Suter, Johann August

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Johann Suter (1803–1880)

Johann August Suter, später Sutter, (Lebensrune.png 28. Februar 1803 in Rynenberg, bei Basel; Todesrune.png 17. Juni 1880 in Washington, D.C.), auch General Sutter oder John Augustus Sutter oder auch Der Kaiser von Kalifornien, war ein kalifornischer Ländereienbesitzer und Gründer von Neu-Helvetien.

Leben

Suter wanderte 1834 mit einem „Amerikadampfer“ über Le Havre nach Neuyork aus. Der Bankrotteur hatte seine Frau mit drei Kindern auf der Suche nach einer neuen Existenz sitzengelassen und sich nach seiner Ankunft in Nordamerika während der ersten beiden Jahre mit allen möglichen (und unmöglichen) Geschäften über Wasser gehalten.

Als Landmann in Missouri wurde Suter bodenständig und gelangte zu einem bescheidenen Vermögen. 1837 flammte jedoch sein Pioniergeist wieder auf. Er verkaufte Hab und Gut und zog mit einer kleinen Expedition in das Unbekannte, in Richtung des Pazifischen Ozeans. Nach drei Monaten waren von seinen Begleitern zwei Offiziere wandermüde, drei Frauen unterwegs verstorben und alle fünf Missionare wollten auch nicht weiter „wandern“. Suter jedoch durchkreuzte auf einem Segler den Pazifik. Er gelangte zunächst zu den Sandwichinseln und mit enormen Problemen an Alaskas Küsten vorbei an einen verlassenen Platz Namens San Francisco.

Nach der Ankunft ritt er zum Gouverneur Alverado nach Monte Rey. Für seine geplante Ansiedlung meldete er den Namen „Neu-Helvetien“ an und erwarb eine „Concession“ mit zehn Jahren Laufzeit. Nach Brandrodungen, Brunnengrabungen und Bauernhofbauten wurde „mit gigantischem Erfolg“ Landwirtschaft betrieben. Kanäle, Mühlen und Faktoreien wurde erbaut. Außerdem pflanzte Suter erstmals das noch heute bekannte kalifornische Obst an.

14 Jahre später erinnerte er sich an seine Familie und ließ sie in sein „Fürstentum Neu-Helvetien“ nachkommen. Im selben Jahr wurde die Region von den Vereinigten Staaten vereinnahmt. Suter hatte Guthaben bei Bankhäusern in Frankreich und England und ließ sich z. B. aus Neuyork mit 60 Büffeln eine riesige Dampfmaschine und aus Paris ein Klavier kommen.

Im Januar 1848 machte James W. Marshall, der Verwalter seines Sägewerkes war, die Entdeckung: Er kam mit einer Hosentasche voller Sand, in dem sich kleine gelbe Körner befanden.

Der Goldrausch

Suter machte die Probe und stellte fest, daß es Gold war. Bereits am folgenden Tag wollte er mit seinem Zimmermeister hinreiten; doch beide ritten bereits um Mitternacht. Am folgenden Tag hatte Suter in seinem Sieb bereits Mengen von Goldkörnern. Angesichts der Tatsache, daß die Goldgruben auf seinem Grundstück lagen, war er optimistisch, bald der reichste Mann Amerikas zu sein.

Sein Geheimnis währte nur eine Woche, was dann geschah, war ohnegleichen. Alle Arbeiter Suters verließen ihre Arbeitsplätze und begannen Goldnuggets zu sammeln und in den nächsten Orten zu verkaufen. Telegraphen funkten diese Neuigkeit in das Land. Und in fast endlosen Kolonnen zogen Arbeitslose, Soldaten, Bauern und Regierungsbeamte über sein Land her und plünderten es.

Die Nachricht vom Ansturm nach Gratisgold war in alle Welt gedrungen. Von 1848 bis 1851 drangen ungeheuere Abenteuererkarawanen in sein Gebiet ein und wühlten nach Gold. Die Einwohnerzahl, welche 1848 etwa 1.000 betragen hatte, vervielfältigte sich nach der Auffindung der Goldfelder 1852 auf 34.776 – darunter nur 5.245 weibliche – und 1890 auf 298.997. Das Sutergebiet hatte nun einen neuen Namen: Eldorado, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika (es wurde offiziell in die Union der Vereinigten Staaten aufgenommen).

Johann August Suter profitierte davon jedoch nicht weiter und ging erneut in den Bankrott.

Der Prozeß

Die neue Regierung versuchte, die Anarchie unter Kontrolle zu bringen. Sie begann einen Prozeß gegen den Staat. Emil, Suters ältester Sohn, hatte in Washington Rechtswissenschaft studiert und erklärte zusammen mit Suters Anwälten: „Der gesamte Grund, auf welchem das zur Stadt angewachsene San Francisco steht, ist mit ‚Fug und Recht‘ meines Vaters Eigentum.“ Es wurden daher 17.221 Farmer angeklagt, welche sich in seinen Pflanzungen illegal angesiedelt hatten. Der Staat wurde verklagt, den durch Diebstahl der Farmen, der Wasserwerke, Kanäle, Brücken, Straßen etc. erlittenen Schaden wieder gutzumachen. Die VS-Regierung sollte für das aus seiner Erde gesetzeswidrig geförderte Gold anteilig haften. Im Jahr 1855 ging der Prozeß bis zur höchsten und letzten Instanz.

Am 15. März 1855 wurde von Kaliforniens höchstem Beamten, Richter Thompson, das Urteil gefällt: „Die Rechte Johann August Suters auf den Boden werden als vollkommen berechtigt und unantastbar anerkannt.“ Ab diesem Tag war er der reichste Mann der Welt.

Der bittere Abgesang

Das „amerikanische Schicksal“ bescherte dem Mann mit außergewöhnlichem Pioniergeist einen mörderischen Abgang, der ihn endgültig und für immer zu Boden streckte.

Nach dem Bekanntwerden des Urteils zogen Hunderte von bedrohten „Eigentümern“ mit dem Mob der Straße zum Justizpalast. Dieser ging in Flammen auf. Da der Richter nicht auffindbar war, richtete sich die Rache gegen Suter. Von plünderungsfrohem Gesindel bedrängt erschoß sich der älteste Sohn, der zweitälteste wurde ermordet, der jüngste floh und ertrank dabei. Suters Farmen, die zwischenzeitlich von ihm wieder aufgebaut worden waren (er hatte dabei seine Frau verloren), wurden niedergebrannt. Suter rettete sich in letzer Minute. Von diesen Pöbelattacken erholte sich der alte Mann nie wieder; sein Gesundheits- und Geisteszustand war schlecht.

Er irrte noch Jahre allein um den Justizpalast. In allen Bureaus kannte man den „General“ im zerlumpten Gehrock, der seine Milliarden forderte. Er wollte kein Geld mehr – nur sein Recht; er reklamierte beim Senat und beim Kongreß. Als Bettler trat er seine Ansprüche an die Gemeindeverwaltung ab, die ihm eine lächerliche Generalsuniform von eigenen Gnaden anzog und ihn von einem Beamten zum anderen, von einem Abgeordneten zum anderen schickte. Man ließ den Unbequemen jahrelang warten. Am Nachmittag des 17. Juli 1880 traf Johann August Suter auf den Stufen des Kongreßpalastes der letzte Herzschlag.

Der Bettler ohne Anhang wurde weggetragen.

Literatur

Verfilmung