U 180

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bootswappen von U 180; vermutlich wegen des leistungsfähigen Überwasserantriebs von Mercedes-Benz[1]

U 180 war ein U-Boot vom Typ IX D1, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Erläuterung

Subhash Chandra Bose und Korvettenkapitän Werner Musenberg auf U 180

Zweiter Weltkrieg

U 180 beim Treffen mit I-29, April 1943

Das am 16. Mai 1942 in Dienst gestellte U-Boot wurde für ein außergewöhnliches Unternehmen eingesetzt, bei dem der indische Nationalist und Freiheitskämpfer Subhash Chandra Bose und sein Adjutant, der arabische Nationalist Abid Hasan, im April 1943 300 km südlich von Madagaskar vor Mosambik im Indischen Ozean dem von Südostasien herangekommenen kaiserlich japanischen U-Kreuzer „I-29“ übergeben wurden. Ein heftiger Seegang hatte den Austausch der Passagiere und der Güter (Waffen und neue Erfindungen, u. a. Blaupausen für den Bau der IX-C/40-Boote, dafür erhielten die Deutschen 50 Goldbarren zu 40 kg) um Tage verhindert. Die zwölfstündige Verladung soll, den meisten Quellen zufolge, am 26. April 1943 erfolgt sein. I-29 (unter Kapitän Masao Teraoka) wiederum setzte dann die beiden Männer an der Küste von Sumatra ab.[2]

U 180 beim Treffen mit I-29, April 1943 II.jpg
„U 180, unter Fregattenkapitän Werner Musenberg, lief am 09.02.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, wurde in Marviken nochmals Brennstoff ergänzt und in Egersund wurde wegen Schlechtwetter festgemacht. Nach dem endgültigen Auslaufen, operierte das Boot im Südatlantik, vor Südafrika, dem Indischen Ozean und bei der Insel Mauritius. Es wurde am 03.03.1943 von U 462 mit 60 m³ Brennstoff, 600 l Getriebeöl, 14 Tage Proviant, ein Metox-Gerät und Kisten mit Bolde für das japanische U-Boot I-29, sowie am 19.06.1943 von U 530 mit 38 m³ Brennstoff und 14 Tage Proviant versorgt. U 180 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 13.298 BRT versenken. Dies waren am 18.04.1943 die britische CORBIS mit 8.132 BRT und am 03.06.1943 die griechische BORIS mit 5.166 BRT. Außerdem wurde am 27.04.1943 die mitgeführte Fracht an das japanische U-Boote I-29 übergeben. Es handelte sich unter anderen um 1 Kanonenrohr mit Munition, Kisten mit Bolden, Konstruktionspläne und Blaupausen von Panzerfaust, 3-cm-Gasdruckkanone, V 1 und V 2 sowie Post. Von I-29 wurde übernommen: 2 t Gold, 1,3 t japanische Erfindungen, Kisten mit Chinin und 3 japanische Torpedos. Übernommen wurden außerdem die beiden japanischen Offiziere Tetsushiro Emi und Hideo Tomonaga. Die beiden an Bord von U 180 befindlichen Gäste, die indischen Freiheitskämpfer Subhash-Chandra Bose und Hassan wurden ebenfalls von I-29 übernommen und nach Singapore gebracht. Auf dem Rückmarsch wurde in Verdon von U 518 3 m³ Brennstoff aufgenommen. Nach zurückgelegten 22.083 sm, lief U 180 am 03.07.1943 in Bordeaux ein. Nach dieser Unternehmung wurde das Boot von 00.07.1943–00.04.1944 zum Transport-U-Boot umgebaut. Gleichzeitig erfolgte der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, Bordeaux.“[3]

Verschollen

U 180 absolvierte nur zwei Feindfahrten, wobei es zwei Schiffe mit zusammen 13.298 BRT versenkte. Seit dem 23. August 1944 ist das Unterseeboot mit der umgerüsteten Schnorchelanlage (seit April 1944) in der Biscaya verschollen, das Boot sollte Nachschubgüter für den Stützpunkt in Penang befördern. Nach manchen Quellen lief es vermutlich in der Girondemündung auf eine Mine und sank, die gesamte Besatzung (56 Mann[4]) gilt als gefallen. Militärhistorisch ist jedoch die Minentheorie strittig, auch eine Tauchpanne ist möglich.

Flottillen

Das U-Boot gehörte zu den folgenden Flottillen:

  • 16. Mai 1942 bis 31. Januar 1943 – Ausbildungsboot der 4. U-Flottille (Stettin)
  • 1. Februar 1943 bis 4. Januar 1944 – Frontboot der 12. U-Flottille (Bordeaux)
  • 5. Januar 1944 bis 1. April 1944 – Boot außer Dienst – Umbau zum Transportboot
  • 2. April 1944 bis 26. August 1944 – Frontboot der 12. U-Flottille (Bordeaux)

Kommandeure

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Sechs Mercedes-Benz 20-Zylinder-Viertakt-Dieselmotoren mit 9.000 PS
  2. Zwei japanische Ingenieuroffiziere (Fregattenkapitän Emi Tetsushiro und Korvettenkapitän Tomonaga Hideo), die in Deutschland den U-Boot-Bau studieren sollten, wechselten auf U 180 über. Beide Japaner fielen noch im Krieg. Am 6. Mai 1943 erreichte I-29 Sabang auf Sumatra. Zehn Tage später kam Bose mit einem Flugzeug in Tokio an.
  3. U 180
  4. Adler, Heinz – Altenberg, Walter – Braun, Johann – Bürgel, Ewald – Coerper, Ernst-Thilo – Deller, Richard – Diener-Grosskreuz, Heinrich – Esser, Hermann – Feldhoff, Werner – Fleckenstein, Bernhard – Fleischmann, Gottfried – Grohmann, Rudolf – Hansen, Claus-Jacob – Hantschel, Helmuth – Hobusch, Willi – Hoffmeister, Werner – Hortscht, Werner – Huxoll, Josef – Jörg, Kurt – Junghans, Kurt – Kleingütl, Johann – Dr. Klingenberg, Wilhelm – Kreitz, Albrecht – Ludwig, Otto – Meichsner, Rudolf – Milius, Alfred – Müller, Karl-Heinz – Nellessen, Johann – Neumann, Heinz – Päsold, Kurt – Patzke, Gerhard – Potisk, Michael – Pülz, Simon – Raupach, Heinz – Riedrich, Ottmar – Riesen, Rolf – Rose, Karl-Heinz – Schauer, Erich – Schmidt, Wolfgang – Schmitz, August-Josef – Schnitzler, Kurt – Schüssler, Peter – Schwedewsky, Karl-Heinz – Schwetmann, Georg – Seibert, Richard – Sesselmann, Hans – Siebert, Heinz – Ströbel, Johann – Stübling, Horst – Untersehr, Ferdinand – Urbas, Hans – Wagner, Kurt – Waschke, Karl – Wedler, Rolf – Werner, Erhard – Zantow, Herbert
  5. Musenberg von der Crew 25, der 20 Jahre bei Reichsmarine und Kriegsmarine gedient hat, wurde zuletzt am 1. April 1945 als Verbindungsoffizier zur Seekriegsleitung (Skl) und Leiter des Einsatzstabes „Musenberg“ im Kommando der Kleinkampfverbände, Niederlande zum Kapitän zur See befördert. Am Kriegsende geriet er in westalliierte Kriegsgefangenschaft, aus der er am 15. März 1946 entlassen wurde.