Kruppe, Willy

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Willy Kruppe (Lebensrune.png 8. April 1913 in Berlin; Todesrune.png gefallen am 20. Mai 1941 auf Ägina) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant und Flugzeugführer der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Fallschirmjäger in einem Lastensegler vom Typ „DFS 230“; ob Jäger oder General, es war für Flugzeugführer und Besatzung ein verkrampftes Fliegen, immer mit dem Tod durch Abschuß, Absturz oder Bruchlandung im Nacken.

Kruppe war seit 1941 Kapitän der 1. Staffel/I. Gruppe/Luftlande-Lastensegler Geschwader 1 (LLG 1) und seit Ende des Balkanfeldzuges Mitte April 1941 auf dem Fliegerhorst am östlichen Stadtrand Eleusis, 30 km nordwestlich von Athen, stationiert.

Luftlandeschlacht um Kreta

Als klar wurde, daß Generalleutnant Wilhelm Süßmann gemeinsam mit Generalmajor Meindl beim Unternehmen „Merkur“ die erste Welle des Angriffes auf die von Briten besetze Insel „Kreta“ führen würde und dazu mit einem Lastensegler vom Typ „DFS 230“ abgesetzt werden sollte, wurde Oberst Gustav Wilke, Kommodore des Luftlandegeschwaders 1, beauftragt, einen geeigneten Lastenseglerführer zu präsentieren. Wilke befragte Heiner Lange (Todesrune.png 1995) von der einstigen Sturm-Abteilung „Koch“, der 1940 als Unteroffizier der Sturmgruppe „Granit“ (Trupp 5) einen Lastensegler vor Eben-Emael landete und anschließend am Sturm teilnahm, empfahl den begabten Flieger Ingenieur Lassen, der jedoch weder Unteroffizier, geschweige denn Offizier war. Als Wilke vom Dienstgrad erfuhr, bat er um einen anderen Namen. Diesmal empfahl Lange Unteroffizier Eugen Moser. Wilke lehnte erneut ab, wollte unbedingt einen Offizier.

Lange machte seinem Vorgesetzten klar, daß er keinen hervorragenden Segelflieger empfehlen können, der auch Offizier war. Es gab aber zumindest einen guten Leutnant, der sich jedoch nördlich in Tanagra verweilte. Generalleutnant Süßmann wurde zu keinem Zeitpunkt über die Vorgänge informiert. Als Wilke die ausgewählten fünf Flugzeugführer für den Stab der 7. Flieger-Division ins Hauptquartier zum Generalleutnant schickte, unterhielt sich Oberleutnant Kruppe (der den herbeigerufenen, aber noch abwesenden jungen Leutnant repräsentieren sollte) mit dem begleitenden Offizier, ggf. den Adjutanten des Generals. Als die füng Flieger vor Süßmann traten, stellte der Offizier diese vor und sagte zur Überraschung der anderen vier Flugzeugführer, da der Leutnant nicht aus Tanagra eingetroffen wäre, würde Willy Kruppe den Lastensegler des Divisionsgenerals fliegen. Kruppe galt als hervorragende Führungspersönlichkeit, beliebt bei Untergebene und Vorgesetzen, aber nicht als besonders guter Segelflieger, den das Steuern eines Lastenseglers war eine Kunst in sich.

Zeugen sagen aus, als Generalleutnant Süßmann mit acht Männern um kurz nach vier Uhr morgens zum Flieger kamen, brachten sie viel Material mit, auch schwere Kisten und mehrere Schreibmaschinen, die im Heck verstaut wurden. Ein erfahrener Lastenseglerführer hätte ein solches gewicht, zumal im Heck, abgelehnt, Kruppe erhob jedoch keine Einwände gegen die Verschiebung des Gleichgewichtes. Dies sollte sich rächen, denn er schaffte es nie, nach abheben, die Flugzeugnase nach unten zu drücken, der Flieger stieg zu schnell über die „Schlepp-Ju“, das Schleppseil konnte die Belastung nicht aushalten. Kruppe kämpfte mit dem Steuerknüppel, das Fluggerät schlingerte und konnte nicht mehr abgefangen werden. Kurz vor dem Unglück soll noch eine vom Bombenangriff auf die Insel zurückkehrende Heinkel He 111 aus den Wolken gestoßen sein.

Tod

Während der Morgendämmerung des 20. Mai 1941 starteten ab 4.15 Uhr Jagd-, Kampf- und Transportflugzeuge in Richtung Kreta. Kruppe flog den Lastensegler, welcher, wie so viele andere auch, von einer Ju 52 vom Flugplatz Megara 30 km westlich von Athen bis kurz vor dem Ziel geschleppt werden sollte. Nicht lange dem Abheben (kurz nach 5 Uhr morgens, die Landung auf Kreta war für 7.15 Uhr geplante) riß das Abschleppkabel (ca. 5.20–5.30 Uhr), der linke Flügel des Seglers brach ab und stürzte auf die Insel Ägina zu.

Kruppe, Generalleutnant Wilhelm Süßmann und die weiteren acht Männer seines Stabes der 7. Flieger-Division starben spätestens beim Aufschlag am Berg Óros auf der Insel „Aigina“ (Ägina), darunter

Ob die Tragfläche durch Feindbeschuß zerstört wurde, konnte nicht geklärt werden.

Letzte Ruhestätte

Oberleutnant Willy Kruppe ruht auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Dionyssos-Rapendoza, Gruft 3, Reihe 10, Platte 13.[2]

Fußnoten

  1. Der leitende Sanitätsoffizier im Olympischen Dorf 1936 war der Arbeitsmediziner Ernst Baader. Dieser hatte seinen Sitz im „Haus Hanau“. Das Gebäude bildete die Zentralstelle der medizinischen bzw. ärztlichen Versorgung im Olympischen Dorf. Dort standen Baader fünf weitere Sanitätsoffiziere zur Seite. Es seien in diesem Zusammenhang der Prenzlauer Flieger-Oberarzt Erich Jonske (Jahr der Approbation: 1932), der Stabsarzt Dr. Johannes Koch (Lebensrune.png 24. April 1909, der ebenfalls am 20. Mai 1941 fiel, allerdings auf Kreta), der Internist und Heeresstabsarzt Bruno Schweiger, der Chirurg Hans Werthmann sowie der Zahnarzt und HNO-Mediziner Karl Apfelstaedt zu nennen. Allesamt waren Angehörige der Berliner Ärzteschaft. Dr. Erich Jonske ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dionyssos-Rapendoza; Endgrablage: Gruft 3 Reihe 11 Platte 1.
  2. Name und die persönlichen Daten des Obengenannten sind auch im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte verzeichnet.