Fiedler, Walter

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Walter Fiedler (Lebensrune.png 26. April 1926 in Braunau in Böhmen; Todesrune.png (gerichtlich für tot erklärt) 30. April 1945 im Raum Prag) war ein deutscher Offizieranwärter, zuletzt Fahnenjunker-Unteroffizier des Heeres und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand der Artillerie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

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Walter Fiedler wurde am 26. April 1926 als Sohn des Musiklehrers Hans Fiedler und dessen zweiter Gemahlin Maria, geb. Tschöpe, in Braunau im Böhmen/Sudetenland geboren. Er besuchte vom September 1932 bis September 1940 die Volks- und Knabenbürgerschule in Braunau. Nach seiner Schulentlassung erlernte er vom September 1940 bis August 1943 das Tischlerhandwerk bei Tischlermeister Karl Weinhold in Ottendorf bei Braunau und besuchte während seiner Lehrzeit die Berufsschule zu Braunau, wo er in diesem Beruf am 14. August 1943 die Gesellenprüfung mit befriedigend ablegte.

Zweiter Weltkrieg

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Der 17jährige Fiedler meldete sich am 19. August 1943 freiwillig zum praktischer Einsatz handwerklicher Hilfe im stark durch Bombenterror geschädigten Westen des Vaterlandes und erlebte dort die ganze Tragik des grausamen Krieges gegen die Zivilbevölkerung. Anschließend wurde er mit 17 Jahren im Frühjahr 1944 zur Wehrmacht einberufen, wo er seine Ausbildung im Nachrichten-Sektor begann. Kurz darauf inzwischen 18 Jahre, kam er an der Ostfront zum Einsatz und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Nach geglückter Flucht und Rückmeldung bei seiner Einheit machte er 1944 einen Funkerlehrgang in Znaim/Mähren und wurde im Herbst 1944 als Funker in der Stabsbatterie der II. Abteilung des fränkisch-sudetendeutschen Artillerie-Regiment 219 an der deutschen Westfront gegen die alliierten Invasoren eingesetzt.

Während der schweren Abwehrkämpfe bei Aachen befand er sich gerade auf Störungssuche, als ein starker feindlicher Panzerangriff heranrollte. 30 Stahlungetüme zählte der junge Gefreite Fiedler und war sich darüber im Klaren, wie die Folgen aussahen, wenn dieser neue Stoß auf die ohnehin in schwere Kämpfe verstrickte und ausgeblutete deutsche Kriegsfront träfe. Aber er verlor auch angesichts dieser feindlichen Massen nicht die Ruhe und die kühle Überlegung. Rasch entschlossen sprang er in ein Panzerdeckungsloch, schloß den Sprechapparat, den er als Störungssucher mit sich führte, an die Fernsprechleitung und stellte die Verbindung zu seiner Abteilung her. Da er von seinem Platz aus den Gegner am besten beobachten konnte, übernahm er selber die Feuerleitung, und bald schlug Salve auf Salve Artillerie in den angreifenden Panzer-Pulk. Der Gefreite, der sich hier so schnell in die ihm völlig fremde Tätigkeit des vorgeschobenen Beobachters hineinfinden mußte, machte seine Sache ausgezeichnet. Bald lagen die Einschläge mitten im Ziel, und den feindlichen Panzern wurde die Sache ungemütlich. Viele von ihnen hatten Beschädigungen erlitten.

Der Angriff kam ins Stocken, und der Gegner drehte schließlich ab. Der junge Gefreite, der im schwersten Trommelfeuer nicht nur höchsten persönlichen Mut, sondern auch überlegene Kaltblütigkeit bewiesen und dadurch ganz allein eine gefährliche Lage gemeistert hatte, wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse und am 28. Dezember 1944 als Gefreiter und Fernsprecher in der Stabsbatterie der II. Abteilung des fränkisch-sudetendeutschen Artillerie-Regiment 219 der 183. Volks-Grenadier-Division[1] mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Diese hohe Auszeichnung wurde ihm am 8. Januar 1945 vom General der Infanterie Gustav-Adolf von Zangen, Oberbefehlshaber der 15. Armee, persönlich ausgehändigt. Walter Fiedler war mit 18 Jahren der jüngste Ritterkreuzträger des Sudetenlandes. Er wurde nach Verleihung des Ritterkreuzes und einem anschließenden Heimaturlaub, an die Artillerieschule nach Groß Born versetzt.

Endkampf

Für die Schlacht um Pommern wurde die Artillerie-Schule II (aufgestellt am 26. Januar 1942 in Jüterbog aus der dort bereits im Frieden bestehenden Schule, nachdem die Schule in Berlin die Nr. I erhalten hatte. Die Artillerie-Schule II wurde mit den unterstellten Artillerie-Lehr-Regimenter 1 bis 4 am 1.8.1943 nach Groß-Born, Hinterpommern verlegt) unter Generalleutnant Wilhelm Raithel am 14. Januar 1945 nach Beginn des sowjetischen Großangriffs zum Stamm für die Einsatz-Division „Bärwalde“ ausgewählt. Aus der „Schule für Fahnenjunker der Artillerie“, wo sich Walter Fiedler befand, wurden fünf Fähnrich-Regimenter gebildet, davon drei für den sofortigen Einsatz innerhalb der Einsatz-Division „Deutsch-Krone“ (auch bekannt als Alarm-Division „Deutsch Krone“, später in Division „Märkisch Friedland“[2] umbenannt) unter Oberst Dr. Ernst, später unter Oberst Dr. Curt Lehmann.

Somit bildeten die Fähnrich-Regimenter 1, 2 und 3 den Stamm für die Einsatz-Division „Deutsch-Krone“, während das Führer-Regiment 5 bereits schon ab dem 22. Januar 1945 zur Einsatz-Division „Bärwalde“ zählte. Oberst Dr. Ernst, der Führer der bei Deutsch-Krone in der Versammlung befindlichen Fähnrich-Regimenter, befand sich am 22. Januar 1945 bereits vor Ort.[3]

  • Fähnrich-Regiment 1 aus Lehrstab I Major Bering
  • Fähnrich-Regiment 2 aus Lehrstab II Major Sachs
  • Fähnrich-Regiment 3 aus Lehrstab III Major Wiechec (Kompaniechef u. a. Horst Massow)
  • Fähnrich-Regiment 4 aus Lehrstab IV Major Buchenau
  • Fähnrich-Regiment 5 aus Lehrstab V Major Freund (Regiment 1 in der Alarm-Division „Bärwalde“)

Die Fähnrich-Regimenter wurden nach Erhalt des „Gneisenau“-Befehls am Samstag, den 20. Januar 1945, zunächst für 30 Stunden in den Lagern Linde und Westfalenhof auf dem Truppenübungsplatz Groß Born in Bereitschaft gelegt. General der Infanterie Werner Kienitz schrieb zum „Gneisenau-Aufruf“:

„Am 20. Januar gegen 18 Uhr verlor ich die Geduld. Ich rief das Oberkommando des Ersatzheeres an und forderte dringend die Ausgabe des Befehls […] Jetzt dauerte es kaum eine halbe Stunde, bis der Befehl ‚Gneisenau‘ einging, aber er war auf das Heer beschränkt.“

Tod

Eine letzte Nachricht Walter Fiedler kam im April 1945 aus dem Raum Berlin (→ Schlacht um Berlin), danach, so die Quellen, soll Fiedler zu den Truppen gehört haben, die versucht haben, das eingeschlossene Prag zu entsetzen. Ab diesem Zeitpunkt galt Fahnenjunker-Unteroffizier Walter Fiedler als vermißt. Der eingeschaltete Suchdienst erbrachte in der Nachkriegszeit vorerst keinen anderen Bescheid. Am 12. Mai 1969 wurde Walter Fiedler vom Amtsgericht München mit Wirkung vom 30. April 1945 als gefallen im Raum Prag und somit für tot erklärt.

Fiedler darf nicht mit dem gleichnamigen Walter Fiedler (Lebensrune.png 11. August 1926 in Eich) verwechselt werden, der im Endkampf um Deutschland in Gefangenschaft geriet und am 8. August 1945 als Kriegsgefangener im Gebiet Drogobytsch verstarb.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Trotz geplanter Neuaufstellung der 183. Infanterie-Division wurde statt dessen am 15. September 1944 auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim im WK XVII die 183. Volks-Grenadier-Division aus der Schatten-Division „Döllersheim“ als Division der 32. Welle aufgestellt. Nach erfolgter Aufstellung wurde die Division im Oktober 1944 in den Raum Aachen verlegt. Die Division kam im Ruhrkessel in VS-amerikanische Gefangenschaft.
  2. Am 27. Januar 1945 hatte in Märkisch Friedland SS-Obergruppenführer von dem Bach von General der Infanterie Kienitz den Befehl über das stellvertretende II. Armeekorps übernommen, das bei dieser Gelegenheit in X. SS-Korps umbenannt wurde.
  3. Oberst Dr. Ernst erhielt dann, als Dr. Lehmann die Division übernahm, den Befehl über eine Kampfgruppe für ein Himmelfahrtskommando, den Entlastungsangriff für die Festung Schneidemühl: „In der Nacht stieß der Entlastungsangriff der Kampfgruppe des Obersten Dr. Ernst in Richtung Kolmar, aus dem Brückenkopf Usch herausgeführt, in der linken Flanke vom SS-Frw.Pz.Gren.Rgt. 48 und Heeresinfanterie aus der Festung Schneidemühl gedeckt, unglücklicherweise mitten in eine russische Bereitstellung und lief sich an den bewaldeten Höhen im Forst Podanin fest. Am frühen Morgen des 26.1.1945 hatte sich die KGr. Dr. Ernst unter schweren Verlusten auf die Ausgangsstellung im Brückenkopf Usch zurückziehen müssen, die Russen stießen aber sofort nach. Gegen Mittag mußte der Brückenkopf aufgegeben werden, die Front auf das nördliche Netze- Ufer zurückgenommen werden. (Lindenblatt, Pommern, S.61) 20 km östlich Schneidemühl; Festungskommandant Oberst Remlinger, Ia Major i. G. von Hase; mußte im Raum Wissek Oberst Woller auf die alte Reichsgrenze zurückgehen. Mit dem Absetzen des SS-Frw.Pz.Gren.Rgt. 48 in Richtung Krojanke, nordöstlich von Schneidemühl, entstand dort ein gefährliches Vakuum.“