Weissmüller, Johnny

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Johnny Weissmüller in seiner Paraderolle als Tarzan, Herr des Urwaldes; der begabte Jodler verwendete sein musikalisches Talent, um den „Tarzanschrei“ zu kreieren.

Johann „Johnny“ Peter Weißmüller (Lebensrune.png 2. Juni 1904 in Freidorf, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn;[1] Todesrune.png 20. Januar 1984 in Acapulco, Mexiko) war ein deutscher Schwimmer, Körperbildner, Wasserballspieler, fünffacher Olympiasieger und Filmschauspieler mit VS-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Weltweit berühmt wurde der 1,91 m große Sportler allerdings in seiner Rolle als „Tarzan“.

Leben

Johann Peter „Hansi“ Weissmüller wurde 1904 in Freidorf als Sohn des Braumeisters Peter Weißmüller und dessen Gemahlin Elisabeth, geb. Kersch, geboren. Beide Eltern waren Banater Schwaben. Den Spitznamen Johnny erhielt er erst nach Jahren in den Vereinigten Staaten.

Auswanderung 1905

Seine Familie wanderte 1905 über Rotterdam nach Neuyork aus, in der Passagierliste wurden sie als „Deutsche mit ungarischer Staatsbürgerschaft“ geführt. Zuerst wohnten sie bei Verwandten in Chikago, später siedelten sie nach Windber, Pennsylvanien zum Schwager Johann Ott um (1902 ausgewandert, ebenfalls Bierbrauer), wo Johnny, der bei der Überfahrt erst sieben Monate alt war, katholisch getauft wurde. Am 3. September 1905 wurde Johnnys jüngerer Bruder Peter Weissmuller Jr. geboren (Todesrune.png 4. September 1969). Später zogen sie wieder nach Chikago, denn Johnnys Vater hatte in Pennsylvanien nur Arbeit als Minenarbeiter in der Steinkohlebranche gefunden. Er erkrankte schwer. Ob in Chikago oder Windber, stets wohnten sie in ausschließlich von Deutschen bewohnten Stadtteilen.

Krankheiten

Johnny Weissmüller war als Kind oft krank, mit neun Jahren erkrankte er dann an Kinderlähmung. Die Ärzte diagnostizierten gegenüber den Eltern, daß ihr Sohn nicht 30 Jahre alt werden würde. Sein Hausarzt empfahl Schwimmen, was Johnny dann auch tat. Später in Chikago ergatterte er einen Platz in der damals renommierten YMCA-Mannschaft (Chicago Central YMCA).

Olympische Sommerspiele

Als Weltrekordhalter fuhr Weissmüller 1924 mit der VS-amerikanischen Schwimm-Mannschaft nach Paris und 1928 nach Amsterdam, wo er fünffacher Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1924 (100 und 400 m Freistil, 4×200 m Freistilstaffel) und 1928 (100 m Freistil und 4×200 m Freistilstaffel) wurde. Hinzu kam 1924 außerdem die Bronzemedaille im Wasserball.

Familie

Weissmüller war insgesamt fünfmal verheiratet, zuletzt ab 1963 mit der Deutschen aus Berlin Maria, geb. Bauman (Todesrune.png 7. März 2004). Er hatte einen Sohn mit seiner dritten Gattin (Beryl Scott), Johnny Weissmuller, Jr. (Lebensrune.png 23. September 1940; Todesrune.png 27. Juli 2006), Minentaucher der VS-amerikanischen Marine, Schauspieler und zuletzt Hafenfacharbeiter.

Tod

Johnny und Maria Weissmüller ruhen in einem Gemeinschaftsgrab auf dem „Valley of the Light Cemetery“ in ihrer Wahlheimat Acapulco, Mexiko.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Filmographie

Außer als Tarzan war Weissmüller auch in anderen Filmen wie „Swamp Fire“ (1946) zu sehen. Nach seinen 12 Tarzan-Filmen drehte er zwischen 1948 und 1954 13 Filme der „Jungle-Jim“-Reihe für Columbia Pictures, ab 1955 war er Hauptdarsteller der Fernsehserie „Jungle Jim“ mit insgesamt 26 Folgen. In drei weiteren Filmen spielte er sich selbst, sein letzter Film war dann 1976, als er einen Kurzauftritt als Stagehand No. 2 in dem erfolgreichen Spielfilm „Won Ton Ton, the Dog Who Saved Hollywood“ über die Hollywoodkarriere des berühmten Deutschen SchäferhundesRin Tin Tin“.

Tarzan

Jahr Filmtitel Originaltitel Kodarsteller
1932 Tarzan, der Affenmensch Tarzan the Ape Man Maureen O’Sullivan, Neil Hamilton, C. Aubrey Smith
1934 Tarzans Vergeltung Tarzan and his Mate Maureen O’Sullivan, Neil Hamilton, Paul Cavanagh
1936 Tarzans Rache Tarzan Escapes Maureen O’Sullivan, John Buckler, Herbert Mundin
1939 Tarzan und sein Sohn Tarzan Finds a Son! Maureen O’Sullivan, Johnny Sheffield, Ian Hunter
1941 Tarzans geheimer Schatz Tarzans Secret Treasure Maureen O’Sullivan, Johnny Sheffield, Reginald Owen
1942 Tarzans Abenteuer in New York Tarzan’s New York Adventure Maureen O’Sullivan, Johnny Sheffield, Charles Bickford
1942 Tarzan und die Nazis Tarzan Triumphs Frances Gifford, Johnny Sheffield, Stanley Ridges
1943 Tarzan, Bezwinger der Wüste Tarzan’s Desert Mystery Nancy Kelly, Johnny Sheffield, Otto Kruger
1945 Tarzan und die Amazonen Tarzan and the Amazons Brenda Joyce, Johnny Sheffield, Henry Stephenson
1946 Tarzan und das Leopardenweib Tarzan and the Leopard Woman Brenda Joyce, Johnny Sheffield, Acquanetta
1947 Tarzan wird gejagt Tarzan and the Huntress Brenda Joyce, Johnny Sheffield, Patricia Morison
1948 Tarzan in Gefahr Tarzan and the Mermaids Brenda Joyce, George Zucco, Linda Christian

Fußnoten

  1. Freidorf (Szabadfalu) ist heute ein Stadtteil von Temeschwar (Timișoara), Rumänien