Führerhauptquartier

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Lage der Führerhauptquartiere in Europa

Führerhauptquartier bzw. Führer-Haupt-Quartier (FHQ und F.H.Qu.) ist die allgemeine Bezeichnung für eine Befehlsstelle Adolf Hitlers als Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.

Erläuterung

Neben der bekannten Wolfsschanze gab es noch zahlreiche weitere FHQ. Für die Eignung einer Ortschaft als FHQ mußte sie eine gute Verkehrsanbindung (Autobahn, Eisenbahn) haben und nahe der Front liegen. Es wurden von zwei unterschiedlichen Kommissionen (eine unter Vorsitz von Erwin Rommel) Orte gesucht, die sich für ein FHQ eigneten.

Sicherheit

Die Sicherung und Überwachung innerhalb des Sperrkreises I (innerer Ring) übernahm die Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“, außerhalb zur militärischen Absicherung (äußerer Ring) Angehörige des Führer-Begleit-Bataillons. Das FBB ist nicht mit dem Führer-Begleit-Kommando zu verwechseln, das, teilweise gemeinsam mit dem Reichssicherheitsdienst, für den persönlichen Schutz des Führers als Leibwache zuständig war.

Übersicht

Hier eine Übersicht zu den festen Führerhauptquartieren. Der Obersalzberg in Berchtesgaden und die Reichskanzlei (Kanzleibunker) in Berlin wurden nicht als Führerhauptquartiere bezeichnet.

Name andere Bezeichnungen Ort Datum des Baubeginns fertiggestellt Nutzung als FHQ
Adlerhorst Mühle (OT)
Bauvorhaben Z
Lager K
Bauvorhaben C
Langenhain-Ziegenberg (Ortsteil von Ober-Mörlen in der Wetterau) 1. September 1939 ja 10. Dezember 1944 bis 15. Januar 1945 (im Rahmen der Ardennenoffensive)
Anlage Mitte Askania Mitte Tomaszów im Generalgouvernement 1. Dezember 1940 ja nein, nur Industrie (Goldamsel)
Anlage Süd Askania Süd Strzyżów im Generalgouvernement 1. Oktober 1940 ja 27. bis 28. August 1941
Bärenhöhle keine Smolensk 1. Oktober 1941 ja nein, nur Ausweichquartier Heeresgruppe Mitte
Felsennest W-0 Rodert, nahe Bad Münstereifel Februar/März 1940 ja 10. Mai 1940 bis 6. Juni 1940, September 1944 (Führungsstaffel der 7. Armee Heeresgruppe B) und im Winter 1944/1945 (Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model)
Olga keine Orscha, Distr. Wizebsk (200 km NO Minsk) 1. Juli 1943 nein nein; Orscha wurde Fester Platz unter Alexander Ratcliffe und fiel am 6. August 1944 in die Hände der Roten Armee
Riese[1] keine Wüstewaltersdorf in Niederschlesien (Eulengebirge) Oktober 1943 nein nein
S III[2] Olga Ohrdruf Herbst 1944 (?) nein nein
Siegfried Hagen Pullach im Isartal (heutiges BND-Gelände) 1943 ja nein
Tannenberg keine Freudenstadt/Kniebis 1. Oktober 1939 ja 27. Juni 1940 bis 6. Juli 1940
Waldwiese keine Glan-Münchweiler 1. Oktober 1939 ja nein
Wasserburg keine Pleskau 1. November 1942 ja nein, Übergabe an Heeresgruppe Nord
Werwolf Eichenhain nahe Winniza 1. November 1941 ja 16. Juli bis 30. Oktober 1942, 19. Februar bis 13. März 1943 und am 27. August 1943
Wolfsschanze Askania Nord Rastenburg im Forst Görlitz 1. Dezember 1940 ja ja
Wolfsschlucht 1 W-1 Brûly-de-Pesche (Belgien) 25. Mai 1940 ja 6. bis 27. Juni 1940
Wolfsschlucht 2 W-2 Margival 1. September 1942 ja 16. bis 17. Juni 1944
Wolfsschlucht III W-3 Saint-Rimay, (Montoire-sur-le-Loir) 1. Mai 1942 nein nein
Zigeuner Brunhilde Diedenhofen bei Arsweiler in Lothringen 1. April 1944 nein nein

Siehe auch

Fußnoten

  1. Die Zuordnung zu den FHQ ist strittig, nach Aussagen und Unterlagen von ehemals am Bau beteiligten Organisation-Todt-Ingenieuren des Planungsstabes Schmelcher ist die ursprüngliche Zielsetzung ein FHQ gewesen, welches infolge der Kriegseinwirkungen jedoch nicht mehr seiner Verwendung zugeführt werden konnte.
  2. Die Zuordnung zu den FHQ ist strittig, verwiesen sei auf: Dieter Zeigert: Hitlers letztes Refugium? Das Projekt eines Führerhauptquartiers in Thüringen 1944/45, München 2003