Zum Henker
Zum Henker war eine seit dem 28. Februar 2009 betriebene Kneipe im Berliner Stadtteil Niederschöneweide. Die Kneipe in der Brückenstraße galt als Treffpunkt von nationalgesinnten Menschen. Linke machten gegen das Lokal mobil, im Oktober 2009 kam es zu einem Brandanschlag. 2010 war die Lokalität Thema im Rathaus des Bezirks Treptow-Köpenick.[1]
Am 31. August 2011 fand mit dem ehemaligen NPD-Bundesvorsitzenden und Spitzenkandidaten zur Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick, Udo Voigt, eine Gesprächsrunde im „Henker“ statt.[2]
Dem Henker wurde 2013 der Mietvertrag gekündigt, der Ausschank blieb jedoch bis Ende März weiterhin geöffnet.
Inhaltsverzeichnis
Angriffe
- 4. Oktober 2009: Mutmaßliche Linksextremisten warfen zwei Molotowcocktails auf das Lokal und überfuhren bei ihrer Flucht einen zum Tatzeitpunkt 23 Jahre alten Mann.[3] Am 8. Juni 2011 begann gegen zwei Männer der Prozeß, die beschuldigt wurden im Oktober 2009 einen Brandanschlag auf die Lokalität verübt zu haben.[4] Im September 2011 erhielten beide Freisprüche.[5]
- 19. November 2009: Gegen 17 Uhr sammelten sich am S-Bahnhof Schöneweide etwa 40 Linksextremisten, um Flugblätter für ihre Demonstration am 21. November in Berlin zu verteilen. Um 18 Uhr bewegte sich ein großer Teil dieser Gruppe in Richtung des Lokals „Zum Henker“. Kurz vor Erreichen des Lokals vermummte sich die Gruppe und rannte auf den Eingangsbereich zu. Es flogen Flaschen und Steine in Richtung der Tür und der Fensterscheiben, welche dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Bei dem Angriff konnten Ronny Bodzin (verantwortlich für die Blogsportseite der Antifa Zeuthen und in Zeuthen wohnhaft) und Jerome Fuchs (Königs Wusterhausen) identifiziert werden.[6]
- 2. März 2012: Eine geduldete Antifa-Aktion fand in Berlin-Schöneweide unter dem Motto: „Gegen organisierte Nazi-Strukturen in Schöneweide“ – gegen die Feier zum dreijährigen Bestehen der Kneipe „Zum Henker“ statt. Aufgerufen hatten unter anderem die Grünen, die Linkspartei und das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ in Treptow-Köpenick. Es kam zu einigen Flaschenwürfen, sieben Personen aus der linken Szene wurden festgenommen.[7]
- 7. Juli 2012: Rund 150 Linksextremisten demonstrierten gegen den „Henker“ sowie das vom Berliner NPD-Vorsitzenden Sebastian Schmidtke betriebene Ladengeschäft „Hexogen Berlin“. Die Demonstration verlief nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich, dennoch gab es Festnahmen wegen „Verstoßes gegen das Vermummungsverbot“ und Beleidigung.[8]
- Juli 2016: „Rassismus ist Schweineöde – Vielfalt ist Schöneweide“, Aktion in der Brückenstraße 14 gegen die ehemalige Kneipe „Zum Henker“ (jetzt eine arabische Pizzeria), unterstützt von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) und Bianca Klose von der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“.