Seghers, Anna

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Anna Seghers, bürgerlich Netty Radványi, gebürtig Reiling (Lebensrune.png 19. November 1900 in Mainz; Todesrune.png 1. Juni 1983 in Ost-Berlin), war eine jüdische Schriftstellerin in Deutschland und Duzfreundin des jüdischen Deutschenhassers Ilja Ehrenburg.

Werdegang

Anna Seghers war die einzige Tochter des jüdischen Kunsthistorikers und Antiquitätenhändlers Isidor Reiling[1] und dessen Frau Hedwig (geb. Fuld). Nach der Reifeprüfung (1918) studierte sie von 1919-1924 Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte und Sinologie an den Universitäten Köln und Heidelberg, wo sie 1924 mit der Dissertation „Jude und Judentum im Werk Rembrandts“ zum Dr. phil. promovierte.[2] Nach mehreren Auslandsreisen heiratete sie 1925 den, dem aus Ungarn stammenden, jüdisch marxistischen Literaten Laszlo Radványi (1900–1979), der sich später Johann Lorenz Schmidt nannte. 1928 wurde sie Mitglied der stalinistischen KPD, ein Jahr später trat sie in den Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) ein. 1930 nahm sie in Charkow am Kongreß der Internationalen Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller (IVRS) teil.

„Der Kommunismus mit seinem Emanzipationsversprechen schien ihr die Rettung vor dem Antisemitismus“, philosophiert das „Neue Lexikon des Judentums“.[3] Nach 1933 ging sie über Frankreich und Spanien nach Mexiko, wo sie weiter stalinistische Propaganda betrieb und ihren antideutschen und geschichtsverfälschenden Roman „Das siebte Kreuz“ veröffentlichte (er wurde 1944 im Rahmen der US-Psycho-Kriegführung[3] vom Thriller-Spezialisten Fred Zinnemann verfilmt). 1947 kam sie zurück in die nun stalinisierte Sowjetzone und hatte maßgeblichen Anteil an der gnadenlosen Gleichschaltung des kulturellen Lebens Mitteldeutschlands. Von 1950 bis 1978 wirkte sie als Präsidentin, dann bis zu ihrem Tode als Ehrenpräsidentin des DDR-Schriftstellerverbandes, wobei sie gelobte, „Stalin, dem Genius des Friedens, die Treue zu halten“, und als sie 1956 Nachricht vom Aufstand in Budapest erhielt, rief sie aus: „Seit gestern tobt der weiße Terror in Ungarn.“ Es sei „wie damals nach dem Franco-Putsch“. Einstige enge Freunde und Genossen, die — wie Walter Janka — vor Tribunale gestellt wurden, ließ sie im Stich. Sie gehörte auch dem moskaugesteuerten „Weltfriedensrat“ als Präsidentin an. Von den Sowjets erhielt sie den Stalinpreis; Ulbricht und Honecker verliehen ihr sämtliche hohen DDR-Orden. Über 180 öffentliche DDR-Einrichtungen wurden nach ihr benannt. Der Jude Klaus Gysi, der sie bespitzelte, schrieb 1958 in einem Geheimbericht: „Anna Seghers ist lange in der Partei. Sie kam 1946 aus Mexiko aus der Emigration, und es war anfangs sehr schwierig für sie, da sie einige Vorbehalte gegenüber der deutschen Parteiführung hatte. Der Grund dafür ist, daß sie Jüdin ist und gegen die Deutschen eine gewisse Abneigung hatte.“[3]

Zitate

  • „Als Stalins Herz zu schlagen aufhörte, fühlten sich Millionen Menschen verwaist.“[4] — Seghers zu Stalins Tod

Auszeichnungen

Delegation deutscher Kulturschaffender auf dem Isaak-Platz in Leningrad 1948, von links: Ellen Kellermann, Günther Weisenborn, unbekannt, Bernhard Kellermann, Wolfgang Harich, Anna Seghers, Stephan Hermlin, Wolfgang Langhoff, Michael Tschesno-Hell, Eduard Claudius, M. J. Apletun (SU) und Heinrich Ehmsen

Siehe auch

Fußnoten

  1. Der Vater war Mitglied und anteiliger Bauträger der 1879 eingeweihten jüdischen neuorthodoxen Synagoge in der Mainzer Flachsmarktstraße.
  2. Ihr Pseudonym „Seghers“ entlehnte sie einer niederländischen Graphikerfamilie des Barock, deren Namen ihr begegnete, als sie 1924 über das Thema „Juden und Judentum im Werk Rembrandts“ promovierte.
  3. 3,0 3,1 3,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  4. Zitiert in: Walter Krämer / Lutz Trenkler: Lexikon der populären Irrtümer, S. 152, Frankfurt a. M. 1996