Vietnamkrieg

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Vier Fairchild C-123 über Süd-Vietnam beim Ablassen von Agent Orange, September 1965

Der Vietnamkrieg war ein heißer Krieg innerhalb des sogenannten Kalten Krieges zwischen kommunistischen Truppen Vietnams auf der einen und den USA auf der anderen Seite. Die kommunistischen Truppen wurden massiv von sowjet-bolschewistischer sowie auch rotchinesischer Seite unterstützt, während sich die Invasionstruppen der USA auf südvietnamesische Vasallentruppen stützen konnten. Der eigentliche Vietnamkrieg beschreibt den US-amerikanischen Krieg in Vietnam, der 1964 begann und am 30. April 1975 endete.

Vorgeschichte

Bereits noch während des Zweiten Weltkrieges warfen die USA Propagandamaterial über Vietnam ab, in dem die Bevölkerung zum Widerstand gegen die japanischen Besatzer aufgefordert und ihnen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung in Aussicht gestellt wurden. Doch nach dem Sieg der USA über Japan und dem Beginn des Kalten Krieges akzeptierten die USA dann plötzlich wieder den französischen Imperialismus in Indochina und dessen Restaurationsbestrebungen seiner Kolonialherrschaft mit der Folge des französischen Indochina-Krieges. Mit Ausbruch des Koreakrieges verstärkten die USA massiv ihre Präsenz in Südostasien. 1953/54 zahlten die USA rund 75 % der französischen Kriegskosten.[1]

Mit der Niederlage in der Schlacht bei Dien Bien Phu im Mai 1954 endeten jedoch Frankreichs aggressive koloniale Ansprüche in Indochina. Auf der anschließenden Konferenz in Genf wurde Vietnam entlang des 17. Breitengrades geteilt. Die im vietnamesischen Süden installierte US-amerikanische Marionettenregierung hatte den Auftrag, den kommunistisch dominierten Norden wirtschaftlich und politisch auszubluten.

Der Kriegsausbruch

Offizieller Grund für den Vietnamkrieg war die sogenannte Dominotheorie, nach der ganz Ostasien bis nach Indien und Indonesien kommunistisch geworden wäre, wenn die USA nicht diesen Krieg geführt hätten. Zwar hatte schon Präsident John F. Kennedy sogenannte amerikanische Militärberater wie vor ihm Präsident Dwight D. Eisenhower nach Vietnam geschickt, aber erst nach Kennedys Ermordung – er hatte bereits den Rückzug einiger USA-Berater (Advisors) aus Vietnam vorbereitet und der Rückzugsbefehl wurde im Oktober 1963 erlassen – brach der Krieg unter dem dann neu eingesetzten US-Präsidenten Lyndon B. Johnson offen aus.

Offiziell wurde der Krieg durch den Zwischenfall im Golf von Tonkin ausgelöst, der, wie man heute weiß, genauso in US-amerikanischer Manier inszeniert gewesen war, wie der ebenfalls inszenierte Zwischenfall im Hafen von Havanna, der 1898 den Spanisch-Amerikanischen Krieg ausgelöst hatte und wohl aus Sicht der Kriegsinteressenten auch auslösen sollte.

Im August 1964 beschoß der US-amerikanische Zerstörer „Maddox“ nordvietnamesische Patrouillenboote, um einen Kriegsgrund zu provozieren, und bereits zwei Tage später flogen die VS-Amerikaner erste Luftangriffe gegen Nordvietnam. Ein zweiter angeblicher Zwischenfall, der überhaupt nicht stattgefunden hatte, wurde dann noch nachgeschoben und führte zur berüchtigten Tonking-Resolution, durch die der VS-amerikanische Überfall auf Nordvietnam dann noch seine Scheinlegitimation erhielt.

Verlauf

Am 2. März 1965 brach der Krieg dann offen aus. Bis Oktober 1968 flog die US-amerikanische Luftwaffe insgesamt 304.000 Einsätze in Nordvietnam, davon allein 2.083 B-52-Angriffe gegen das kleine Land. Am 8. März 1965 landeten zudem erstmals auch US-amerikanische Invasionstruppen in Da Nang. Im Frühjahr 1968 waren insgesamt 550.000 US-amerikanische Invasionstruppen gelandet.

Ab 1960 wurde der sogenannte Ho-Chi-Minh-Pfad weiter ausgebaut, der Waffenlieferungen aus dem Norden ermöglichte. Im Januar 1968 kam es dann zu einer Großoffensive Nordvietnams, die nur unter blutigsten Verlusten der US-amerikanischen Invasionstruppen zurückgedrängt werden konnte. Nach der Einsetzung von Richard Nixon als US-amerikanischem Präsidenten ließ dessen jüdischer „Sicherheitsberater“ Henry Kissinger Möglichkeiten für einen „brutalen, entscheidenden Schlag“ gegen das kleine Nordvietnam prüfen, einschließlich des Einsatzes von Atomwaffen. Kissinger wörtlich:

„Ich weigere mich zu glauben, daß eine viertklassige Macht wie Nordvietnam nicht an irgendeinem Punkt aufgeben muß.“[2]

Im März 1972 begann jedoch eine erneute nordvietnamesische Offensive. Beim sogenannten „Weihnachtsbombardement“ im Dezember 1972 wurden dann mehr Bomben auf Nordvietnam abgeworfen, als in den ganzen drei Jahren zuvor. Im Januar 1973 kam es zu einem Waffenstillstand mit den USA, in dessen Folge diese ihre südvietnamesischen Vasallentruppen ihrem Schicksal überließen. Am 30. April 1975 überrannten die vietnamesischen Truppen das bis dahin US-amerikanisch kontrollierte Saigon mit der Folge der Wiedervereinigung Vietnams und der überstürzten Flucht der bis dahin verbliebenen letzten US-Amerikaner.

Verbrechen

Trotz zahlreicher Kriegsverbrechen seitens der Invasionstruppen durch den Einsatz von Agent Orange und Napalm gelang es nicht, die Vietnamesen entscheidend zu schwächen. Das Massaker von My Lai vom 16. März 1968 ist eines der bekanntgewordenen Kriegsverbrechen der US-Amerikaner in diesem Krieg.

Fazit

Bereits Eisenhower hatte in seiner Abschiedsrede vor der Gefahr des sogenannten militärisch-industriellen Komplexes gewarnt, der mit der Zeit ein Eigenleben entwickeln würde. Dies bedeutet letztendlich, daß immer neue Kriege benötigt werden, um die Kriegsmaschinerie am Laufen halten zu können und dieser deshalb selbst immer wieder neue Kriege mit auslöst.

Siehe auch

Literatur

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. vgl.: bpb: Der Vietnamkrieg
  2. zitiert in: Rolf Steininger: Streiflichter des 20. Jahrhunderts. Zeitungsartikel von 1986 bis 2011, BoD 2011, S. 279 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)