Traummusik
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Traummusik |
Originaltitel: | Traummusik |
Produktionsland: | Deutsches Reich , Italien |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Sprache: | deutsch |
Filmproduktion: | Itala-Film GmbH |
Stab | |
Regie: | Geza von Bolvary |
Drehbuch: | Georg C. Klaren, Richard Billinger, Josef B. Malina |
Musik: | Peter Kreuder, Riccardo Zandonai, Frank Fox |
Kamera: | Friedl Behn-Grund |
Schnitt: | Willy Zeyn jun. |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Benjamino Gigli | Opernsänger Gigli |
Marte Harell | Opernsängerin Carla Holm |
Elsa Wagner | ihre Mutter |
Albrecht Schönhals | Generalmusikdirektor Hutten |
Lizzi Waldmüller | Odette |
Werner Hinz | Michele Donato, Komponist, alias Mac Dynar |
Axel von Ambesser | Ronny Selva, Absolvent und Posaune am Konservatori |
Peter Elsholtz | Hermann, Absolvent und Trompete am Konservatorium |
Karl Etlinger | Musikprofessor am Konservatorium |
Rudolf Platte | Radioreporter |
Carl Günther | Theaterintendant der Berliner Oper |
Hugo Werner-Kahle | Orsoni, Musikverleger in Mailand |
Eric Helgar | Odettes Gesangspartner in der kubanischen Szene |
Antonie Jaeckel | Carlas Gesellschaftsdame in Mailand |
Walter Ladengast | Sempel, junger Komponist |
Klaus Pohl | "kleiner Sandmann" in der Revue |
Lilli Schoenborn | Micheles ehemalige Zimmerfrau |
Eleonore Tappert | Kollegin Carlas in der Scala |
Walter Bechmann | 1. Kollege Carlas in der Scala |
Paul Ludwig Frey | 2. Kollege Carlas in der Scala |
Charly Berger | Geschäftsführer des Hofes in Budapest |
Tommy Thomas | Hotelpage |
Edwin Jürgensen | Theaterdirektor in Budapest |
Michael von Newlinski | Reporter im Fernsehstudio |
Paul Bildt | Leonzki, Gast bei Huttens Empfang |
Lizzi Waldmüller | Odette |
Hansi Wendler | |
Maria Krahn |
Traummusik ist ein Spielfilm von 1940. Die Dreharbeiten wurden vom 4. April bis Juni 1940 in Rom und Capri gedreht.
Die Uraufführung fand am 25. Oktober 1940 statt.
Handlung
Am Konservatorium in Rom finden die Abschlußprüfungen statt. Michael Donato, der Beste der Komponisten-Klasse, diri-giert zum Abschluß Teile seiner noch unvollendeten Oper Odysseus' Heimkehr". Seine Kollegin Carla Holm singt die Partie der Penelope, Im Orchester bläst sein Freund Ronny die Posaune ... Mit bestandener Prüfung löst sich die Spannung dieses entscheidenden Tages. Alle Gedanken gehören jetzt der Zukunft. Michael und Carla sehen sich schon von Beifall umbraust auf der Bühne eines großen Theaters. Sie wollen immer zusammenbleiben — und gemeinsam die Stufenleiter des Ruhmes erklimmen. Aber das Leben ist hart, und nach manchen Enttäuschungen sind die beiden in einem zweitrangigen Kabarett untergekommen — durch die Vermittlung Ronnys, dessen Wunsch, Jazz-Dirigent zu werden, sich hier rasch erfüllt hatte. Michael ist verzweifelt. Die Arbeit an seiner Oper ruht schon seit Wochen. Vergebens versucht Carla, ihn aufzumuntern. Da geschieht etwas Unerwartetes: Generalmusikdirektor Hutten hört Carla im Kabarett singen — und bietet ihr ein Engagement an die Mailänder Scala an, Freudig bestürzt will Carla sofort annehmen — doch dann besinnt sie sich, Was wird aus Michael? Ob er als zweiter Kapellmeister mitengagiert werden könnte? Aber Hutten lehnt entschieden ab, und Carla begreift, wie nützlich sie Michael sein kann, wenn sie selbst eine anerkannte Sängerin geworden ist. So kommt es zum Abschied. Michaels Resignation weicht einer neuen Zuversicht: auf dem Heimweg vom Bahnhof erklingt ihm aus dem Rattern des Zuges, der ihm Carla entführte, die große Schlußarie zu seiner Oper ... An der Mailänder Scala wird "Boheme" neueinstudiert mit Beniamino Gigli und Carla Holm in den Hauptpartien:- Carla ist der glänzende Mittelpunkt des Ensembles. Huttens stille Werbung scheint sie zu übersehen. Da erscheint am Tage vor Carlas erstem Auftreten Michael. Er hat seine Oper vollendet. überglücklich bittet Carla den Generalmusikdirektor, sich die Oper sofort vorspielen zu lassen, Hutten, der Verfechter klassischer Operntradition, ist von der eigenwilligen Musik Michaels enttäuscht. Trotzdem empfiehlt er Michaels Oper — um Carla gefällig zu sein — einem bekannten Musikverlag, der das Werk annimmt. Aber auch im Verlag glaubt niemand an Michaels Zukunft. Carlas Debüt ist ein großer Erfolg. In ihrer Garderobe drängen sich die Gratulanten. Hutten überreicht ihr ein kost¬bares Schmuckstück zur Erinnerung an diesen Abend, Abseits steht Michael, tief enttäuscht. Ist es wahr, was hier alle zu wissen scheinen, daß Carla Huttens Geliebte ist? Und warum hat Hutten seine Oper empfohlen, obwohl er an seine Musik gar nicht glaubt? Michael sieht das Truggebäude seines Glücks zusammenbrechen — und verläßt Mailand, ohne sich von Carla zu verabschieden. Von diesem Tag an ist Michael Donato für die Welt verschollen. Aber Carla hat nicht aufgehört, ihn zu lieben und an ihn zu glauben. Sie hofft im stillen, daß seine Oper „Odysseus' Heimkehr" doch noch aufgeführt wird — und daß dann Michael aus dem Dunkel auftauchen wird in das er geflüchtet ist. Aber Michael hält sich gar nicht verborgen. Unter dem Namen Mac Synar ist er ein weltbekannter Schlagerkomponist geworden. Nur sein alter Freund Ronny und der Revuestar Odette wissen um sein Geheimnis. Sein Leben ist jetzt Erfolg. Doch unter all dem Glanz und Reichtum verbirgt sich nur das Elend eines Künstlers, der vom rechten Weg abgeirrt ist. Michael hat nicht die Kraft besessen, durchzuhalten — und so ist er ein anderer geworden, im einlaß gegen sich selbst und gegen die große ernste Musik, der er einst gedient hat ... Ein Revuegastspiel in Budapest ist in Vorbereitung, Verzweifelt versucht Michael, jetzt Mac Synar, sich neue Schlagermelodien abzuringen. Da entschließt er sich — die Premiere soll schon in den nächsten Tagen stattfinden —, seine ernsten musikalischen Arbeiten, vor allem seine Oper „Odysseus' Heimkehr", als Schlagermelodien auszuwerten, Selbst der oberflächliche Ronny ist über diese Preisgabe seines eigenen Werkes erschüttert. Aber Michael weiß keinen anderen Ausweg. Am Tage nach der Generalprobe von Mac Synars neuer Revue trifft in Begleitung Huttens Carla in Budapest ein. Die Staatsoper hat Michael Donatos „Odysseus' Heimkehr" zur Uraufführung angenommen. Carla wird neben Gigli die weibliche Hauptpartie singen. In der Hoteldiele begegnet sie Odette, die sie vom Kabarett her kennt und entlockt ihr das Geheimnis Michaels. Im Kristallpalast ist die Generalprobe in vollem Gange. Da erscheint Carla. Mac Synar ist aufs tiefste betroffen. Das Szenenbild wechselt. Jazzmusik setzt in tollen Rhythmen ein. Carla horcht auf. Das ist ja die große Arie aus ,,Odysseus' Heimkehr" — als Tanzmusik! Verzweifelt verlangt sie von Michael, die Revue abzusagen. Aber Michael lehnt dieses Ansinnen brüsk ab — und wie im Wahn wirft er ihr vor, seine „Wandlung". Wie er seine Abkehr von ernster Musik nennt, verschuldet zu haben. Da eilt Carla erschüttert davon... Die Generalprobe geht weiter. Aber Michael hört jetzt aus den Jazzrhythmen die reinen Klänge seiner Oper immer eindringlicher emporsteigen. Die Revuebilder wandeln sich zu Szenen aus „Odysseus' Heimkehr". Und plötzlich springt Michael auf die Bühne und sagt kurzentschlossen das Gastspiel ab. Diese Absage kostet ihn fast sein ganzes Vermögen. Der Erfolg von „Odysseus' Heimkehr" übertrifft alle Erwartungen. Michael ht den letzten Akt selbst dirigiert — und steht jetzt mit Carla freudestrahlend vor dem applaudierenden Publikum. Ein Jugendtraum hat sich erfüllt.