Szálasi, Ferenc
Ferenc Szálasi ( 6. Januar 1897 in Kassa; 12. März 1946 in Budapest hingerichtet) war ein ungarischer nationalsozialistischer Parteiführer. Szálasi war es maßgeblich zu verdanken, daß der größte Teil der ungarischen Armee bis Kriegsende treu und ihrem Eid folgend an der Seite des deutschen Waffengefährten gegen die mordenden Horden der Roten Armee kämpfte, vor allem während der Schlacht um Budapest und der Plattenseeoffensive.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Szálasis deutsche Großmutter väterlicherseits stammte aus Wien. Er war ein guter Schüler. Die Familie hatte fünf Kinder (er war der Älteste) und war nicht vermögend, so daß es sich anbot, wie der Vater zum Militär zu gehen. Er wurde Berufsoffizier. Am Anfang der 1930er Jahre begann er mit dem theoretischen Aufbau des nationalsozialistischen Ungarn; er nannte seine Ideologie „Hungarismus“.
1936 wurde er als Major im Generalstab verabschiedet, da er sich der Politik widmen wollte, was damals ungarischen Offizieren nicht erlaubt war, und gründete die ungarische nationalsozialistische Bewegung. Im Programm der Bewegung fand sich unter anderem die Aufteilung von großen Landbesitzen in kleinere Höfe und die Beteiligung der Fabrikarbeiter am Betriebsgewinn. Das Programm war so beliebt, daß die Partei bei den Wahlen 1939 30 % der Stimmen erhielt. In Csepel waren 5 von 7 Abgeordneten Hungaristen. Horthy und die Herrschenden um ihn, die Großgrundbesitzer, Fabrikanten und Bankiers unterdrückten die Verbreitung der nationalsozialistischen Idee in Ungarn, und so wurde die Partei mehrmals verboten, Szálasi wurde zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt.
1944
Am 16. Oktober 1944 dankte der verräterische Reichsverweser Miklós Horthy nach dem Unternehmen „Panzerfaust“ ab und Szálasi wurde im noch nicht von der Roten Armee besetzten Landesteil von der deutschen Besatzungsmacht zum Ministerpräsidenten erklärt. Während dieser Zeit konnten die Ungarn zusammen mit deutschen Einheiten die sowjetische und rumänische Invasion sechs Monate lang aufhalten.
Deswegen wurden Szálasi Ferenc und die gesamte hungaristische Regierung nach dem Krieg im Rahmen eines stalinistischen Schauprozesses zum Tode verurteilt und hingerichtet (1946). Der „Richter“ war Jankó Péter, ein Jude, der nicht einmal die elementarsten Regeln der Prozessführung einhielt, keine Ordnung im Saal hielt und die Angeklagten fortlaufend auf unverschämteste Weise beleidigte.[1] Das Publikum bestand überwiegend aus rachsüchtigen Juden, die während des Prozesses ihre Rachelust auf primitivste Art offen zeigten, beispielsweise bespuckten sie die Angeklagten. Die Körper der Ermordeten wurden in der Parzelle 298 verscharrt, zusammen mit Hunderten von anderen Ermordeten.
Politische Zielsetzungen
Im Prinzip ist die Hungaristische Ideologie nationalsozialistisch, und die natürlichen Verbündeten eines Hungaristischen Staates sind alle anderen nationalsozialistischen Staaten. Hungarismus ist allerdings nicht identisch mit dem deutschen Nationalsozialismus, dem italienischen Faschismus, spanischen Falanga oder rumänischen Legionarismus.
Unterschiede zum deutschen Nationalsozialismus
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zum deutschen Nationalsozialismus: Hungarismus ist asemitisch, und strebt ein judenfreies Karpaten-Becken an. Hungarismus bezieht sich auf die Bevölkerung des Karpaten-Beckens und nicht rein auf das Ungarntum. Im Karpaten-Becken stellt das Ungarntum ca. 75 % der Bevölkerung, der Rest sind andere Nationalitäten (siehe Großungarn); ein tragfähiges Zukunftsbild muß ein friedliches Zusammenleben der heimatfähigen und bodenständigen Völker im Karpaten-Becken vorsehen und fördern, unter der heiligen Stephans-Krone und ihren Prinzipien, also aufbauend auf ungarische Tradition, wie es viele hunderte Jahre lang möglich war, aber angepaßt an den Erfordernissen unserer Zeit, und das dringlichste davon ist nationaler Sozialismus. Nationaler Sozialismus bedeutet in diesem Sinne eine gerechte Verteilung von Grund und Boden, eine gerechte Verteilung der erarbeiteten Güter und Leistungen, ein gut ausgebautes Sozialsystem (Schulsystem, Gesundheitswesen, ...), gut funktionierende nationale Polizei, Armee, juristisches System und Staatsverwaltung, unter der Leitung der Führer der Nation und der Hungaristischen Bewegung. Der Hungaristische Arbeitsstaat hat besondere Fürsorge für Familien mit Kindern, und will sie besonders fördern. Hungaristische Gesetzvorschlagen und Entwürfe sahen stets Selbstverwaltung mit den entsprechenden Rechten und Vertretung für Nationalitäten vor.
Zigeuner und Ausländer
Das Zigeunerproblem würde im Hungaristischen Arbeitsstaat nicht vorhanden sein, da dort jede arbeitsfähige Person das Recht und die Pflicht hat, zum eigenen Wohle und zum Wohle der Gemeinschaft zu arbeiten, und eine gut funktionierende nationale Polizei, Gendarmerie und Rechtsystem würden Zigeunerkriminalität unter Kontrolle halten. Ausländer würden im Hungaristischen Arbeitsstaat nur in geringen Mengen geduldet, und strengstens kontrolliert, Gebietsfremde (Farbige) werden nur in Ausnahmefällen geduldet, für kurze Zeit. Somit wäre Ausländerkriminalität kein Thema im Hungaristischen Arbeitsstaat.
Verhältnis zum Christentum
Der andere wesentliche Unterschied zum deutschen Nationalsozialismus ist das Verhältnis zum Christentum. Der Hungarismus baut auf das Christentum auf, sehr ähnlich wie der Faschismus oder Falangismus. Es war keinesfalls an Rückkehr gedacht zu irgendeiner ungarischen Urreligion, und es gibt keine Riten, die die christlichen Riten auf irgendeine Art und Weise ersetzen sollten.
Verhältnis zu den ungarischen Traditionen und zur Monarchie
Im Gegensatz zum monarchieskeptischen Nationalsozialismus baut der Hungarismus auf die ungarische Verfassung, die Traditionen und Gesetze. So leistete Szálasi Ferenc bei seiner Ernennung zum Führer der Nation einen feierlichen Eid auf die ungarische Verfassung, Traditionen und Gesetze geleistet.
Unterschied zum Faschismus und Falanga
Ein ewig währender Verdienst des deutschen Nationalsozialismus ist die klare Identifizierung der Juden als Zersetzer der Nationen und als das Hindernis überhaupt, den Nationalsozialismus zu verwirklichen. Der Hungarismus schloss sich dieser Erkenntnis an, und strebte ein judenfreies Karpatenbecken an. Wie man eine Ehe trennen kann, so kann man das Zusammenleben nicht zueinander passender Gruppen auf eine verträgliche Art und Weise beenden. Diese Erkenntnis ist im Faschismus und spanischen Falangismus nicht in dieser klaren Form vorhanden.
Zitate
- „Ohne Karfreitag gibt es keine Auferstehung“
- „Lieber Held für einen Augenblick, als Sklave ein Leben lang.“
- „Mann kann im Dienste der Nation sterben, aber niemals müde werden“
- „Ich würde der Nation auch dann aus Überzeugung und voller Kraft dienen, wenn mein Volk mich verlassen würde und sich auf Irrwege begeben würde.“
- „Der erste Nationalsozialist war der Mensch, der aufgestanden ist, vor sein Haus ging, herumgeschaut hat, und gerufen hat: Meine geliebte Heimat!“
- „Wir sind dann nahe zum Ziel, wenn wir die ernste heimatrettende Reden der Politiker im Parlament vor lautem Kinderlachen nicht verstehen können.“
- „Daß ich dies mit Überzeugung behaupte, das ist keine Sünde. Daß ich nur dafür leben kann mit Überzeugung, das kann keine Sünde sein, denn wenn jemand das Schöne, Gute und Wahre will für seine Nation, das kann keine Sünde sein.“
- Vor Gericht seine Abschlußworte: „Die Wahrheit, die ich verkünde, muß eine sehr große sein, wenn gegen mich ein so enormer, ungezähmter Haß sich offenbahrt.“
Hungaristische Siegeshymne
Ungarisch
Testvér, elég a szolgaságból!
Testvér, elég a szolgaságból,
Lerázzuk már a rabbilincset!
Az ősök lelke, szent halottak,
Sorunkba újra harcba jöttek.
Testvéreim, új harcra föl!
Új rendet vág ezer ököl,
Nem veszhet el több drága vér,
Miénk ez ország és kenyér!
Deutsch
Bruder, es reicht ein Diener zu sein!
Bruder, es reicht ein Diener zu sein!
Wir schütteln die Ketten ab!
Die Seele der Vorfahren, heilige Tote
Kommen mit uns zu kämpfen
Brüder, auf zum neuen Kampf!
Tausend Fäuste machen Ordnung
Es kann kein Blut mehr verloren gehen
Das Land und das Brot gehören uns!
Kitartás! - Durchhalten!
Unsere Berufung ist die Ordnung,
Unser Kampf ist die Bewegung
Unser Sieg ist der Hungarismus.
Wer der Erste ist im Kampf, der ist der Erste auch an der Macht!
Die Zukunft gehört uns!
Filmbeitrag
Hungarismus
Quellen
- Út és Cél (Parteiprogramm von Szálasi Ferenc)
- Börtönnapló von Szálasi Ferenc (Gefängnis-Tagebuch)
- Prozeß Unterlagen von Szálasi Ferenc, Author Karsai László (Jude)
Siehe auch
Verweise
- Kitartás- ungarische Artikel
- Suttogó- ungarisches Grundmaterial und Diskussionen
- Ungarische Seite auf Deutsch über den Hungarismus
- Jövönk (06.01.2011