämpfer ins Nördliche Eismeer gesandt, versenkten im Gefecht bei Jan Mayen einen englischen Flugzeugträger, zwei Begleitzerstörer, einen Truppentransporter, einen Tanker und einen Unterseebootjäger. 1940/41 legten schwere Streitkräfte erneut und wiederholt den weiten Weg zum Atlantik zurück, brachen in britische Geleitzüge ein und vernichteten in mehreren Angriffen wertvollstes Schiffsgut der Engländer, fegten mit den Salven ihrer schweren Türme und den Granaten ihrer Mittelartillerie ganze Konvois in wenigen Stunden konzentriertesten Angriffs von der See.#

Wer zur See siegen will, muß immer angreifen! England hat dies Wort eines seiner besten Admirale längst vergessen. Das nationalsozialistische Großdeutschland, der Führer und sein Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h.c. Raeder, haben es aus eigenen Geist heraus neu geformt und zur Richtschnur auch der Seekriegsführung gemacht. Nicht umsonst ist der Oberbefehlshaber im Weltkriege Stabschef des berühmten Kreuzeradmirals von der Doggerbank und vom Skagerrak, des unvergeßlichen Admirals Hipper gewesen: alter Kreuzergeist lebt in den kühnen Unternehmungen, zu denen unsere Schlachtschiffe und schweren Streitkräfte nach kurzen Pausen immer wieder die Weite des sturmgepeitschten Atlantik aufsuchen, den Feind zu suchen, zu treffen und zu schlagen.

Der Nichtfachmann kann sich aus den OKW–Berichten über die Erfolge unserer Schlachtschiffe, über ihre Fahrten und den Dienst, das Leben an Bord unter erschwerenden Bedingungen eines Krieges gegen den zu See mächtigsten Gegner kaum eine Vorstellung machten. Hier greift der Film – nicht der gestellte, zusammengesetzte, sondern der wahrhafte, ungeschminkte Bildbericht der Marine-Propagandakompanien ein.

Gerade das Ungekünstelte dieses Films „Schlachtschiff in Fahrt“ ist sein größter Vorteil. Wir erleben die schlanken Schiffe mit ihrem seemännische Auge entzückenden wundervollen Sprung an der Boje, stehen auf der Brücke beim Auslaufen, hören das Zerkrachen und Zersplittern der Eismassen des strengen Winters 1939/1940, die der Bug scheinbar mühelos beiseite schiebt. Wir sind im Heiz– und Maschienenraum, belauschen die Männer beim Essen, in der Freizeit, steigen mit ihnen hinauf an Deck zu den Ausguckposten, den Gefechtsposten und Signalgasten, schauern zusammen im scharfen Fahrtwind, der über Brücken und Decks fährt, sehen die Brecher eiskalte Wasserberge über Back und Vorschiff bis hoch hinauf schleudern, wundern uns über den stahlharten Eispanzer, der bald das ganze Schiff mit glasigem Überzug bedeckt und erleben die erste Meldung vom Sichten des Feindes. Geschützdonner, Rauch und Qualm der Turmsalven, Feuerblitze der Mittelartillerie und das Arbeiten der Kommando– und Leitstände werden uns in großartig geschnittenen herrlichen Bildern gezeigt.

Und immer wieder — gleichsam den Rhythmus des Geschehens angebend, den Grundton des abrollenden Dienstes des Gefechts, der Ruhe — kehrt das Bild von der unbeirrten Fahrt, dem Vorwärtseilen des schweren Leibes des Schlachtschiffes, das unbekümmert um feindliche Gegenwehr seinen Weg durch die graugrüne Flut nimmt. Schlachtschiff in Fahrt — man möchte hinzusetzen: in Fahrt für die Freiheit der Meere. Was kein Wortbericht auch nur annähernd wiedergeben kann, was keine Zeichnung zu bieten imstande ist, der Film läßt es in unvergeßlichen Bildern vor uns erstehen. In unermüdlichem persönlichem Einsatz wurden diese Aufnahmen von dem Kameramann Walter Hrich in Sturm und Kälte, innerhalb des Schiffsriesen unter den schwierigsten Lichtverhältnissen und außerhalb des Schlachtschiffs oft unter ungünstigsten Umständen geschaffen, wobei es ihm gelang, Motive von seltener Schönheit und gewaltiger Kraft auf den Film zu bannen. Dieser Film ist diktiert und gestaltet vom Leben selbst: unsere Schlachtschiffe und ihre Kommandanten, ihre tapferen Besatzungen sind die handelnden Personen, der Soldat der Seefront, seine Haltung, sein Kampfgeist und sein Einsatz: das Leben selbst schrieb den Gang der filmischen Handlung vor.

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 10; 7. März 1941


Der Film