Verwundeten-Abzeichen „20. Juli 1944“
Das Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944 wurde im August 1944 geschaffen und an solche Personen verliehen, die beim Attentat vom 20. Juli 1944 Verletzungen, die später als Kriegsverwundungen deklariert wurden, erlitten oder an ihren Verwundungen verstarben. Das Verwundetenabzeichen „20. Juli 1944“ war der äußeren Form nach an die Form des Verwundetenabzeichens des Zweiten Weltkrieges angelehnt.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Das Reichssicherheitshauptamt IV — Sonderkommission 20. Juli 1944 berichtete am 26. Juli 1944 u. a.:
- Am 20. Juli 1944 gegen 12.50 Uhr erfolgte in der Wolfsschanze, Sperrkreis A, Gästebaracke, während der Lagebesprechung, eine Detonation. Der Führer erlitt, obwohl in unmittelbarer Nähe des Detonationsherdes, nur leichte Verletzungen. Schwer verletzt wurden:
- General der Flieger Günther Korten, Chef des Generalstabes der Luftwaffe, Oberst i. G. Brandt, Stenograph Berger, welche verstarben, und General der Flieger Bodenschatz, Generalleutnant Rudolf Schmundt, Chefadjutant des Heeres und Chef des Heeres-Personalamtes, Generalmajor Walter Scherff, Beauftragter für Geschichtsschreibung im Oberkommando der Wehrmacht, Oberstleutnant i. G. Borgmann, Adjutant der Wehrmacht, während leichter verletzt wurden General der Infanterie Walther Buhle, Chef des Generalstabes beim Oberkommando der Wehrmacht, Generalleutnant Adolf Heusinger, Vertreter des Chefs des Generalstabes des Heeres, Konteradmiral Jesko von Puttkamer, Marine-Adjutant des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, Kapitän zur See Heinz Assmann, Oberkommando der Wehrmacht, Wehrmacht-Führungsstab, Füsto [Anm.: Führungs-Stabsoffizier] sowie Oberst Nicolaus von Below, Adjutant der Luftwaffe, Büchs, SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Hermann Fegelein, Persönlicher Stab Reichsführer-SS, SS-Hauptsturmführer Günsche, Stenograph Hagen, Botschafter Hewel, Oberstleutnant von John, Generaloberst Alfred Jodl, Chef Wehrmacht-Führungsamt und Führungsstab der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, von Sonnleithner, Konteradmiral Hans-Erich Voß, Ständiger Vertreter des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine im Führer-Hauptquartier, General der Artillerie W. Warlimont, Chef des Wehrmacht-Führungsstabes im Oberkommando der Wehrmacht, Oberstleutnant i. G. Waizenegger.
- Alle diese Toten und mehr oder weniger schwer Verwundeten erhielten je zwei dieser Verwundeten-Abzeichen. So erhielt es z. B. General Bodenschatz in Gold, Oberstft. i.G. Borgmann in Silber und Oberst von Below in Schwarz.
Abzeichen des Führers
Adolf Hitler selbst nahm zwar das Abzeichen an, hat es aber nie getragen.
Verleihungsbestimmung
Die Abzeichen sind derart verliehen worden, daß frühere Verwundungen (bzw. Verwundetenabzeichen) angerechnet worden waren.
Herstellung
Von der Firma C. E. Juncker in Berlin sind 100 Abzeichen in den drei Stufen Schwarz, Silber und Gold angefertigt worden. Alle drei Stufen sind in massiv Silber —800— hergestellt. In Anbetracht dessen, das bei den posthumen Verleihungen nur jeweils ein Verwundetenabzeichen ausgehändigt wurde, ist von einem maximalen Bedarf von 44 Verwundetenabzeichen „20. Juli 1944“ auszugehen, wenn jeder sonstige Beliehene zwei Exemplare erhielt. Da der Personenkreis feststand, mußte nicht von Nachforderungen ausgegangen werden, so daß nicht wesentlich mehr Exemplare hergestellt worden sein dürften. Klietmann gibt eine Fertigung von 100 Exemplaren an.
Ausführungen
- Bei der Goldausführung sind der Lorbeerkranz, der Stahlhelm samt Hakenkreuz sowie die Schwerter vergoldet; das gekörnte Zentrum ist in Silber und poliert. Die Rückseite ist ebenfalls vergoldet.
- vermutlich fünfmal verliehen
- Bei der Silberausführung ist das gekörnte Zentrum in Silber; der Kranz, der Stahlhelm samt Hakenkreuz und die Schwerter sind dunkel patiniert. Die Rückseite ist ebenfalls dunkel patiniert.
- zwei gesicherte Verleihungen an Oberstleutnant Borgmann und SS-Gruppenführer Fegelein
- Bei der Schwarzausführung ist das gekörnte Zentrum ebenfalls Silber; der Kranz, der Stahlhelm samt Hakenkreuz und die Schwerter sind dunkel gebläut. Die Rückseite ist auch dunkel gebläut
- vermutlich 17mal verliehen