Sharif, Omar

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Omar Sharif

Omar Sharif; auch Omar El-Sharif (Lebensrune.png 10. April 1932 in Alexandria; Todesrune.png 10. Juli 2015 in Kairo) war ein arabisch-ägyptischer Filmschauspieler.

Werdegang

Omar Sharif (eigentlich Michel Demitri Shalhoub; andere Schreibweise: Maechel Chaloub) wurde 1932 in Alexandria in Ägypten geboren und war syrisch-libanesischer Abstammung. Als Sharif vier Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Kairo. Sein Vater war ein wohlhabender Holzhändler. Sharif, der katholisch erzogen wurde, besuchte in Kairo englische Schulen. In seinem Elternhaus sprach man Französisch, Arabisch lernte er erst später. Schon als Schüler wollte Sharif Filmschauspieler werden. Am Gymnasium und später am Britischen Victoria College in Kairo gründete er eine eigene Schauspielgruppe, für die er sowohl als Schauspieler als auch als Leiter tätig war. In der Schule riet man dem mathematisch Begabten, Physiker zu werden, doch Sharif interessierte sich nur fürs Theater. Sein Vater hielt indessen die Schauspielerei als Beruf für unwürdig und veranlaßte seinen Sohn, drei Jahre lang im väterlichen Importunternehmen mitzuarbeiten. Sharif erwies sich aber als so schlechter Kaufmann, daß er schließlich doch noch die Erlaubnis bekam, die Königliche Dramatische Akademie in London zu besuchen.

Wirken

Sein Filmdebüt feierte Sharif 1953 mit einer Rolle in dem ägyptischen Film „The Blazing Sun“, dessen prominente Hauptdarstellerin Faten Hamama er 1955 heiratete. Mit mehr als 20 weiteren Filmen, die Sharif, meist zusammen mit seiner Frau, in Ägypten drehte, wurde er in seinem Heimatland ein sehr populärer Darsteller. International machte er erstmals durch seine Rolle in dem französischen Film „Goha“ (1959) auf sich aufmerksam.

Sharifs eigentliche internationale Filmkarriere begann mit David Leans „Lawrence von Arabien“ (1962). Für seine Rolle als Scheich Sherif Ali bekam er eine „Oscar“-Nominierung für die beste Darstellung in einer Nebenrolle. Von da an zählte Sharif zu den vielbeschäftigten großen Darstellern des internationalen Films. Man sah ihn u. a. in „The Fall of the Roman Empire“ (1964; „Der Untergang des römischen Reiches“; VSA), „Gengis Khan“ (1965; „Dschingis Khan“; Großbritannien) und vor allem in Leans erfolgreicher Pasternak-Verfilmung „Doctor Zhivago“ (1965; dt. „Dr. Schiwago“), wo er als Yuri Schiwago Filmgeschichte schrieb.

Es folgten noch einige große Filme wie „Night of the Generals“ (1967; dt. „Die Nacht der Generale“), „Funny Girl“ (1968) mit Barbra Streisand oder „Mayerling“ (1968), in dem Sharif die Rolle des Erzherzogs Rudolf übernahm, doch ab Anfang der 1970er Jahre begann sein Stern am Kinohimmel zu sinken. Seine weiteren Filme waren keine herausragenden kommerziellen Erfolge mehr, und das ihm anhaftende Rollenschema des melancholischen, romantischen Liebhabers mit exotischem Charme war bei den neuen Filmemachern immer weniger gefragt. Auch von der ägyptischen Filmindustrie hatte sich Sharif mit seiner Hollywood-Karriere entfremdet, so daß er, obgleich populärster Schauspieler seines Heimatlandes, dort nur vereinzelt Engagements erhielt. Zudem hatte er sich mit der Rolle eines Neuyorker Juden in „Funny Girl“ beträchtlichen Ärger mit der ägpytischen Regierung eingehandelt. Die anschließende Affäre mit der jüdischen Filmpartnerin Barbra Streisand, die sich öffentlich für Israel engagierte, war Ägypten nach dem verlorenen Sechstagekrieg im Juni 1967 ein Dorn im Auge. Fast zehn Jahre lang durfte Sharif sein Heimatland nicht mehr betreten.

Familie

Sharif, der schon seit einiger Zeit an Alzheimer gelitten hatte, starb am 10. Juli 2015 im Alter von 83 Jahren in Kairo an einem Herzinfarkt. Er hinterließ seinen Sohn Tarek (Lebensrune.png 1957) und mehrere Enkelkinder. Tarek stammt aus Sharifs Ehe mit der ägyptischen Filmdiva Faten Hamama (1932–2015). Sharif hatte sie 1955 geheiratet, wofür er zum Islam konvertiert war. 1966 bzw. 1974 folgten Trennung und Scheidung von seiner Frau. Sohn Tarek spielte im gleichnamigen Film die Rolle des „Dr. Schiwago“ als Kind. Nach einer Bypass-Operation 1992 und einem leichten Herzinfarkt 1994 gab Sharif, der zuvor 100 Zigaretten am Tag geraucht hatte, das Rauchen auf. Schlagzeilen machte er 2003, als er nach einem Streit mit einem Pariser Sicherheitsbeamten inhaftiert wurde, und 2008, als er in Abwesenheit von einem Gericht in Santa Monica zu einer Geldstrafe von über 300.000 Fed-Dollar verurteilt wurde, weil er im Jahr 2005 im Streit einen Parkplatzwächter in Beverly Hills verprügelt hatte. Sharif, der Arabisch, Englisch, Griechisch, Französisch, Spanisch und Italienisch fließend beherrschte, lebte vorwiegend in Hotels in Paris und Kairo.

Filmbeitrag

Die geheimnisvolle Insel (1973), frei nach Jules Verne, Omar Sharif als Kapitän Nemo

Auszeichnungen

  • 1963: zwei Golden Globe Awards für Lawrence von Arabien (Kategorien: Bester Nebendarsteller und Bester Nachwuchsdarsteller)
  • 1963: Oscar-Nominierung für Lawrence von Arabien (Bester Nebendarsteller)
  • 1966: Golden Globe Award für Doktor Schiwago (Bester Hauptdarsteller – Drama)
  • 1969: Bambi
  • 2004: César für Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran (Bester Hauptdarsteller)
  • 2004: Internationale Filmfestspiele von Venedig – Publikumspreis für Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Bester Darsteller)
  • 2008: Actor’s Mission Award des Art Film Festivals

Filmographie

  • 1954: Tödliche Rache (Siraa Fil-Wadi)
  • 1958: Goha
  • 1962: Lawrence von Arabien (Lawrence of Arabia)
  • 1964: Der Untergang des Römischen Reiches (The Fall of the Roman Empire)
  • 1964: Im Reich des Kublai Khan (La fabuleuse aventure de Marco Polo)
  • 1964: Der gelbe Rolls-Royce (The yellow Rolls-Royce)
  • 1965: Doktor Schiwago (Doctor Zhivago)
  • 1965: Dschingis Khan (Genghis Khan)
  • 1966: Die Nacht der Generale (The Night Of The Generals)
  • 1966: Mohn ist auch eine Blume (The Poppy Is Also a Flower)
  • 1967: Mackenna’s Gold
  • 1967: Schöne Isabella (C’era una volta …)
  • 1968: Funny Girl
  • 1968: Mayerling
  • 1969: Ein Hauch von Sinnlichkeit (The Appointment)
  • 1969: Che!
  • 1971: Das vergessene Tal (The Last Valley)
  • 1971: Die Steppenreiter (The Horsemen)
  • 1971: Der Coup (Le casse)
  • 1973: Die geheimnisvolle Insel (Fernsehserie, 6 Episoden)
  • 1973: Die geheimnisvolle Insel (La isla misteriosa)
  • 1974: 18 Stunden bis zur Ewigkeit (Juggernaut)
  • 1974: Die Frucht des Tropenbaumes (The Tamarind Seed)
  • 1975: Frankensteins Spukschloß
  • 1975: Funny Lady
  • 1976: Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (The Pink Panther Strikes Again)
  • 1978: Ashanti
  • 1979: Blutspur (Bloodline)
  • 1980: Ein Himmelhund von einem Schnüffler (Oh Heavenly Dog)
  • 1980: Der Mann aus Baltimore (The Baltimore Bullet)
  • 1981: Das Kondorkomplott (Green Ice)
  • 1984: Top Secret!
  • 1984: Palast der Winde (The Far Pavilions)
  • 1986: Anastasia: The Mystery of Anna (Fernsehfilm)
  • 1986: Rebell der Wüste (Harem)
  • 1988: Die Dämonen (Les possédés)
  • 1989: Das Gesetz der Wüste (Lion of the desert)
  • 1991: Mayrig 1
  • 1992: Mayrig 2 – 588 rue Paradis
  • 1994: Ken Folletts Roter Adler (Red Eagle)
  • 1995: Katharina die Große (Catherine the Great, Fernsehfilm)
  • 1996: Gullivers Reisen (Gulliver’s Travels)
  • 1999: Der 13te Krieger (The 13th Warrior)
  • 2001: Das B-Team: Beschränkt und auf Bewährung (The Parole Officer)
  • 2003: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran)
  • 2004: Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm (Hidalgo)
  • 2005: Petrus – Die wahre Geschichte (San Pietro)
  • 2006: Die Zehn Gebote (The Ten Commandments)
  • 2006: Kronprinz Rudolf
  • 2006: One Night with the King (One Night with the King)
  • 2008: Hassan und Markus
  • 2008: 10.000 B.C. (10,000 BC, Stimme des Erzählers)
  • 2009: Scriptum – Der letzte Tempelritter (The Last Templar)
  • 2009: Al Mosafer
  • 2013: Rock the Casbah