William Howe, 5. Viscount Howe

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General und Freimaurer William Howe (1729-1814)

William Howe, 5. Viscount Howe, KB, PC (Lebensrune.png 10. August 1729; 12. Juli 1814 in Plymouth, England) war ein Freimaurer und britischer General während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Von 1776 bis 1778 war er Oberbefehlshaber der britischen Armee in Nordamerika. Als talentierter und erfahrener Soldat aus einer Militär- und Politikerfamilie, dem Sympathien für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Dreizehn Kolonien nachgesagt wurden, galt Howe als Sündenbock für das britische Versagen, die Amerikanische Revolution früh zu zerschlagen. Trotz mehrerer vernichtender Siege über General George Washington auf dem Schlachtfeld führte Howes Unfähigkeit, Washington in Gefangenschaft zu nehmen oder die Kontinentalarmee als Kampftruppe vollständig zu vernichten, schließlich zum Eintritt Frankreichs in den Krieg und zur endgültigen Niederlage Großbritanniens. [1][2]

Familie, Jugend und Ausbildung

Howe wurde in die britische Oberschicht hineingeboren. Sein Vater, sein Großvater, sein Urgroßvater und sein Ururgroßvater saßen als Politiker im Unterhaus und wurden mit dem Titel eines Vicomte in den irischen Adelsstand erhoben. Darüberhinaus war Howes Mutter die Tochter von Sophia von Kielmannsegg, einer unehelichen Halbschwester von König Georg I. Sein Vater Emmanuel starb, während er als Gouverneur von Barbados diente, als William fünf Jahre alt war; seine Mutter Charlotte war mit der königlichen Familie verwandt und die Kammerherrin von Prinzessin Augusta, der Mutter von König Georg III. Howe besuchte die Eliteschule in Eton, absolvierte aber keine Universitätsausbildung. Er hatte drei Brüder: Sein ältester Bruder, George, trat in das Heer ein, die beiden anderen bevorzugten die Seefahrt bzw. die Royal Navy. Richard stieg in den Rang eines Admirals der Flotte auf, während Thomas für die East India Company arbeitete. Nachdem William mit siebzehn Jahren die Schule verlassen hatte, entschied er sich für eine Laufbahn im Heer. 1765 heiratete William Frances Connelly (Conolly) aus Irland. Seine Frau verstarb 1817, die Ehe blieb kinderlos.[2]

Militär

Howe diente als Leutnant in Flandern während des Österreichischen Erbfolgekrieges, bevor er seine ersten Erfahrungen in Nordamerika machte. Nach der gescheiterten Braddock-Expedition 1755, die im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika die Aufgabe hatte, das französische Fort Duquesne (heute Pittsburgh) einzunehmen, kehrte das britische Militär zwei Jahre später mit dem Ziel zurück, ganz Französisch-Kanada zu erobern. Howe hat während der Eroberung Kanadas gute Leistungen erbracht, als er eine leichte Infanterieeinheit in der Schlacht auf der Abraham-Ebene vor Quebec befehligte, aber er erlebte während des Krieges mehrere persönliche Tragödien. Sein ältester Bruder General George Howe starb 1758 bei einem Angriff auf Fort Carillion (später Fort Ticonderoga), und General James Wolfe, einer seiner engsten Freunde, fiel ebenfalls im Kampf um die Einnahme Quebecs. Der Feldzug selber war ein durchschlagender Erfolg und Howe erwarb sich den Ruf für die effektive Kommandierung von Truppen auf nordamerikanischem Boden. Bis Kriegsende stieg Howe zum Brigadegeneral auf und verbrachte anschließend seine Zeit damit, neue Ausbildungshandbücher für die Armee zu entwickeln. Er wurde 1772 als Abgeordneter in das britische Parlament gewählt, wo er für eine bessere Behandlung der nordamerikanischen Kolonien eintrat.[1][2]

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

Britische Truppen marschieren in der Schlacht von Bunker Hill

Howe wurde zusammen mit den Generälen Henry Clinton und John Burgoyne in Nordamerika eingesetzt, um die belagerte Stadt Boston zu befreien und die Kolonialmilizen niederzuschlagen. Henry Clinton war wie Howe Mitglied der Großloge von Irland und Schottland.[3]

1775 führte er die britischen Truppen in der Schlacht von Bunker Hill, wo er persönlich nicht weniger als drei Angriffe auf die verschanzten Kolonialisten anführte. Obwohl er persönlich viel Mut bewiesen hatte, wurde er zur Zielscheibe von Kritik, da der Ausgang der Schlacht wegen der hohen britischen Verluste als Pyrrhussieg wahrgenommen wurde. Am 11. Oktober 1775 übernahm Howe dennoch von Thomas Gage das Oberkommando über die britischen Truppen in Nordamerika. Es gelang ihm, Boston noch einige Monate lang zu halten, bis es George Washingtons Artilleriechef Henry Knox am 4. März 1776 gelang, Dorchester Heights mit einer Batterie zu befestigen. Howe sah, daß die Situation unhaltbar geworden war, verzichtete auf einen Gegenschlag und traf die Entscheidung, die Stadt aufzugeben und sich nach Kanada zurückzuziehen.

Illustration zu der Schlacht von Long Island

Mit dem Eintreffen frischer britischer und hessischer Verstärkungen ergriff Howe die Initiative und beschloß, in Abstimmung mit seinem Bruder, Admiral Richard Howe, gegen New York City vorzugehen. Ende Juni von Halifax aus aufbrechend und im Juli Long Island erreichend, versuchte Howe, Verhandlungen mit George Washington aufzunehmen, wobei er Begnadigungen im Austausch für ein Ende des Aufstands anbot. Washington lehnte dies ab und Howe griff Washington in der Schlacht von Long Island an, kesselte die Milizen fast vollständig ein, konnte aber die Flucht Washingtons nicht verhindern.

Nur einen Monat später führte Howe eine britische Invasion von New York City an. Obwohl er im Herbst 1776 erfolgreich war, glauben viele, daß Howe die Gelegenheit versäumt hatte, Washington und die Kontinentalarmee zu vernichten, indem er diese nicht verfolgte, als sie sich aus New York zurückzogen. Im Laufe der nächsten Monate trieb Howe Washington langsam aber sicher aus New York heraus und nach Neujersey hinein, während sich die Kontinentalarmee nach wiederholten Verlusten und Desertion langsam auflöste. Für diesen Sieg erhielt Howe den Ritterschlag im Order of the Bath, da New York City das neue britische Hauptquartier wurde und für den Rest des Krieges in ihren Händen blieb.

Die „Schlacht von Trenton“ im Winterquartier der hessischen Brigade „Rall“

Da die Kämpfe üblicherweise in den Wintermonaten abebbten war Howe konsterniert, als er erfuhr, daß Washington es geschafft hatte, die hessische Garnison, die er am Tag nach Weihnachten in Trenton (Neujersey), aufgestellt hatte, in einen Hinterhalt zu locken, um sich der Gefangennahme zu entziehen und wenige Tage später seine Nachhut unter General Charles Cornwallis in Princeton anzugreifen. Dennoch glaubte Howe offiziell weiter daran, einen schnellen und entscheidenden Sieg über die Kolonisten erringen zu können und so richtete er sein Augenmerk auf die De-facto-Hauptstadt der Rebellion: Philadelphia. Nachdem sie in New York überwintert hatten, brachen Howe und seine Armee auf, landeten in Head-of-Elk, Maryland, und marschierten nach Norden bis nach Pennsylvanien. Außerhalb der Stadt traf Howe in der Schlacht von Brandywine am 11. September 1777 erneut auf Washingtons neu aufgestellte Kontinentalarmee. Mit über dreißigtausend Soldaten war dies der größte Truppeneinsatz auf nordamerikanischem Boden während des gesamten Krieges, und wieder einmal nutzte Howe einen entscheidenden Fehler in Washingtons Truppenaufstellung aus, der ihm die Möglichkeit gab, den Feind zu schlagen. Zwei Wochen später marschierte Howe mit seiner Armee kampflos in Philadelphia ein und besetzte die Stadt. Im Oktober 1777 konnte er Washington in Germantown erneut besiegen, aber trotz dieser Siegesserie legte Howes Strategie den Grundstein für die endgültige Niederlage Großbritanniens. Während Howe sich weiterhin auf die Einnahme von Philadelphia konzentrierte, hatte sein britischer Kollege John Burgoyne auf seine Unterstützung bei der Abtrennung der nördlichen Kolonien von ihren Nachbarn durch die Einnahme des Hudson-River-Tals gehofft. Ohne die geplante Unterstützung von Howe und seinen Männern wurde die britische Armee in der Schlacht von Saratoga überwältigt und gezwungen, sich am 17. Oktober 1777 dem amerikanischen General Horatio Gates zu ergeben. Dieser Sieg der Kontinentalarmee war einer der Wendepunkte des Revolutionskrieges, da sich Frankreich nun entschloß, an der Seite der Kolonisten in den Krieg einzutreten.

Sein längerer Aufenthalt in Philadelphia brachte Howe den Zorn einiger seiner potentiellen Verbündeten ein, darunter den amerikanischen Royalisten und ehemaligen Delegierten des Kontinentalkongresses Joseph Galloway, der später vor dem Parlament bezeugte, daß Howe mehrere einfache Gelegenheiten verpaßt hatte, Washingtons Armee zu vernichten und ihn gefangen zu nehmen. Als auch Burgoyne die Schuld für die britische Niederlage in der Schlacht von Saratoga öffentlich Howe zuschrieb, bat dieser innerhalb eines Monats darum, von seinem Amt als Oberbefehlshaber der britischen Armee entbunden zu werden. Im Frühjahr 1778 wurde er durch seinen Freimaurerkollegen General Henry Clinton ersetzt und Howe kehrte nach England zurück.[1][2]

Späte Jahre und Tod

Nach seiner Rückkehr nach England war Howe Ziel massiver Kritik und das Parlament leitete 1779 eine Untersuchung über sein militärisches Verhalten in Nordamerika ein. Howe wurde durch die Untersuchung von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen und später zum Gouverneur von Berwick ernannt. Nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1799 erbte Howe dessen irischen Titel und wurde zum Vicomte ernannt. Er wurde auch Gouverneur von Plymouth und war als Geheimrat ein Berater des Königs, bevor er am 12. Juli 1814 im Alter von 84 Jahren starb.[1][2]

Verweise

Fußnoten