Wodanstag

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Wodanstag.jpg

Wodanstag ist nach dem germanischen Gott Wodan der Wochentag „Mittwoch“ (Donnerstag kommt von Donarstag, Freitag von Frija- oder Freiatag), aber auch der 6. Dezember, einer der feierlichen Höhepunkte des germanischen Julfestes.

Erläuterung

Julteller mit dem Abbild Sleipnirs
Meißner Porzellan: Julteller von Richard Hajesch; im Spiegel mystische Darstellung eines Schild und Ger tragenden germanischen Kriegers mit Weib und Sohn vor der Hütte mit Pflug im Wald in Blaumalerei, am Unterrand ein Sonnenrad.

Der germanische Gott Wodan ist Vorlage für Knecht Ruprecht mit seinem Versprechen von „Äpfel, Nuß und Mandelkern“ (der Knecht einer christlichen Märchengestalt als Synonym für die vom Christentum in Knechtschaft genommene Germanische Mythologie; die Rute, die einst Lebenskraft und Fruchtbarkeit schenkte, wurde von den auspeitschenden und hexenverbrennenden Christen zu einem Bestrafungsinstrument für unwillige Kinder umgedeutet[1]), genauso wie für den Nikolaus (Nikolaustag), den Nußmärtel oder den Weihnachtsmann.[2] Wodan gilt als Schimmelreiter, aber auch in deutschen Sagen kommt der Nikolaus mit seinem Schimmel (zuweilen hat er mehrere Schimmel vor dem Schlitten gespannt) und „zieht wieder in die Welt hinaus“.

Ganz deutlich wird die Identität des Heiligen Nikolaus von Myra mit dem germanischen Gott in einem Thüringer Kindervers:

Wer kommt denn da geritten?
Herr Wude, Wude Nikolaus!
Laß mich nicht lange bitten
Und schüttle deinen Beutel aus.

Wude ist niemand anders als Wodan. Wode/Wude/Wotan/Wodan (oder auch Odin) hatte vor Nikolaus am 6. Dezember seinen Festtag.

Wodantstag

„Mit dem 6ten Jul (Dezember) beginnt die eigentliche Vorbereitungszeit auf das Julfest. Wodan zieht durch die Orte und bringt den Kindern Geschenke, um die Wartezeit auf das Wiederkommen des Lichtes zu vertreiben. Jedoch bekommen nur die Kinder Geschenke die alte Äpfel für sein Pferd vor die Tür stellen. Sicher finden einige das Unvorstellbar, dass Wodan der in der wilden Jagd, die Armee aus Toten anführt, plötzlich Kinder beschenkt. Aber man sollte daran denken, dass Wotan zwei Seiten hat, die eine wütende brausende des Totengottes. Aber er ist auch Gott der Dichtkunst und der Herr über die Runen.
Er schenkte denn Menschen ja auch die Runen und dass er nun einmal im Jahr die Kinder beschenkt, soll daran erinnern, wie er einst denn Menschen die Runen schenkte. Wenn ein Kind geboren wird, so soll es zu seiner Namensgebung einen Julteller erhalten. Das soll ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder ein irgend ein Teller mit Lebensbaum und Umschrift sein. Jedes Mitglied der Familie stellt diesen Julteller als Gabenteller am Wodanstage vor den Kamin. Außerdem sollte man, wie schon erwähnt, für Sleipnir alte Äpfel vor die Tür legen.
Die Kirche setzte, da sie die jährliche Einkehr des Göttervaters mit dem weißen Barte, mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern konnte, bald einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus an seine Stelle. Aber in vielen Gegenden Deutschlands ist er doch der Schimmelreiter oder der Ruprecht (Hruodpercht = der von Ruhm Strahlende, Beiname Wodans[3]) geblieben. Hier noch einige Argumente dafür, dass das Nikolausfest schon vor dem Christlichen Fest als Wodansfest gefeiert wurde. Viele Symbole von Nikolaus und Wodan gleichen sich:
  • Das weiße Roß
  • Der Mantel
  • Der lange Bart
  • Der Stab (Odin hält einen Speer)
  • Das Reiten durch die Luft
  • Die Geschenke, die durch den Schornstein kommen (Wodan bringt Wärme und Licht ins Haus)
  • Das Buch der Weisheit (Wodan gilt als allwissend)
  • Die Nüsse. Diese gelten als eine Frucht Wotans.“[4]

Bräuche

Am Wodanstag soll man von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends jede Stunde das Wetter aufschreiben, denn daraus kann man auf das Wetter der nächsten 12 Monate schließen. Jede Stunde entspricht einem Monat im Jahreskalender.

„Früher lag das Datum dieser Feier um den 29.9/30.9. Es gab kein festgelegtes Datum, es wurde wie viele Feste, die mit der Erntezeit zu tun haben, am Ende der Erntezeit gehalten und dieses war nicht überall gleich. Nicht nur die Getreideernte sondern die gesamte Ernte wird jetzt gefeiert, also auch Kartoffeln, Gemüse Obst usw., alles was bis jetzt schon eingeholt wurde oder noch ansteht gehört dazu. Nahrungsmittel verschiedenster Art sind nun wieder in Hülle und Fülle vorhanden. Es ist Zeit, dass man Besuch von Wodan erwarten kann, der überprüft, ob man bereit ist den neuen Reichtum auch zu teilen. Deshalb sollte für den unerwarteten Gast auch ein Teller bereitstehen. Aber man wartet nicht nur ab, man lädt Wodan auch ein. Deshalb wird jetzt ein Wodanblot gehalten, bei dem Gerichte aus der Gegend der herrschenden Jahreszeit auf dem Tisch stehen.“[5]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Eine der bedeutendsten Gestalten der Weihnachtszeit ist Ruprecht, der Weihnachtsmann. Am Abend des 5. oder 6. Dezember (Gebietsweise verschieden), kommt er zu den Kindern als erster Bote des Weihnachtsfestes. Er bringt Äpfel und Nüsse und nimmt von den Kindern die Wunschzettel für Weihnachten entgegen. Die Rute, die er trägt, war ursprünglich keine Zuchtrute, sondern eine Lebensrute (das lebendige Reisig), durch deren Berührung man Fruchtbarkeit und Heil erlangte. Der Name des Weihnachtsmannes ist nicht in allen Teilen Deutschlands einheitlich. So heißt er in einigen Gegenden Pelzmärtel (Pelz-Precht), in anderen Hans Trapp, Habergeiß, Nußmärtel u. ä. Unter christlichem Namen erscheint er als Sankt Nikolaus. Als Nikolaus tritt er in katholischen Gegenden mit Bischofsmütze, Mantel und Krummstab auf, als Pelzmärtel jedoch ist er in Pelze gehüllt und mit einer Kette umgürtet. Wenn auch der Name Pelzmärtel von dem heiligen Martin übernommen ist, so hat er doch unter diesem Namen nicht an seinem Wesen verloren. Nirgends anders kann diese winterliche Gestalt herkommen als aus dem deutschen Wald, in dem schon unsere Ahnen die Stimme der Götter zu vernehmen glaubten. Wie sehr er sein ursprüngliches Wesen beibehalten hat, zeigt der Brauch der Kinder, in ihren Schuhen Heu und Hafer für sein Roß bereitzustellen. In Norddeutschland und in den Alpenländern kommt er zuweilen noch heute auf einem Schimmel angeritten und wird mit dem Namen „Schimmelreiter“ bezeichnet. Nicht überall erscheint er persönlich. Oft tritt an seine Stelle ein Roß. Weit verbreitet ist die Sitte, daß die Kinder abends ihre Schuhe vors Fenster oder vor die Türe stellen und morgens erzählt man ihnen, daß er nun da war. Zum Beweis dafür hat er dann allerlei in die Schuhe gesteckt. In Kärnten wandert mit dem Nikolaus der Habergeiß, das ist ein Mann in der Maske einer Ziege. Auf niederdeutschem Boden erscheint der Klapperbock. Er trägt einen hölzernen Kopf und bewegt mit einer Schnur den Unterkiefer so stark, daß es laut klappert. Viele Unterschiedliche Namen und Kleidungen, je nach Region.
  2. In Nordgermanien existiert seit alters her eine Gestalt, die mit Rute und Nüssen die Menschen auf die lange Winterszeit vorbereitet. Die Rute galt dabei als Fruchtbarkeitssymbol, die Nüsse als gehaltvolle und haltbare Nahrung. Dieser bärtige alte Mann war in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten. Man geht davon aus, daß hier die germanischen Götter Odin und Balder symbolisiert wurden.
  3. Die germanische Reinform des Namens lautete Hrod-behrt, was soviel wie „der Ruhmglänzende, der Ruhmprächtige“ bedeutet. Die althochdeutsche Fassung des Namen dagegen lautet Hruodberacht (Grimms Wörterbuch der deutschen Sprache). Aus dem ruhmprächtigen Gott- oder Allvater wurde der Knecht Ruprecht.
  4. Wodan Ruprecht (Hruodpercht) Wodanstag
  5. Germanischer Götterglaube: ASATRU – Eine neue Religion aus alten Zeiten, 2013, S. 371