Blumenthal, Werner Michael
Werner Michael Blumenthal (geb. 3. Januar 1926 in Oranienburg bei Berlin) ist ein jüdischer Multifunktionär im Shoaismus. Als Politiker in den VSA war er von 1977 bis 1979 unter Präsident Jimmy Carter Finanzminister des Landes. Von 1997 bis Ende August 2014 leitete er den Shoaismus-Betrieb Jüdisches Museum Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Werner Michael Blumenthal wurde am 3. Januar 1926 in Oranienburg geboren. Die Eltern (jüdische Geschäftsleute) zogen in der Weltwirtschaftskrise nach Berlin und eröffneten dort ein Textilgeschäft. Blumenthals Familie lebte seit dem 17. Jahrhundert im Raum Brandenburg. Zu den Vorfahren aus dieser Zeit sollen gehört haben der Hofjuwelier Jost Liebmann, die Literatin Rahel Varnhagen und der Opernkomponist Giacomo Meyerbeer.[1]
1939 wanderte die Familie über Italien nach China (Schanghai) aus. Die Japaner internierten sie dort wenig später. 1942 zerbrach die Ehe der Eltern Blumenthals. Er lernte Chinesisch, Englisch, Französisch und Spanisch. 1947 ging er in die Vereinigten Staaten von Amerika und nahm 1952 die amerikanische Staatsbürgerschaft an.[2] Dort verrichtete er eine Zeitlang Gelegenheitsarbeiten. Blumenthal studierte mit einem Stipendium des „Social Science Research Council“, wurde 1961 im VS-Außenministeriums angestellt und 1967 Generaldirektor sowie Geschäftsführer des Konzerns Bendix International Corp., Neu York. Im Jahre 1973 gehörte Blumenthal zu den Gründungsmitgliedern der Trilateralen Kommission. Von 1976 bis 1979 stand er dem VS-Finanzministerium vor. Er gehört zu den leitenden Personen der Rockefeller-Stiftung.
Netzwerke
Blumenthal ist Mitglied im Advisory Board der Investment Bank Evercore Partners, des American Jewish Committee (AJC) in Berlin und des Albert Einsteins International Rescue Committee (IRC). Er ist Kuratoriumsmitglied der Stiftung des Holocaust-Denkmals und Mitglied im Council on Foreign Relations, sowie dem Princeton und Century Club.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1999: Leo-Baeck-Medaille
- 2002: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 2002: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2006: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2008: Ernst Cramer Award des American Jewish Committee
- 2011: Heinz-Galinski-Preis, für die Verständigung zwischen der jüdischen Gemeinschaft und ihrer gesellschaftlichen Umgebung sowie zum Abbau der Benachteiligung von Minderheiten.
Fußnoten
- VS-Amerikaner (Jude)
- Finanzminister (Vereinigte Staaten)
- Jüdischer Politiker
- Jüdischer Ökonom
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Rockefellers Trilaterale Kommission
- Amerikanisch-Jüdisches Komitee
- Mitglied im Council on Foreign Relations
- Geboren 1926
- Träger der Leo-Baeck-Medaille
- Heinz-Galinski-Preisträger