Typhus (Rickettsien)

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Die Kleiderlaus als Verbreiter des Fleckfiebers

Unter Fleckfieber (lat. Typhus levissimus, Typhus ambulatorius), auch als Kriegs- bzw. Hungertyphus oder nur Typhus, Läusefleckfieber oder Faulfieber bezeichnet, versteht man eine durch den Erreger Rickettsia prowazekii verursachte Infektionskrankheit, welche durch die Kleiderlaus Pediculus corporis auf den Menschen übertragen wird. Das Läuse-Fleckfieber ist historisch betrachtet eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten der Menschheit.

Erläuterung

„Staub verbreitet Typhus“; Geschwindigkeitsbegrenzung auf 5 mph am Eingang des KL Bergen-Belsen nach der Übernahme durch die Briten.
Ein Plakat aus der sowjetischen Besatzungszone warnte 1945 vor Fleckfieber.

Eine Laus – Dein Tod“ war in deutschen Internierungslagern, insbesondere in Arbeits- und Quarantänelagern, ein üblicher seuchenpräventiver Warnhinweis vor typhusübertragenden Läusen.

Besonders anfällig für das Fleckfieber sind erschöpfte und unterernährte Menschen in Bereichen hoher Siedlungsdichte. Die Infektionskrankheit breitet sich regelmäßig unter schlechten hygienischen Verhältnissen in Kriegszeiten, z. B. in Kasernen, an der Front sowie in Arbeits- und Internierungslagern aus. Die letzte große Fleckfieberepidemie in Europa war während des Zweiten Weltkrieges.

Bei Läuse-Fleckfieber handelt es sich um eine sehr schwere Erkrankung, die unbehandelt in mehr als der Hälfte der Fälle zum Tod der Patienten führen kann. Heute ist eine Heilung mittels antibiotischer Therapie vorzugsweise mit Tetrazyklin oder Doxycyclin möglich. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden insbesondere in deutschen Arbeitslagern und Konzentrationslagern zur Bekämpfung von Fleckfieber umfangreiche Entwesungsmaßnahmen durchgeführt. Üblich war nach Darlegungen von Revisionisten die Sachentwesung von mit Läusen kontaminierten Gegenständen wie insbesondere Kleidung und Räumlichkeiten mittels Zyklon B. Der Wissenschaftler Germar Rudolf hat sich in seinem Gutachten zum Konzentrationslager Auschwitz ausführlich mit den von deutscher Seite betriebenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Fleckfieberepidemie befaßt.[1]

Diese Infektionserkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem Salmonellen-Typhus.

Geschichte

Der klassische Überträger von R. prowazekii ist die Kleiderlaus Pediculus corporis.

Das Fleckfieber setzte bereits der Napoleon-Armee im Jahre 1812 stark zu. Es trat während des Zweiten Weltkrieges vor allem in Osteuropa als Epidemie auf. In deutschen Arbeitslagern versuchte man, der Seuche durch umfangreiche Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen Herr zu werden.

Erreger

Der Erreger des Fleckfiebers namens Rickettsia prowazekii (Abk. R. prowazekii), welcher von der Kleiderlaus Pediculus corporis (siehe nebenstehende Abb.) auf den Menschen übertragen wird, unterfällt den sogenannten Rickettsien. Bei ihnen handelt es sich um gramnegative Bakterien mit einem ausschließlich intrazellulären Vermehrungszyklus, die häufig Endothelzellen infizieren. Sie sind nach Howard Ricketts benannt, dem US-amerikanischen Mikrobiologen, der im Jahre 1906 derartige Bakterien erstmalig als Erreger des Rocky-Mountain-Fleckfiebers beschrieb.

Rickettsien können bei Mensch und Tier eine Vielzahl von Erkrankungen verursachen. Überträger von R. prowazekii sind Kleiderläuse, von R. rickettsii, R. conorii, R. sibirica und R. australis Zecken, von R. typhi Rattenflöhe, von R. akari Milben und von R. (orientia) tsutsugamushi Milbenlarven.[2][3]

Symptome

Initial macht sich an der Bißstelle der Laus eine stark juckende, manchmal verfärbende Hautveränderung bemerkbar. Anschließend kommt es zu einem charakteristischen aufgedunsenen Gesicht mit Rotfärbung, die dem Fleckfieber seinen Namen gab. Weitere Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und bei Befall des Zentralnervensystems zusätzlich neurologische Symptome wie beispielsweise Bewußtseinsstörungen.[4]

Zeitliche Abfolge der Symptome

Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen beginnt die Symptomatik plötzlich mit hohem Fieber und starken Kopfschmerzen. Der akut auftretenden schweren Symptomatik geht häufig ein ein- bis dreitägiges allgemeines Krankheitsgefühl voraus. In mehr als der Hälfte der Fälle kann das makuläre, makulopapuläre oder petechiale Exanthem nachgewiesen werden, das typischerweise am Stamm beginnt und sich dann auf die Extremitäten ausbreitet. Gleichzeitig klagen die Patienten über allgemeines Krankheitsgefühl, Muskel- und Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit und Frösteln. Auch Symptome von seiten des Respirationstrakts – insbesondere Husten, Rasselgeräusche und Atemnot – werden von über 50 % der Patienten beschrieben. Die meisten Patienten weisen eine Funktionsstörung des Zentralnervensystems auf, u. a. Meningismus, zentralnervöse Anfälle, Hörstörungen, Verwirrtheit, Eintrübung bis hin zum Koma.[5]

Prognose, Therapie und Seuchenbekämpfung

Unbehandelt führt eine Infektion mit R. prowazekii bei ca. 20 % der Erkrankten zum Tode. Medikamentöse Therapie der Wahl sind heute Doxycyclin, Gyrase-Hemmer und Rifampicin.[6] Während der im Zweiten Weltkrieges eskalierten Typhusepidemie standen derartige Medikamente noch nicht zur Verfügung, weshalb man sich auf die Eliminierung der krankheitsübertragenden Kleiderläuse konzentrieren mußte. Hierzu wurde eine regelmäßige und gründliche Sachentwesung von Kleidung und Aufenthaltsstätten insbesondere in Arbeitslagern durchgeführt, um die Läuse zuverlässig zu vernichten. Diese Sachentwesungen erfolgten nach Aussage verschiedener Publizisten in Deutschland üblicherweise durch Begasung mit Zyklon B. In den USA habe man DDT zum Abtöten der Krankheitsüberträgern verwendet. Für schwer erkrankte Menschen habe das Deutsche Reich besondere Quarantänelager eingerichtet. So habe das Konzentrationslager Bergen-Belsen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges überwiegend als Quarantäne- und Erholungslager für an Typhus erkrankte Häftlinge gedient.

Aufgrund der anglo-amerikanischen Terrorangriffe im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland kam es in ganz Deutschland zu einer Fleckfieberepidemie, die insbesondere im letzten Kriegsjahr 1945 nicht mehr beherrschbar war. Durch den Zusammenbruch der Medikamenten- und Nahrungsmittelversorgung starben zigtausende Deutsche vor allem in Ostdeutschland auf ihrer Flucht vor den sowjet-bolschewistischen Horden. In deutschen Konzentrationslagern, in denen viele Menschen auf engem Raum lebten und arbeiteten, kam es ebenfalls zu vermehrten Ausbrüchen mit tausenden von Opfern.

Verschärft wurde die Lage dadurch, daß viele Lagerinsassen aus Ostdeutschland evakuiert und in Sicherheit gebracht wurden. Die Aufnahmelager in Westdeutschland waren der Kapazität nicht mehr gewachsen, und die Versorgung mit Essen und Medikamenten brach aufgrund der anglo-amerikanischen Terrorbombardierungen deutscher Städte weitgehend zusammen.

„Man kann annehmen, daß auch Anne Frank[7] nicht am Typhus hätte sterben müssen. Eins scheint sicher: Hätten die Deutschen das DDT-Puder gehabt, besonders im Osten, wo die Flecktyphus-Gefahr schon ab September 1939 ungeheuer groß war – dann wären ihre komplizierten Entlausungsprozesse sowie die riesigen Entlausungsanlagen, das Zyklon B-Reinigungsmittel, das Verbrennen der alten Kleider, die Reinigung von allen Gegenständen, das nötige Zusammenballen von Menschen mit der Notwendigkeit, sich auszuziehen, sich zu baden und die Kleider zu wechseln, nicht nötig gewesen. Dafür hätten aber die Feinde der Deutschen nach dem Krieg nicht die gewaltige anti-deutsche Propagandawaffe gehabt.“[8]

Im KL Dachau hatte seit Januar 1945 eine Fleckfieber- und Typhusepidemie gewütet, die über 10.000 Opfer forderte. Aber auch in den weitgehend entvölkerten Städten Ostdeutschlands brach nach der Kapitulation der Wehrmacht vermehrt Hungertyphus aus, da die lokalen Versorgungsstrukturen zerstört wurden und es das Ziel der Kriegsfeinde auch noch nach Kriegsende war, so viele Deutsche wie möglich zu töten.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Kohlstock: Beitrag zur Casuistik des Typhus abdominalis bei Kindern, 1882
  • Richard Otto: Fleckfieber, in: Lehrbuch der Militärhygiene, Berlin 1936, S. 510–514
  • Jungblut: Betrachtungen über Kriegsverluste durch Waffen und Krankheiten, in: Der Deutsche Militärarzt 1, Berlin 1936, S. 49 ff.
  • Richard Otto / Rudolf Wohlrab: Die Fleckfiebergruppe, in: Handbuch der Viruskrankheiten, hg. von E. Gildemeister, E. Haagen, O. Waldmann, zweiter Band, Jena 1939, S. 529–564
  • Friedrich Wolter: Über das Fleckfieber als Kriegsseuche, Berlin 1943
  • R. Aschenbrenner / W. Ritter v. Baeyer: Epidemisches Fleckfieber, Stuttgart 1944
  • Germar Rudolf: Das Rudolf-Gutachten – Gutachten über die „Gaskammern” von Auschwitz

Verweise

Fußnoten

  1. Germar Rudolf: Das Rudolf-Gutachten – Gutachten über die „Gaskammern” von Auschwitz
  2. Rickettsien-Diagnostik, Laborlexikon
  3. Rickettsien, Labor Enders
  4. Fleckfieber, symptomat.de
  5. Gerhard Dobler: Läuse-Fleckfieber, Zeckenstichfieber und andere Rickettsiosen, Klinik, S. 570–571
  6. Rickettsien-Diagnostik, Laborlexikon
  7. Anne Frank erlag ihrer schweren Typhuserkrankung im Quarantänelager Bergen-Belsen.
  8. Reuben Clarence Lang: Warum erhielt das Rote Kreuz kein DDT?