Wolhyniendeutsche

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Gemälde von Willy Planck: „Die Heimat ruft! Die Rückkehr der Wolhyniendeutschen ins Großdeutsche Reich.“

Wolhyniendeutsche waren Deutsche, später sogenannte Rußlanddeutsche, die sich im 19. Jahrhundert im Gebiet um Wolhynien in der Westukraine ansiedelten. Es handelte sich vorrangig um Menschen aus Westpreußen, Rheinländer, Pfälzer und Schwaben.

Geschichte

Herkunftsgebiete der Wolhyniendeutschen

Kolonisten des Gouvernements Wolhynien

Im Gouvernement Wolhynien im Süden des Russischen Reiches lebten rund 200.000 Deutsche (in Russisch-Polen, Wolhynien und Podolien zusammen waren es an die 500.000), und Karl Freiherr von Manteuffel wollte unbedingt aus ihren Reihen Siedler für Kurland gewinnen, da die Letten nicht mehr vertrauenswürdig waren und zunehmend gegenüber den Baltendeutschen feindlich eingestellt waren. Dies gelang ihm nach einer gehörigen Portion Überzeugungskraft. Zuletzt waren es über 4.000 Pächter aus Wolhynien auf seine Parzellem, aber auch andere Gutsherren der Region folgten seinem Beispiel: Im ganzen waren bei Beginn des Ersten Weltkrieges an die 16.000 deutsche Siedler in Kurland, die dem deutschen Städtertum eine breite bäuerliche Grundlage geben sollten.

Wolhynien-Umsiedlung: SS-Brigadeführer Odilo Globocnik verabschiedet einen Umsiedlerzug mit Deutschen heim ins Reich (Aufnahmejahr: 1940)
„Als erste hatte Katharina II. Schwaben aus Württemberg an der Wolga angesiedelt; dort hatten sie sich stark vermehrt, etwa auf ½ - ¾ Millionen. Sie hatten ihr Deutschtum, wie auch ihre schwäbische Art, unverfälscht erhalten, aber in der russischen Umgebung ihre Tüchtigkeit teilweise eingebüßt. Im besonderen war es für sie verderblich gewesen, daß sie die russische Ordnung des gemeinsamen Landbesitzes, den ‚Mir‘, angenommen hatten. Diese Einrichtung, wonach der gesamte Acker der Gemeinde gemeinsam zu eigen ist und in bestimmten Zeiträumen, bisweilen sogar alljährlich unter ihre männlichen Glieder durch das Los immer wieder neu verteilt wird, unterband jedes landwirtschaftliche Streben, jede Verbesserung des Ackers, wie jeden Fortschritt und führte bei wachsender Bevölkerung zu einer höchst unglücklichen Zersplitterung der Ackerfläche in immer kleinere Einzelstücke. Da diese Siedler längst keinen Acker mehr hinzukaufen, von dem vorhandenen aber auch nicht mehr leben konnten, so waren viele zu Heimarbeitern geworden und dadurch wenig tauglich für unsere baltische Landwirtschaft. Trotzdem sind später doch manche in unsere Ostseemark und auch zu mir gekommen. Sie waren rassisch reiner und in ihrem deutschen Wesen auch unverfälschter als viele der übrigen Siedler Rußlands; und wer von ihnen einmal tüchtig war, stand nach Gesinnung und Willen zumeist höher als jene anderen, vor allem, wenn er als Kind dem russischen Einflusse entrückt und in einer baltischen Schule erzogen war. Im ganzen aber haben die Wolgadeutschen für unsere Siedlung keine größere Bedeutung erlangt. Es war doch zu schwer, sie an andere Verhältnisse zu gewöhnen. Das gilt auch für Livland, wo Landrat von Sivers-Römershof seine Siedlung anfangs mit ihnen aufbauen wollte. Auch in den übrigen deutschen Siedlungsgebieten des russischen Reichs, in Bessarabien, in Taurien und im Kaukasus traf man zuweilen Schwaben, die ihren dortigen Nachbardeutschen in der Regel überlegen waren, besonders treu ihr deutsches Wesen wahrten, ein starkes Stammesbewußtsein besaßen und mit einem gewissen Hochmut auf die anderen, von ihnen als ‚Kaschuben‘ bezeichneten, meist aus Norddeutschland eingewanderten Siedler herabsahen. Von allen deutschen Stämmen scheint sich der Schwabe am besten zur Siedlung zu eignen.“

Am 23. April 1906 kamen sie, vierzig Familien mit ihrem geringen Hausrat, vor allem mit großen Federbetten, und wurden auf die Güter verteilt. Jede Familie erhielt fünfundzwanzig Rubel (54 Mark). Für die Kinder wurden deutsche Schulen, eine höhere Bildung vermittelten die vom Deutschen Verein geschaffenen „Bürgerschulen“, die ursprünglich für die Kreisstädte gedacht waren. Aber die Letten nutzten jede Gelegenheit, die neuen Deutschen einzuschüchtern.

„Dazu kamen die lettischen Drohungen. Das eine Wohnhaus der Kolonistenknechte lag hart an der Landstraße, und die armen Frauen der Ankömmlinge mußten fortwährend sehen, wie vorbeifahrende Letten ihnen das Zeichen des Halsabschneidens machten. Es fanden sich an ihren Türen Totenköpfe und Kreuze, in Kohle und Kreide mehr oder weniger künstlerisch gemalt, und dergleichen geistreiche lettische Scherze mehr. Glücklicherweise wohnten sie zu mehreren Familien zusammen, so daß sie vor lettischen Angriffen gesicherter waren. Als sie zum erstenmal zur Kirche kamen, nahmen die aus dem vorhergehenden lettischen Gottesdienste herausströmenden Letten eine so drohende Haltung ein, daß ich gezwungen war, mich unter die Kolonisten zu stellen, um sie durch mein Ansehen zu schützen. Es war ein Glück, daß es damals zu keiner lettischen Gewalttat kam. Wäre einer der Neukömmlinge ermordet worden, so wäre es kaum möglich gewesen, die anderen im Lande zurückzuhalten. Aber glücklicherweise haben die Letten den Zeitpunkt, da ein Schreckschuß noch hätte wirken können, ungenützt vorübergehen lassen.“

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurden 150.000-200.000 von ihnen nach Sibirien deportiert und viele von ihnen ermordet.

Reichsgau Wartheland

Die überlebenden Wolhyniendeutschen wurden im Zuge der Aktion Lebensraum im Osten unter dem Motto Heim ins Reich im deutschen Reichsgau Wartheland neu angesiedelt.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg kämpften viele von ihnen um die erneute Verteidigung ihrer neuen Heimat.

Literatur

Verweise