Tarzan

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Ur-Tarzan Johnny Weissmüller in „Tarzan und die Nazis“

Tarzan ist eine von Edgar Rice Burroughs erdachte Figur, die erstmals 1912 in der Geschichte Tarzan bei den Affen (engl. Tarzan of the Apes) in der Oktoberausgabe des Pulp-Magazins All-Story Magazine auftrat. Die erste Buchausgabe erschien 1914. Es folgten 23 Fortsetzungen.

Bedeutung

Tar-zan bedeutet „Weiße Haut“ in der Mangani-Sprache, der von Burroughs erschaffenen Affensprache.

Filmprüfstelle 1933

Filmprüfstelle über den Film „Tarzan, der Affenmensch“:

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Film gehöre zu der Klasse jener Afrikafilme, die durch bewusste und raffinierte Hervorhebung der Grausamkeiten im Kampf des Menschen mit den wilden Tieren und dieser untereinander den Kitzel sadistischer Instinkte der Zuschauer zu erregen geeignet seien. Die entsittlichende und verrohende Wirkung des Bildstreifens werde dadurch beleuchtet, daß das Publikum an der Stelle, wo ein sympathischer kleiner Affe unter entsetzlichen Todesschreien ungelenk vor einem brüllenden Panther davoneilt, angesichts dieser Todesnot der Kreatur gelacht und weiterhin vor Vergnügen gequietscht habe, als beim Einbruch einer Elefantenherde in ein Negerdorf, dessen Hütten durch die mächtigen Tiere umgeworfen und zertrampelt werden, ein Elefant einen Zwerg in hohem Bogen auf die Erde schleudert, wo der Unglückliche in erbarmenswerten Todeszuckungen und Schreien zappelnd verendet.

Die tierquälerische Verwendung von Tieren bei der Herstellung von Filmen sei eine Kulturschande, der im neuen Deutschland durch das Verbot in § 2 Nr. 2 des Tierschutzgesetzes vom 24.11.1933 ein Riegel vorgeschoben sei. Bei Auslandsfilmen dieser Art, deren Hersteller sich über die grundsätzlichen Gebote der Menschlichkeit aus reiner Gewinnsucht hinwegsetzen, sollte kein Mittel, das das Lichtspielgesetz bietet, unversucht bleiben, um die Vorführung in Deutschland zu unterbinden.

Die Oberprüfstelle hat Beweis erhoben über die Frage, ob der Film geeignet sei, das Rassenempfinden zu verletzen und damit lebenswichtige Interessen des Staates zu gefährden, durch Vernehmung eines Sachverständigen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Der Sachverständige hat sich wie folgt geäußert:

Nachdem der Sinn des Volkes durch eine monatelang dauernde intensive Propaganda für alle Fragen der Erbbiologie geschärft worden sei, erachte er den Film für gefährlich. Im nationalsozialistischen Staate werde mit allen Kräften daran gearbeitet, in der öffentlichen Meinung Verständnis für eine Gattenwahl unter höchsten Anforderungen an das Verantwortungsbewusstsein zu wecken. Auch die Begriffe von Ehe, Weibtum und Mutterschaft würden wieder zu Ehren gebracht und von der oberflächlichen, ganz auf das Sexuelle abgestellten Verzerrung durch die vergangene Epoche mit vieler Mühe befreit. Ein Film, der das rein Triebhafte in den Vordergrund stelle, in seiner Tendenz darauf hinauslaufe, dass ein Urwaldmensch, ja selbst ein Affe, edelster Seelenregungen fähig und als Ehepartner würdig sei, laufe den bevölkerungspolitischen Tendenzen des Nationalsozialismus entgegen.

Im Hinblick auf die gesteigerte Empfindlichkeit in weiten Volkskreisen diesen Fragen der Würde des Weibes und der Vererbungslehre gegenüber sei der Film abzulehnen, weil er stark propagierten Grundanschauungen des Nationalsozialismus widerspreche und der auf diesem Gebiet betriebenen offiziellen Propaganda und Aufklärung in seiner Wirkung entgegenarbeite, selbst wenn der unbefangene Beschauer dies nicht sofort und deutlich merke. Die Oberprüfstelle hat sich dem Gutachten des beamteten Sachverständigen angeschlossen:

Die Nationale Regierung ist bemüht, im deutschen Volke ein gesundes Rassenempfinden wachzuhalten und das Verantwortungsbewusstsein auf diesem Gebiet nach Möglichkeit zu stärken. Diesen Bestrebungen würde es zuwiderlaufen, wenn im Film gezeigt würde, wie ein Urwaldtier, ein affen-ähnliches Wesen, von einer Frau umworben, gehegt und geliebt wird. Durch Schnitte würde an der Tendenz des Films nichts geändert. Der Film ist vielmehr seinem gesamten Inhalt nach geeignet, das Rassenempfinden zu verletzen und damit den Aufklärungsbestrebungen der Regierung entgegenzuwirken. Die Erhaltung eines gesunden Rassenempfindens ist lebenswichtig für den Staat. Ein den Bestrebungen des Staates auf diesem Gebiet entgegengerichteter Film ist geeignet, lebenswichtige Interessen des Staates zu verletzen.

Der Film war daher bereits aus diesem Grunde vom ferneren Umlauf im Deutschen Reich auszuschließen, so daß die Oberprüfstelle es sich versagen konnte, ihn noch unter den Gesichtspunkten der entsittlichen oder verrohenden Wirkung zu werten.

Quelle: Illustrierter Film-Kurier Nr. 1820, The American Film Institute Catalog S. 2130.


Bundesprüfstelle 1954

Am 9. Juli 1954 setzte die neu gegründete Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften als erste Amtshandlung zwei Werke von den Tarzan-Bildergeschichten auf den Index.

Verfilmungen

Die Internet Movie Database listet über 100 Filme mit dem Wort „Tarzan“ im Titel auf. Der erste Film mit Elmo Lincoln als Tarzan-Darsteller wurde am 27. Januar 1918 in den VSA aufgeführt. Dieser Film konnte in Deutschland nur in Fragmenten von ca. 45 Minuten Länge gezeigt werden. Am 13. April 1970 strahlte das ZDF den Film unter dem Titel Tarzan bei den Affen aus. Die bekanntesten Schauspieler, die die Rolle des Tarzan mehrmals spielten, waren unter anderem Johnny Weissmüller, Lex Barker und Gordon Scott, der der erste „Farbfilm-Tarzan“ wurde.

Tarzan, der Affenmensch (Alternativer Titel: Tarzan, der Herrscher des Urwald) aus dem Jahre 1932 ist der erste Tarzanfilm von Metro-Goldwyn-Mayer und der erste Tarzanfilm mit dem Schwimmolympiasieger Johnny Weissmüller in der Titelrolle.

Weissmüller war der erste Sportler, der auf Grund seines Erfolgs in den Filmstudios von Hollywood Karriere machen konnte. Zwischen 1932 und 1948 spielte er in zwölf Tarzan-Filmen die Rolle des Urwaldmenschen, die ihn weltberühmt machte. Ihm reichte dafür ein einziger Satz auf der Leinwand: „Ich Tarzan, Du Jane“, den er aber im Original so nie gesprochen hat. Der Originaldialog zeigt eine noch geringere Fähigkeit zu sprechen und lautet: Jane: „Jane.“ Tarzan: „Jane.“ Jane: „And you? You?“ Tarzan: „Tarzan! Tarzan!“ Jane: „Tarzan.“ Tarzan: „Jane. Tarzan. Jane. Tarzan.“ , Seine eher mäßige schauspielerische Begabung rechtfertigte Weissmüller mit den Worten: „Das Publikum verzeiht meine Schauspielerei, weil es weiß, daß ich ein Athlet bin.“ Er gilt bis heute als der beste Tarzan-Darsteller aller Zeiten.

Dieser Film wurde am 2. März 1934 von der Filmprüfstelle verboten. Auch wenn viele diese Gründe für Lächerlich halten, sollte man bedenken, daß es zu dieser Zeit noch verpöhnt war, aus rein effekthascherischen Gründen, übertriebene Grausamkeiten auf der Leinwand zu verbreiten.

Die zweite Verfilmung „Tarzans Vergeltung“ von 1934 wurde 2003 in die National Film Registry aufgenommen.

Im fünften Tarzanfilm dieser Reihe „Tarzans geheimer Schatz“ von 1941 spielte Philip Dorn mit. Der gebürtiger Holländer, spielte in den 1930er Jahren als Frits van Dongen auch in deutschen Filmen mit. Er folgte 1939 dem Ruf des Regisseurs Henry Koster nach Hollywood. Er nannte sich in Amerika „Philip Dorn“ und arbeitete ab 1940 für die Produktionsgesellschaft MGM. Er verkörperte Liebhaber und „Widerstandskämpfer“, 10 von seinen 15 Filmen dieser Phase sind typische Anti-Nazifilme.

Der siebte Tarzan-Abenteuerfilm mit Johnny Weissmüller ist ein Wendepunkt. Der Propagandafilm „Tarzan und die Nazis“ von 1942 wurde erstmals von RKO Pictures produziert.

Bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. Hauptmann von Reichart, der Pilot, der überlebende Offizier und Leutnant Schmidt, wurden die Deutschen von deutschen Schauspielern dargestellt. Anders als in den MGM-Produktionen wurden die Eingeborenen nicht von Afrikanern gespielt, sondern von Weißen in Südseekostümen.

Auch der Schwiegersohn von Edgar Rice Burroughs, James Pierce, stellte 1927 in Tarzan und der goldene Löwe den Dschungelhelden dar. Ron Ely spielte den Dschungelhelden in einer populären Fernseh-Serie, und Christopher Lambert verkörperte ihn in einer hochgelobten, dem Roman nahen Adaption. 1963 drehte der US-amerikanische Pop-Art-Künstler Andy Warhol eine satirische Parodie auf die klassischen Hollywood-Filme, Tarzan And Jane Regained… Sort Of.

Der Affe Cheeta, der an der Seite von Tarzan-Star Johnny Weissmüller in zwölf Filmen mitspielte, galt seit 2003 als der älteste Affe der Welt. 2008 wurde dies als Schwindel entlarvt. Tatsächlich spielten verschiedene Affen die Rolle des Cheeta in den Filmen. Keiner davon lebt heute noch.

Der britische Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen von 1984 folgt der ersten Novelle enger als vorherige Verfilmungen.

19761984 veröffentlichte Filmation seine Zeichentrick-Adaption des Stoffes Tarzan Lord of the Jungle für den Sender CBS. Die Serie lief in Deutschland 1978 unter Tarzan – Herr des Dschungels im ZDF. Die Serie brachte es auf 4 Staffeln und insgesamt 36 Folgen. Sechs weitere Folgen liefen als The Batman/Tarzan Hour in den Jahren 1977/78. Die letzten 14 Folgen folgten dann unter dem Titel Tarzan and the Super Seven 1979.

1999 drehte Disney eine Zeichentrick-Adaption des Stoffes, Tarzan. 2005 folgte Tarzan 2, 2006 Tarzan & Jane. 2013 kam dann noch „Tarzan 3D“ in den Kinos.

Auch Warner Brothers plante schon seit 2003 eine neue Realverfilmung, aber da immer wieder der Regisseur gewechselt wurde, sowie Drehbuchautoren, kam das Projekt erst 2012 voran und dennoch kam der Film „The Legend of Tarzan“ mit unter anderen Christoph Waltz erst 2016 in den Kinos.