Lieschied, Uwe

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Uwe Lieschied (1964–2006)

Uwe Lieschied (Lebensrune.png 1964; Todesrune.png 17. März 2006 in Berlin-Neukölln) war ein deutscher Polizist und Mordopfer eines Ausländers in der BRD.

Der Polizist Lieschied

Uwe Lieschied wollte immer Polizist werden, das war sein Traum. Deshalb hatte er seine hessische Heimatstadt Dillenburg verlassen. Die ersten Dienstjahre verbrachte er zunächst in der 53. Einsatzbereitschaft und verfolgte weiter seine Karriere. Im September 2005 wurde er schließlich zum Hauptkommissar ernannt.

Uwe Lieschied war Mitglied des Streifendienstes „Verbrechensbekämpfung“ des Abschnitts 55. „Er hat seinen Beruf wirklich als echte Berufung verstanden, nicht nur einfach als Job, mit dem man sein Geld verdient“, berichtet ein ihm nahestehender Beamter. Er gab sich nicht mit beruflichen Niederlagen ab, steckte auch dann nicht den Kopf in den Sand, wenn ein festgenommener Dealer wegen zu geringer bei ihm gefundener Drogenmengen auf freien Fuß gesetzt werden konnte - und die Polizisten am nächsten Tag verächtlich angrinste und sich über sie lustig machte. „Dann hat er die Kollegen mitgerissen“, erzählt ein Freund. „Wenn die Justiz die Kerle laufen läßt“, so sagte der 42jährige immer wieder, „dann fangen wir sie eben öfter.“ So oft, bis die Justiz etwas unternehmen müsse. „Das Größte war für ihn, rauszufahren und Straftäter zu stellen“, berichtet ein Kollege.

Die Hasenheide und ihre Umgebung kannte Uwe Lieschied wie seine Westentasche. Besonders wütend war er im Frühjahr 2005, als die Dealer eiskalt damit begannen, vor einem Kindergarten mit Drogen zu handeln. Für Uwe Lieschied stand fest: Gerade dort muß es hundertprozentig dealerfrei sein. Er ordnete in der Folge Zusatzschichten mit damit verbundenen Überstunden an - und war selbst bei jedem Einsatz dabei. „So war er eben, ein echter Vorzeige-Cop. Er wird uns einfach fehlen“, trauert ein Beamter. Der Hauptkommissar hatte den Ruf, diese Szene wie kein zweiter zu kennen. Sein Chef hatte ihn gegenüber dieser Zeitung einst als einen seiner besten Männer bezeichnet. Uwe Lieschied war das sichtlich unangenehm. Ihn drängte es damals mehr in den Einsatz. Dabei bewies er zurückhaltend und bescheiden, daß sein Vorgesetzter Recht hatte. Lieschied und seine Kollegen waren gefürchtet bei den Dealern, sie kannten ihre Tricks und Drogenverstecke.[1]

Lieschied privat

Der Vater zweier jugendlicher Söhne war seit Jahren glücklich verheiratet und bewohnte ein Haus im Grünen. Er liebte seinen Garten, verbrachte darin viele Stunden. Er organisierte jedes Jahr das Sommerfest seines Laubenpiepervereins und war durch seine freundliche Art mehr als beliebt. Er liebte seinen Hund „Sammy“.

Sein zweites großes Steckenpferd war der Fußballsport. In seinem Verein „Stern Windmühle“ war er sowohl als Übungsleiter als auch als Spieler tätig.

Tathergang und Gerichtsurteil

Am Dienstag, dem 20. Februar 2007, wurde im Schwurgerichtssaal des Moabiter Kriminalgerichts unter großer Anteilnahme von Verwandten und Kollegen des Opfers das Urteil gegen den Mörder des Polizeifahnders Uwe Lieschied verkündet. In dreißig Minuten begründete der Vorsitzende Richter Hans Luther, warum die 32. Große Strafkammer Yusuf K. (31) wegen schweren Raubes zu fünf Jahren Haft und Mehmet E. (40) wegen des gleichen Deliktes und Verdeckungsmord in Tateinheit mit Widerstand gegen die Staatsgewalt und Verstoß gegen das Waffengesetz zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilte.

Eine Haft verlängernde, besondere Schwere der Schuld, wie sie Staatsanwalt Ralph Knispel in seinem Plädoyer gefordert hatte, mochte das Gericht aber nicht feststellen: „Der Augenblick des Tatentschlusses war sehr kurz. Ein bis zwei Sekunden blieben Mehmet E., um sich für ein fast irrationales Nach-vorn-Preschen oder für eine Festnahme wegen unerlaubtem Waffenbesitz zu entscheiden“, so Luther. „Zu unserem Bedauern hat E. den falschen Weg gewählt.“

Der 31jährige Türke Yusuf K. und der 40jährige Kurde Mehmet E. kannten sich seit dem Jahre 2001: Der kleine, glatzköpfige K. arbeitete damals bei Wertheim am Kurfürstendamm, der schnauzbärtige, hagere E. in einem benachbarten Imbiß. Als E. Anfang 2006 in die Neuköllner Sonnenallee zog, sahen sich die beiden öfter. K. wußte auch, daß Mehmet E. eine halbautomatische Waffe besaß, denn sie hatten sich am 17. März 2006 zum gemeinsamen Überfall auf eine Prostituierte verabredet. Diese hatte sich in einem Lokal in Gegenwart der beiden mit dem Besitz eines höheren Geldbetrages gebrüstet.

Gegen 21.20 Uhr verfolgten sie die Frau bis in ihr Wohnhaus in der Neuköllner Flughafenstraße, wo sie der maskierte E. beraubte. Die Frau wehrte sich heftig - nicht wegen der in der Handtasche befindlichen 50 Euro, sondern weil die Migrantin den Verlust ihres Reisepasses befürchtete. Yusuf K. sicherte an der Haustür den Tatort, dann flüchteten die beiden in Richtung Hasenheide, wo ihnen eine Zivilstreife entgegen fuhr.

Beim Anblick der beiden Rennenden schöpfte Polizeihauptkommissar Uwe Lieschied Verdacht und beschloß, sie zu kontrollieren. Bekleidet mit schußsicheren Westen liefen Lieschied und sein Kollege Sven B. den beiden Tätern entgegen. Lieschied rief den beiden Flüchtenden zu: „Jungs, bleibt mal stehen, Polizei!“, erinnerte sich Sven B.

Fünf Meter trennten den Fahnder noch von Mehmet E. Dann feuerte der Kurde aus seiner Ceska acht Schüsse in Richtung des Polizisten. Einer durchdrang sogar die Fensterscheibe einer Wohnung, blieb dort in einem Schrank stecken. Sven B. rettete sich hinter einen parkenden VW-Bus, Uwe Lieschied wurde von einem Schuß über dem linken Ohr getroffen. Vier Tage später starb der 42jährige Familienvater, der seit 14 Jahren als Fahnder im Rollbergkiez arbeitete. Zwei Tage nach seinem Tod nehmen rund 8.000 Menschen an einem Gedenkmarsch vom Tempelhofer Damm zum Rollbergkiez teil.

Kurz nach der Tat werden die geraubte Handtasche, ein Elektroschocker, Pfefferspray und ein Paar Handschuhe mit Schmauchspuren gefunden – die DNS-Spuren an Tasche und Handschuhen weisen auf Mehmet E., die von Schocker und Spray auf Yusuf K. Acht Tage nach der Tat verhaftet ein SEK-Kommando aufgrund eines anonymen Hinweises aus der Szene die beiden Verdächtigen im Wedding. Mehmet E. legt ein Geständnis ab, in dem er Details berichtet, die nur der Täter wissen kann. Darin belastet er auch seinen Komplizen Yusuf K.: Der habe sich am Tattag bei ihm nach der Waffe erkundigt. Später führt E. die Beamten noch zum Versteck der Waffe, die er in Wannsee vergraben hatte, berichtet der Staatsanwalt.

Am 23. November 2006 begann der Prozeß, der sich vor allem mit den Indizien beschäftigte, denn Yusuf K. bestritt die Tat und Mehmet E., der von zwei jungen, profilierungssüchtigen Anwälten vertreten wurde, widerrief sein Geständnis nicht nur, sondern erhob schwere Vorwürfe gegen die Justiz. Er behauptete, man habe ihn geschlagen und ihm sein Geständnis unter Zwang abgepreßt. Durch die überraschende Festnahme am 25. März 2007 habe er sich geistig so beeinträchtigt gefühlt, daß seine Angaben nicht als Beweis verwertet werden könnten. Auch habe er als Kurde den türkischen Dolmetscher nicht gut verstehen können. Das Gericht urteilte, daß Mehmet E. sehr wohl des Türkischen mächtig sein müsse, denn so autonom würden die Kurden in der Türkei eben nicht leben, daß sie ohne türkische Sprachkenntnisse auskämen.

Das Verteidigungsgebaren des Todesschützen war nicht nur für die Nebenkläger, Lieschieds Witwe und seinen Sohn, unerträglich, wie deren Rechtsbeistand in seinem Plädoyer ausführte, das Gericht rügte diese Strategie ebenso.

Auch der Komplize Yusuf K. versuchte sich zu Prozeßbeginn über seinen Verteidiger Michael Böcker von der Tat zu distanzieren: Er hätte kurz nach 21 Uhr in der Flughafenstraße zufällig Mehmet E. getroffen, der rief ihn zu sich heran. Dann sei Mehmet E. in ein Haus gegangen und bald darauf mit gewechselter Kleidung wieder heraus gekommen. E. lief dann schnellen Schrittes Richtung Hasenheide, Yusuf K. sei ihm einfach nur gefolgt. Den Elektroschocker und das Pfefferspray habe er bei sich gehabt, um sich vor gewalttätigen Arabern zu schützen, so Anwalt Böcker für seinen Mandanten Yusuf K.

Gleich am ersten Verhandlungstag wurden auch die beiden Kollegen des erschossenen Beamten als Zeugen gehört, die sichtlich aufgewühlt die Ereignisse jener kalten Märznacht schilderten. Beide beschrieben übereinstimmend einen kleinen, untersetzten und einen großen hageren Täter.

Dennoch zweifelten insbesondere die Verteidiger von Mehmet E. jedes Beweismittel an und forderten am Schluß sogar den Freispruch ihres Mandanten – von Reue keine Spur.[2]

Trauerfeier

Familienangehörige, Freunde und Kollegen haben am 31. März 2006 in Berlin Abschied von dem vor knapp zwei Wochen im Dienst erschossenen Polizisten genommen. Zum Trauergottesdienst für den 42-Jährigen und zu seiner Beisetzung auf dem Parkfriedhof in Neukölln waren mehr als 1.000 Menschen gekommen. Der Gottesdienst aus der Kapelle wurde wegen der großen Zahl der Trauernden per Lautsprecher auf den Friedhof übertragen.

Neben der Witwe und den beiden Söhnen sowie weiteren Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen von der Dienststelle des Ermordeten nahmen auch Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Polizeipräsident Dieter Glietsch (SPD) an der Zeremonie teil.

Benefizspiel für die Familie

Die Profis von Hertha BSC Berlin bestritten ein Benefizspiel für die Familie.[3]

Familie

Uwe war mit Heike Lieschied verheiratet, gemeinsam hatten sie zwei Söhne (Olliver und Patrick). Nach dem Tod des Polizisten entbrannte ein Familienstreit um die Spenden.[4]

Grabschändung

Anfang April 2019 wurde das Grab Lieschieds und des Polizisten Roland Krüger in Berlin-Buckow geschändet, Anfang April 2020 wurden sie erneut geschändet.

Fußnoten