François, Hermann von

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General der Infanterie von François; links an der Schirmmütze trägt er das Erinnerungsabzeichen der ihm unterstehenden 11. Königlich Bayerischen Infanterie-Division, gestiftet von dessen Kommandeur Generalleutnant von Kneußl.
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Hermann Karl Bruno von François (Lebensrune.png 31. Januar 1856 in Luxemburg; Todesrune.png 15. Mai 1933) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Infanterie und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im Ersten Weltkrieg.

Leben

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Paul Ritter von Kneußl und Hermann von François besichtigen französische Kriegsgefangene
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Der vorwiegend aus einer deutschen, väterlicherseits aus einer teilweise hugenottischen Familie[1] stammende Hermann von Francois wählte früh die Laufbahn eines deutschen Offiziers. Unter seinen Vorfahren befanden sich fast ausschließlich Offiziere, sein Großvater, Karl von François, hatte bereits in Preußen als Generalleutnant gedient. Dieser nahm im Sumschen Husaren-Regiment der Kaiserlich-Russischen Armee an den Kämpfen gegen Napoleon Bonaparte teil.

Sein Vater, Bruno von François (zu seiner Geburt Hauptmann und Gouvernements-Adjutanten der preußischen Kommandantur in Luxemburg), fiel im Deutsch-Französischen Krieg 1870 als Generalmajor während der Schlacht bei Spichern und wurde auf dem Ehrenfriedhof im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken bestattet.

Der jüngere Bruder Hugo von François des späteren Generalstabsoffiziers fiel in Deutsch-Südwestafrika während der Kämpfe gegen die Herero. Der ältere Bruder Curt von François war führend an der Erwerbung und kartographischen Erfassung der Kolonie Deutsch-Südwestafrika beteiligt. Seine Mutter war Marie, geb. von Wentzel, neben Curt hatte er noch einen zweiten älteren Bruder, Hugo von François.

Hermann besuchte die Kadettenanstalt in Wahlstatt und Hauptkadettenanstalt in Berlin. Er fungierte als Page von Kaiser Wilhelm I. und trat am 15. April 1875 als Sekondeleutnant in das 1. Garde-Regiment zu Fuß des Garde-Korps der Preußischen Armee ein.

Erster Weltkrieg

Im Laufe des Ersten Weltkrieges nahm er auch an der Schlacht von Tannenberg teil. Seine weiteren Kämpfe führte ihn in die Picardie, nach Galizien und nach Verdun. Wegen seines Beitrags zur Schlacht um Verdun wurde ihm 1917 der Orden Pour le Mérite mit Eichenlaub verliehen.

Am 6. Juli 1918 gab er die Führung des VII. Korps ab und wurde à la suite des Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 sowie am 14. Oktober 1918 zur Disposition gestellt.

Nachkriegszeit

Nach seiner Verabschiedung verfaßte von François eine Reihe von kriegswissenschaftlichen Schriften und wurde für seine Verdienste am 20. Mai 1925 von der Universität Tübingen mit der Ehrendoktorwürde geehrt.

Familie

Sekonde-Lieutenant von François heiratete am 5. Januar 1878 in Potsdam seine Verlobte Elisabeth Emma Olga von Besser (Lebensrune.png 1859). Aus der Ehe ist ein Sohn entsprossen:

Beförderungen

  • 15.4.1875 Sekonde-Lieutenant
    • 5.3.1884 Versetzung in das 1. Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 in Schwerin versetzt.[2]
    • 1.10.1884 Kommandierung zu Preußischen Kriegsakademie in Berlin
  • 14.10.1884 Premier-Lieutenant
  • 22.3.1889 Hauptmann
    • 23.4.1889 Generalstabsoffizier im XV. Armeekorps in Straßburg (Reichsland Elsaß-Lothringen)
    • 27.1.1891 Generalstabsoffizier in der 31. Infanterie-Division in Saarbrücken
    • 29.3.1892 Kompaniechef im 2. Lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 131 in Metz
    • 1.2.1894 Ia in der 8. Infanterie-Division in Haale an der Saale
  • 18.10.1894 Major
    • 17.12.1896 Ia im IV. Armeekorps in Magdeburg
    • 25.3.1899 Bataillonskommandeur im 2. Badischen Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm I.“ Nr. 110 in Mannheim
    • 25.6.1900 Chef des Stabes des IV. Armeekorps in Magdeburg
  • 18.4.1901 Oberst-Lieutenant
  • 18.4.1903 Oberst
    • 24.8.1904 Kommandeur des „Königin Elisabeth“ Garde-Grenadier-Regiments Nr. 3 in Charlottenburg
    • 18.11.1907 Kommandeur der 49. Infanterie-Brigade (1. Großherzoglich Hessische) in Darmstadt
  • 27.1.1908 Generalmajor
  • 20.3.1911 Generalleutnant
  • 19.8.1914 General der Infanterie
    • 8.10.1914 Oberbefehlshaber der 8. Armee (als Nachfolger von Richard von Schubert)
    • 7.11.1914 Offizier von der Armee
    • 24.12.1914 XXXXI. Reservekorps
    • 29.6.1915 VII. Armeekorps
    • 16.7.1916 zugleich Führer der Angriffsgruppe Verdun-West
    • 6.7.1918 Offizier von der Armee
  • 14.10.1918 zur Disposition gestellt

Auszeichnungen (Auszug)

„Tannenberg - Das Cannae des Weltkrieges in Wort und Bild“, 1926

Schriften (Auswahl)

  • Feldverpflegungsdienst bei den höheren Kommandobehörden, 1. Teil: Vormarsch, 2. Teil: Stillstand, Berlin 1906
  • Marneschlacht und Tannenberg – Betrachtungen zur deutschen Kriegsführung der ersten sechs Kriegswochen, Verlag August Scherl, Berlin 1920
  • Tannenberg – Das Cannae des Weltkrieges in Wort und Bild (PDF-Datei)
    • Verlag „Die Neue Zeit“, 1923
    • Verlag Deutscher Jägerbund, Berlin 1926
  • Der deutsche Kronprinz – Der Soldat und Heerführer, Leipzig 1926
    • Der Band bildet ein zweibändiges Gesamtwerk zusammen mit dem zugleich erschienenen, von Georg Freiherr von Eppstein verfaßten politisch-biographischen zweiten Band „Der Deutsche Kronprinz: Der Mensch / der Staatsmann / der Geschichtsschreiber“.

Verweise

Fußnoten

  1. Im Jahre 1685, nach Aufhebung des Edikts von Nantes, hatte ein Zweig der Familie unter einem gewissen Etienne de François, wegen ihres reformierten Glaubens Frankreich verlassen müssen. In Kursachsen fand sie Asyl. Die Nachkommen des von Francois heirateten alle ausnahmslos Frauen aus dem deutschen Adel. Hermann von François stammte aus einer Familie, die ihren Ursprung in der Normandie hatte und sich bis zu François en Bugey Nico François, Seigneur des Alimes, um 1354 zurückverfolgen läßt. Die Familienmitglieder waren Hugenotten. Mit dem Tuchfabrikant Nicolas le François wurde 1689 das erste Familienmitglied in Cölln auf der Schloßfreiheit (heute Berlin) ansässig, ab 1699 lebte er in Franfurt/Oder. Er war der Ur-Ur-Ur-Großvater von Hermann von François. Sein Ur-Großvater August Karl von François erhielt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation durch Kaiser Joseph II. am 21. März 1744 die Adelserneuerung.
  2. Hermann Karl Bruno von François
  3. 3,0 3,1 3,2 Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.52