Spiegel des Lebens

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FILM

Spiegel des Lebens.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Spiegel des Lebens
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Vienna-Film GmbH (Wien)
IMDb: deueng
Stab
Regie: Géza von Bolváry
Drehbuch: Julius Sandmeier
Musik: Hans Lang,
Frank Fox
Ton: Herbert Janeczka
Kamera: Werner Brandes
Standfotos: Otto Klimaczek
Bauten: Julius von Borsody
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rolle
Peter Petersen Juwelier Karfreit
Paula Wessely Johanna ‚Hanna‘ Karfreit
Attila Hörbiger Dr. Peter Eberle
Raoul Aslan Prof. Tlusty
Karl Ehmann Studienrat Waser
Maria Eis Maud Musil
Alfred Neugebauer Dr. Haerdtl
Dagny Servaes Gastwirtswitwe Kathi
Karl Skraup ‚Schusterdoktor‘ Ebeseder
Jack Trevor

Spiegel des Lebens ist ein Drama von 1938. Die Uraufführung fand am 8. Juni 1939 im Gloria-Palast in Berlin statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Unter denen, die in der herrlichen Skilandschaft von St. Leonhardt, dem beliebten Ausflugsziel der Wiener Wintersportler, einen vergnügten Doppelfeiertag auf den Brettern verbringen, ist auch eine Gruppe von 4 fröhlichen jungen Leuten. Die Medizinstudentin Hanna Karfreit, ihre Kollegen Erich und Liesl und der junge Arzt Dr. Peter Eberle, Assistent des Professor Tlusty, an der Wiener Universität und eigentlich also Vorgesetzter der drei, hier draußen aber ganz und nur Sportskamerad.

Erich und Liesl gehören zusammen. Sie sind ein immer vergnügtes Pärchen, und zwischen Hanna und Peter spinnen sich zarte Fäden an. Liesi stürzt bei einem Sprung und verknackst sich das Bein. Sie muss ins Gasthaus transportiert werden „Zum Hirschen“, den die resolute Gastwirtswitwe Kathi mit Umsicht bewirtschaftet. Grad heute am Sonntag ordiniert hier der „Schusterdoktor“ Ebeseder, ein in der ganzen Gegend bekannter Kurpfuscher, der allerdings manchmal mit seinen Mitteln danebengreift, mit seinem gesunden Menschenverstand aus vielerlei Erfahrungen heraus aber vielen Bauern hilft und manchen heilt.

Liesis Fuß schmerzt sehr, aber von Peter will sie ihn nicht behandeln lassen; er scheint ihr zwar gelehrt, aber von Frauenbeinen nichts zu verstehen. Und da ein anderer Arzt erst in Stunden da sein könnte, bringt Hanna, trotz Peters Protest, den Schusterdoktor zu ihr, der dann auch mit wenig Griffen den verrenkten Fuß schnell einrichtet. Peter nimmt es Hanna übel, daß sie trotz seiner ihr bekannten starken Ablehnung allen Kurpfuschertums selbst einen Kurpfuscher geholt hat. Er macht sich allein auf eine Skitour.

Liest ist wieder ganz munter, sie kann am Abend schon wieder tanzen und singen und trägt mit Erich dessen. Schlager vor, die diesem besser gelingen als seine Studienarbeiten. Hanna wartet auf Peter vor dem Wirtshaus, und als er kommt, ist der kleine Streit vom Vormittag vergessen und sie leistet seiner Werbung keinen Widerstand. In Wien gibts viel Arbeit an der Universität und zugleich eine heimliche Bedrückung für Hanna. Sie weiß nicht, ob sie Peter anvertrauen kann, daß auch ihr Vater, der Juwelier Karfreit, ein Kurpfuscher ist, der heimlich und ohne Bezahlung Patienten heilt, nachdem er durch ein starkes, seelisches Erlebnis die Fähigkeit gewonnen hat Krankheiten aus den Augen der Menschen zu lesen. Ihr alter Lehrer und Freund ihres Vaters versucht Hanna zuzureden, das Medizin-Studium doch aufzugeben, damit nichts zwischen ihr und dem Vater stünde. Die wundervolle Leistung einer Gehirnoperation, der Hanna im Hörsaal beiwohnen darf, bestärkt sie aber wieder in ihrer Überzeugung, daß selbst ihr Lebensziel in der Medizin suchen müsse. Sie schwankt wagt keine Entscheidung.

Sie lädt vielmehr Peter und die Studienkameraden zu einem Nachtmahl in der Hoffnung, daß es zwischen ihm - in dem sie ihren Bräutigam sieht - und ihrem Vater zu einer Verständigung kommen wird. Vorher aber gibt es auf der Universität noch ein unangenehmes Zusammentreffen. Professor Tlusty erfährt von dem Vorfall mit Liesls Bein und hält in seinem Kollegen eine Brandrede gegen das Kurpfuschertum. Peter schließt sich im Namen aller Studenten an, aber Hanna springt auf und protestiert: nicht jeder Kurpfuscher wäre zu verdammen. Peter ahnt nichts von der Tätigkeit von Hannas Vater, er kommt zu dem Abendbesuch, um bei Karfreit um Hannas Hand anzuhalten. Karfreit aber hat sich, um einen Zusammenstoß der Meinungen zu vermeiden, entschuldigt und ist ausgegangen. Hannas Lehrer, sein alter Freund, hatte auch mit ihm eine Unterredung und versucht ihn zu bewegen, seine Heilpraxis aufzugeben. Aber ebenso wie Hanna es als ein zu großes Opfer ansieht, ihr Medizinstudium aufzugeben, empfindet er dies bei seiner Heiltätigkeit und weigert sich. Das kleine Abendessen hat trotz Karfreits Abwesenheit fröhlich begonnen, es findet aber ein jähes Ende. Eine Dame erscheint und verlangt sofort eine Medizin Karfreits für ihre Mutter. Hanna weigert sich, diese herauszugeben, die Dame droht mit Anzeige der verbotenen Tätigkeit Karfreits. Peter, der Zeuge der Szene ist, erfährt so von Karfreits Heilpraxis und verlangt als überzeugter Gegner jeden Kurpfuschertums, daß Hanna sich von ihrem Vater lossagt.

Hanna ist in einer furchtbaren Situation: die Drohung mit der Anzeige lässt ihr keine Ruhe. Um den Vater zu schützen, bringt sie der Kranken selbst die Tropfen. Ein inzwischen herbeigerufener Arzt erstattet Disziplinar- Anzeige gegen Hanna an der Universität. Bei der Verhandlung kommt es zu einer scharfen Auseinandersetzung, in die auch Karfreit eingreift. Peter verbürgt sich für Hanna, und so erhält sie nur einen Verweis. Aber er fordert Hanna nochmals auf, sich von ihrem Vater loszusagen. Der Vater wieder will, daß Hanna auf Peter verzichtet, dieser beiden Menschen zu ihr und gibt alles auf. Während sie vorgibt, in Lausanne weiter zu studieren, zieht sie in den Gasthof „Zum Hirschen“ um dort bei der liebenswerten Wirtin Kathi ihr Kind zu erwarten, von dem weder ihr Vater noch der Geliebte wissen. Liesl jedoch, die eingeweiht ist, richtet es so ein, daß Peter nach St. Leonhardt kommt, und Hannas alter Lehrer und väterlicher Freund, der inzwischen selbst das Geheimnis entdeckt hat, veranlasst Hannas Vater nach St. Leonhardt zu fahren. Die Geburt des Kindes führt alle drei, Hanna, Peter und den Juwelier Karfreit, wieder zusammen.


Anmerkungen

Dieser dramatische Konflikt, der schließlich zu einem versöhnenden Ende gelangt, wurde von Spielleiter Géza von Bolváry in diesem Vienna-Film der Tobis mit allen verfügbaren Mitteln gestaltet. Erstmalig im Film wurden die Szenen aus der medizinischen Welt von richtigen Medizinern dargestellt: Einhundertfünfzig Wiener Studenten saßen in den Bankreihen der Tobis-Sascha-Ateliers am Rosenhügel im Wiener Wald, Ärzte und Schwestern zogen mit ihren Instrumenten ins Licht der Scheinwerfer, und das Auge der Kamera konnte wirkliche Operationen wahrnehmen. Die Atmosphäre der Klinik war so leibhaft da, daß Spielleiter und Hauptdarsteller sich in diesem Kreise fremd vorgekommen wären — wenn sie nicht wochenlang vor Beginn der Aufnahmen das Milieu sorgfältig studiert hätten und selbst halbe Mediziner geworden wären. Die Echtheit der Szenen in diesem Film, die das rein Menschliche angehen, wurde durch das Trio Paula Wessely – Attila Hörbiger – Peter Petersen gewährleistet.[1]

Fußnoten