Soucek, Theodor

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Theodor Soucek (Lebensrune.png 6. Juli 1919 in Graz; Todesrune.png ?) war ein deutscher Kaufmann, Eisenhändler, Gauredner und Offizier der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Der 1919 in Graz geborene Soucek stammte aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie und wuchs im deutschnationalen Milieu der Stadt auf. Er gehörte seit 1934 der HJ und seit 1936 der NSDAP an. 1938 trat er der SA bei (letzter Rang SA-Oberscharführer). Fünf Jahre als Soldat und ausgezeichneter Offizier (Leutnant) im Krieg, wurde er dreimal verwundet und kehrte schließlich aus amerikanischer Gefangenschaft nach Hause. Er übernahm den Grazer Familienbetrieb.

Nach 1945 baute er ein weitverzweigtes Fluchthilfenetz auf. 1947 wurde Souceks Untergrundorganisation schließlich zerschlagen. Am 15. Mai 1948 wurden Theodor Soucek, Hugo Rößner und Amon Göth vom Grazer Volksgericht zum Tode verurteilt. Bundespräsident Karl Renner hob im Juni 1949 die verhängten Todesstrafen auf. Souceks Strafe wurde zu lebenslänglichem Kerker umgewandelt, Rößners Strafe zu 20 Jahren und Göths Strafe zu 15 Jahren. Am 22. August 1952 wurden fünf der Verurteilten begnadigt und freigelassen. Lediglich Soucek, der 1953 einen Verkehrsunfall verursachte, bei dem eine Radfahrerin starb, wurde 1954 noch zu einer fünfmonatigen Kerkerstrafe verurteilt. Laut Wolfgang Purtscheller kam auf Souceks Betreiben hin 1954 rund um Fritz Stüber der Bund Heimattreuer Jugend (BHJ) zustande, eine „Vorläuferorganisation der FPÖ“.

Wir rufen Europa

Wir rufen Europa (1956)

Während der Haftzeit hatte Soucek das Buch „Wir rufen Europa“ geschrieben, welches im Jahr 1956 veröffentlicht wurde. In der programmatischen Schrift beschwor er die „Vereinigung des Abendlandes auf sozial-organischer Grundlage“. Im europäischen Raum habe sich bislang weder das „System Moskaus“ noch die „Bereitwilligkeit zum Anschluss an den Dollar“ durchgesetzt. Und zwar, so Soucek, weil der Instinkt „hellwach“ dafür sei, „ob man für die eigene oder eine vermeintliche Freiheit arbeiten, kämpfen, opfern, bluten und sterben soll“. Eben deshalb gebe es „kein besseres Losungswort als den Ruf: Für die Freiheit Europas!“ Konkret stellte sich Soucek eine „Europaregierung“ mit Sitz in Genf vor, in deren Souveränitätsbereiche Innenpolitik und Rechtsgestaltung, Wirtschaft, Finanzen und Währung, Sicherheit und Wehrkraft, Außenpolitik sowie Erziehung und Forschung fallen sollten. An der Spitze sollte ein auf fünf Jahre gewählter und für diese Zeit unabsetzbarer „Präsident von Europa“ stehen. In der Publikation wurde zudem die NS-Regierung aufgrund wirtschaftlicher und sozialer Leistungen gelobt und behauptet, daß die Gaskammern als Desinfektionseinrichtungen gedient hätten. Ferner bezweifelte er die Sechs-Millionen-Zahl, weil, so Soucek, „die physische Voraussetzung zu einem solchen Massenmord“ gefehlt habe. In zahlreichen Vorträgen hatte Soucek für die Europa-Ideen der SS geworben. Er veröffentlichte außerdem in der Zeitschrift „Nation Europa“ aus Coburg. So schrieb der „Europa-Rufer“ Soucek im Zusammenhang mit dem Prozeß gegen die „Hauptkriegsverbrecher“ vor dem Nürnberger Weltgerichtshof:

„Der einfache Europäer schließt heute kurz und phrasenlos: In Nürnberg wurden die Falschen gehängt!“[1]

SORBE

Europaruf – Organ der abendländischen Erneuerung (1957–1960)

1957 gründete er die Sozialorganische Ordnungsbewegung Europas (SORBE). Im Dezember 1957 wurde er zum „Kanzler“ der SORBE gewählt. Am 7. und 8. Dezember 1957 fand im Marmorsaal des Salzburger Hotels Pitter der erste „Europakongreß“ der SORBE mit „ca. 1.000 Personen“ statt. Unter den Teilnehmern waren Erwin Vollenweider, der 1951 die Volkspartei der Schweiz gegründet hatte, und der Franzose Henri Roques. Als man am 15. und 16. November 1958 eine Nachfolgeveranstaltung abhalten wollte, handelte das Innenministerium. Der österreichische Innenminister Oskar Helmer (SPÖ) gab am 22. Oktober 1958 in Wien bekannt, daß der von der Sozialorganischen Ordnungsbewegung Europas für den 15. und 16. November in Salzburg geplante „Europakongreß“, auf dem sich ehemalige SS-Leute und NS-Kollaborateure aus mehreren Ländern treffen wollten, verboten worden sei. Gleichzeitig werde die als Veranstalter auftretende SORBE aufgelöst. Wegen des Kongresses waren in Österreich Proteste laut geworden, da in Salzburg ehemalige Angehörige der Blauen Division, der Légion Tricolore, der SS-Verbände Neederland, der Flämischen SS-Division und anderer Freiwilligendivisionen zusammenkommen wollten. Es handle sich um „fanatische Nationalisten und Antidemokraten“, „die unter dem Deckmantel eines geeinten Europas ein neues Großdeutschland anstreben“. Anfang Juni 1959 gab der Verfassungsgerichtshof jedoch einer Beschwerde der SORBE-Mitglieder statt. Die Gründe, die zur Vereinsauflösung geführt hätten, seien „nicht erwiesen“. In den folgenden Jahren konnte die SORBE allerdings nicht mehr zur alten Stärke zurückfinden. Am 16. März 1964 wurde die SORBE endgültig aufgelöst.

Weiteres

Im Dezember 1959 wurde Soucek zum Obmann des Steirischen Handels- und Gewerbebundes gewählt. Soucek setzte sich ab 1962 wegen hoher Schulden ins Ausland ab und hielt sich 1963/64 in Südafrika auf, wo er Geschäften im Zusammenhang mit Waffen und Rüstung nachging. Er wurde aber ausgewiesen. Ebenso scheiterten Versuche, in der BRD und in der Schweiz Fuß zu fassen. Schließlich reiste er nach Südamerika und hielt sich längere Zeit in Argentinien auf. Danach ließ er sich in Benalmádena an der Costa del Sol im Süden Spaniens nieder, wo sich auch Gerd Honsik aufhielt. Hier soll er Handbücher für den Untergrundkampf übersetzt haben. Einem bei einem schwedischen Verlag erschienenen Memoirenband von 2001 stellte er die Forderung nach Abschaffung des Verbotsgesetzes voran.

Werke

  • Wir rufen Europa – Vereinigung des Abendlandes auf sozial-organischer Grundlage, Verlag Welsermühl, Wels 1956
  • Mein Richter, mein Henker, Bright Rainbow, Malmö 2001

Fußnoten

  1. „Nation Europa“, Heft 12, Dezember 1956