Schauberger, Viktor
Viktor Schauberger ( 30. Juni 1885 in Holzschlag in Schwarzenberg am Böhmerwald, Österreich; 25. September 1958 in Linz) war ein deutscher Förster, Erfinder und Naturforscher aus Österreich.[1] Er wurde durch den Bau von Holzschwemmanlagen[2] bekannt, erforschte zentripetale Wirbelströmungen und setzte sich für eine an der „Natur orientierte Technik“ ein. Aufgrund von Naturbeobachtungen formulierte er eigene Erkenntnisse über Naturprozesse, aus denen er unter anderem die von ihm so benannte „Implosionstechnologie“ ableitete.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schauberger entstammte einem Fischer-, Förster-, Holzmeister- und Jägergeschlecht und wurde als achtes von zwölf Kindern geboren. Vier Geschwister starben im Kindesalter. Seine Eltern waren Leopold Schauberger und Josefa, geborene Klimitsch.[3] Nach der Mittelschule brach Viktor Schauberger die Beamtenlaufbahn ab und lebte zunächst ein Jahr allein im Wald. 1904 legte er das Examen als Förster ab. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde hierbei mehrfach verwundet.
Er erstellte für Fürst Adolf von Schaumburg-Lippe 1922 mehrere innovative Holzschwemmanlagen und reduzierte hierbei die Holz-Transportkosten auf ein Zehntel.[4] Daraufhin wurde Viktor Schauberger 1924 Staatlicher Konsulent (Berater) für Holzschwemmanlagen für den österreichischen Staat.[5] Er war in diesem Zusammenhang am Bau von drei Großanlagen maßgeblich beteiligt: Großraming, Klausen-Leopoldsdorf (bei Wien) sowie eine Anlage bei Bad Ischl (Rettenbachwildnis). Eine persönliche Freundschaft mit dem Hydrauliker Philipp Forchheimer vermittelte ihm ab 1925 Publikationsmöglichkeiten. Ab 1925 war er am Bau einer sehr großen Schwemmanlage im Mürztal bei Neuberg[6] [7] beteiligt. Diese wurde 1928 fertiggestellt und war bis 1951 in Betrieb. Danach war der gesamte Hochwald abgeholzt und der Betrieb wurde eingestellt. In den 1930er Jahren erbaute Schauberger Holzschwemmanlagen in Österreich, dem damaligen Jugoslawien, (Montenegro) sowie in der Türkei und anderen Ländern.[8]
Aufgrund seiner Leistungen kam Viktor Schauberger 1934 – und später noch einmal zu Kriegsbeginn – mit Adolf Hitler in Kontakt, welcher Interesse an seinen Arbeiten zeigte.[9] Wegen der Kriegswichtigkeit seiner Forschungen kam es auch zu Überwachungen und Beschlagnahme seiner Geräte durch das Oberkommando der Wehrmacht.[10][11] 1941 arbeitete er für Messerschmitt an Kühlsystemen für Flugzeugmotoren. 1943 erfolgte die Zwangsverpflichtung zum Bau eines U-Boot-Antriebes.[12]
Schaubergers Berichten zufolge habe er während seiner Arbeiten (als Zivilangestellter dem Lagerkommandanten Franz Ziereis unterstellt) im Konzentrationslager Mauthausen mehrfach mit Reichsführer-SS Heinrich Himmler, einem studierten Landwirt, korrespondiert, der ihn zu biologischen und bioenergetischen Fragen konsultiert habe.
Am 4. Mai 1944 wurde Schauberger von der Wehrmacht gemustert. Um der Einberufung zu entgehen und seine Arbeiten am Repulsator vorführen zu können, habe er eingewilligt, der Waffen-SS beizutreten. Im Juni 1944 erhielt er dennoch die Einberufung zur SS-Panzer-Division „Totenkopf“ in Breslau. Auf dem Hinweg wurde er wegen eines Fußleidens für kriegsuntauglich befunden und wieder zurückgeschickt.
Nachkriegszeit
Zum Kriegsende 1945 erfolgte die Beschlagnahme seiner Geräte und Unterlagen durch VS-amerikanische und russische Truppen.[13] 1958 wurde er von amerikanischen Agenten (Gerchsheimer und Donner) unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Texas verschleppt, um dort seine Forschungen und Entwicklungen weiterzuführen. Nach drei Sommermonaten in Texas mit Temperaturen zwischen 36 und 41° Celsius beharrte Schauberger darauf, nach Europa zurückzukehren.
- „Sie und Ihr Sohn müssen angesichts der erfreulichen Ergebnisse unseres Gutachters hier bleiben. Eine solche umwälzende Sache verlangt Opfer. Sie beide werden in den nächsten Jahren Ihren Platz in einem der Wüstengebiete von Arizona haben.“ — Agent[14]
Um wieder ausreisen zu dürfen, mußte er eine auf englisch verfaßte Verzichtserklärung unterschreiben. Diese beinhaltete auch totales Schweigen über seine bisherigen und zukünftigen Arbeiten. Seine in die USA mitgebrachten Unterlagen und Modelle durfte er nicht mehr mitnehmen, was eine Enteignung seiner Ideen und Erfindungen bedeutete.
Tod
Schauberger kehrte mit seinem Sohn in den österreichischen Teil Deutschlands zurück und starb fünf Tage nach seiner Ankunft als gebrochener Mann.
Wirken
Viktor Schauberger gelangte durch die Beobachtung der im strömenden Gebirgsbach ruhig stehenden Forelle sowie durch überlieferte Ideen der Holzflößer zu der Überzeugung, daß die Natur große Antriebskräfte zur Verfügung stelle, von deren Existenz wir nichts wüssten. Er meinte, diese Kräfte isolieren und im konzentrischen Wasserwirbel technisch nutzbar machen zu können. Er meinte, daß es im Kern des Wirbels zu „starken Verdichtungserscheinungen“ komme, wodurch Materie „die räumliche Sphäre verlasse“ und gleichzeitig eine „Energieform“ (Freie Energie) frei werde, die „in der Natur allgemein dem Aufbau der Substanz diene“.
Er baute Antriebe für Flugzeuge, Schiffe, geräuschlose Turbinen[15], selbsttätig reinigende Rohrleitungen[16] sowie Geräte zur Reinigung und sog. „Veredelung“ von Wasser,[17] das er als Heilmittel einsetzte. Er verwarf die Ansätze der Naturwissenschaft, die nutzbare Energie als ein Produkt von Druck, Reibung oder Hitze betrachtet – allesamt Vorgänge, die in der Natur ausschließlich zur Ausscheidung von Minderwertigem benutzt würden. Der Aufbau der Stoffe und Kräfte in der Natur, so die Ansicht Schaubergers, findet ausschließlich auf dem kalten Strömungsweg durch Energiesynthesen und stets in wirbelförmigen Bahnen statt. Viele seiner Ideen ließ er sich patentieren [18]
Publikationen
- Unsere sinnlose Arbeit, J. Schauberger Verlag, Wien 2003
- Die zykloide Spiralraumkurve, Salzburg, April 1948
- Das Wesen des Wassers, AT-Verlag, Baden u. a. 2006, ISBN 3-03800-272-0 (Original.-Texte hrsg. und kommentiert von Jörg Schauberger) (Bestellmöglichkeit)
Literatur
- Norbert Harthum: Naturgemäße Technik – Wege für die Forschung nach Viktor Schauberger. Delta Pro Design und Verlag, 1996
- Siegbert Lattacher: Viktor Schauberger – Auf den Spuren des legendären Naturforschers. Ennsthaler Verlag, A-4402 Steyr 2003, ISBN 3-85068-544-6
- Olof Alexandersson: Lebendes Wasser, Ennsthaler Verlag, A-4402 Steyr 2003, ISBN 3-85068-377-X
- Martina Rodier: Viktor Schauberger – Naturforscher und Erfinder. Zweitausendeins 1999, ISBN 3-86150-286-0
- Callum Coats: Naturenergien verstehen und nutzen. Omega Verlag, Deutschland 1999; ISBN 3-930243-14-8,(Übersetzung von Living Energies Verlag Newleaf (Gateway Books), Irland 1996; ISBN 0-946551-97-9
- René Freund: Der Wasser-Mann. S. 183–196 in: Land der Träumer. Picus-Verl., Wien 2000, ISBN 3-85452-403-X
- Alick Bartholomew: Hidden nature – the startling insights of Viktor Schauberger. Floris, Edinburgh 2003, ISBN 0-86315-432-8; deutsch: Das Verborgene in der Natur. AT-Verl., Baden 2006, ISBN 978-3-03800-297-0
- Nick Cook: The Hunt for Zero Point. Random House, New York 2002, ISBN 0-7679-0627-6, S. 204–250
Filme
- Der Film „Tragendes Wasser“ wurde 1929 von dem österreichischen Fremdenverkehrsbüro aufgenommen und dokumentierte die Holzschwemmanlage im Mürztal bei Neuberg.
- Viktor Schauberger – Die Natur kapieren und kopieren. Eine Dokumentation von Franz Fitzke