Seekrieg

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Kopie des verschollenen Gemäldes „Der letzte Mann“ von Professor Johannes „Hans“ Bohrdt (1857–1945). Es zeigt einen Seemann, der auf dem kaum noch aus dem Wasser ragenden Kiel des untergehenden Kreuzers SMS „Leipzig“ kniet und dabei die Reichskriegsflagge der Kaiserlichen Marine nach oben hält.

Seekrieg bezeichnet in der Geschichte der Seefahrt die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen politischen Akteuren zur See, die überwiegend zwischen staatlichen Seestreitkräften unter Einsatz von Seekriegsmitteln (vorzüglich Kriegsschiffe, aber auch ggf. Marineflieger und Seesoldaten) stattfindet. Der Siebenjährige Krieg war der erste große, weltweite See- und Landkrieg.

Erläuterung

Im Seekrieg werden verschiedene Ziele verfolgt. Ein Ziel ist es, die Herrschaft über Seegebiete auszuüben, um diese Gebiete für den eigenen Nachschub oder für Angriffe über See zu nutzen. Ein anderes Ziel kann es sein, dem Gegner eine solche Nutzung zu verwehren. Auf diese Art kann ein Gegner zum Beispiel vom Nachschub abgeschnitten werden.

Diese Ziele können durch einzelne Seegefechte und Feindfahrten oder beim Zusammentreffen größerer Flotten in Seeschlachten erreicht werden. Kennzeichnend für den Seekrieg sind jedoch lange Abnutzungsphasen, in denen der Gegner durch Blockaden geschädigt werden soll.

Kriegsschiffe

Die Aufgabe eines Kriegsschiffes im Gefecht ist es, gegnerische Schiffe durch Versenken unbrauchbar zu machen, die weitere Verwendung zu verhindern oder durch Entern zu erobern. Seit der Erfindung weitreichender Waffen, wie Kanonen, ist es auch möglich, etwa durch Beschuß gegnerischer Hafenstädte oder Festungen, seegestützte Waffen im Landkrieg einzusetzen. Eine andere Art der Verbindung von Land- und Seekrieg ist die Seelandung.

Formen

Formen des Seekrieges sind u. a. Handelskrieg, Seeblockade, Kreuzerkrieg, U-Boot-Krieg, Kaperei und Minenkrieg.

Seeschlacht und -gefecht

Unter einer Seeschlacht versteht man den Kampf größerer Flotten gegeneinander. Den Kampf einzelner Kriegsschiffe oder kleinerer Schiffsverbände bezeichnet man als Seegefecht. Einen Sonderfall stellt die Amphibische Kriegführung dar, bei der Seestreitkräfte eine Landung unterstützen, die sich gegen Landstreitkräfte richtet.

Amphibische Kriegführung

Neben der Bekämpfung von feindlichen Flotten gehört das Anlanden von Soldaten zu den ältesten Formen des Seekrieges. Bereits in der Antike gab es auf Kriegsschiffen Seeleute, die das Schiff bedienten, und Soldaten, die für den infanteristischen Kampf Mann gegen Mann ausgebildet waren. Im Zeitalter der Entdeckungen und der kolonialen Eroberungen europäischer Seemächte entstanden in vielen dieser Länder spezielle Marineinfanterie-Einheiten, so zum Beispiel im Deutschen Kaiserreich die drei Seebataillone der Kaiserlichen Marine, die u. a. im Schutzgebiet dienten.

Die größten amphibischen Operationen der Geschichte fanden im Zweiten Weltkrieg statt. Das Unternehmen „Weserübung“ gehörte zu den erfolgreichsten auf deutscher Seite, während die Invasion in der Normandie Maßstäbe für Massenananlandungen stellte. Die Küstenjäger der „Brandenburger“ genossen eine Sonderstellung als amphibische Kommandotruppe.

Siehe auch

Literatur

  • Elmar B. Potter / Chester W. Nimitz: Seemacht. Eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, ISBN 978-3881990820