Hexagramm

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Kuchenbecker-Wappen in „Siebmachers Wappenbuch“ (1890)

Ein Hexagramm (altgr. εξάγραμμος hexágrammos, „sechsstrichig“) ist ein sechseckiger Stern, der durch zwei übereinanderliegende oder ineinander verkreuzte gleichseitige Dreiecke gebildet wird. Vom Hexagramm ist das fünfzackige Pentagramm zu unterscheiden.

Erläuterung

Handwerker-Epithapie, Brauer und Mälzer, St. Johannis Friedhof, Nürnberg

Das Hexagramm war ursprüngllich Sinnbild für Verbindung und Durchdringung, etwa in der Alchemie. Es wird auch als Salomonssiegel bezeichnet, mit Bezug auf einen magischen Ring mit sechszackigem Stern (Sigillum Salomonis), den der Erzengel Michael dem König Salomon geschenkt haben soll. Als Dekorform ist das Hexagramm auch in islamischen Ländern zu finden, etwa auf türkischen und marokkanischen Münzen, Briefmarken usw.

Hexagramm ist das griechische Wort für Sechseck. In seiner traditionellen Form besteht dieses Symbol aus zwei gleichschenkligen Dreiecken, die in gegenüberliegender Position ineinander geschoben sind. Wir kennen die beiden Begriffe Hexagramm und Hexagon. Das Hexagon gehört zu der Familie der Polygone oder gleichseitigen Vielecke. Ein Hexagon ist demnach also ein gleichseitiges Sechseck, und dieses bekommt man, wenn man den Radius eines Kreises sechsmal auf seine Kreislinie abträgt. Auch die Honigwaben der Bienen kennen wir als Sechseck. Das ist aber kein Hexagramm, es ist eine Art sechseckige Säule, die uns aber klar macht, das Sechsecke keine menschliche Erfindung sind. […] Auch im alten Ägypten war das Hexagramm bekannt. Es wurde benutzt als Hilfsmittel zur Kommunikation mit den Toten (Nekromantie). […] Nicht als Repräsentant für den jüdischen Glauben oder die jüdische Gemeinschaft also, sondern in ganz anderer Bedeutung wurde das Hexagramm wahrscheinlich in früheren Zeiten in Palästina gebraucht; es wurde dort ein Hexagramm auf einem Siegel aus dem 6. Jahrhundert v.u.Z. gefunden […] Erst ab dem 17. Jahrhundert ist es als jüdisches Emblem zu finden; die jüdische Gemeinde in Prag war die erste, die den Davidsstern als offizielles Symbol für die Gemeinde in Gebrauch nahm, und ab dieser Zeit bekam das Hexagramm bei immer mehr jüdischen Gemeinden den gleichen Status, obwohl es dafür eigentlich keine Untermauerung gab aus der Bibel oder dem Talmud. […] Auch auf dem amerikanischen Kontinent aus der Zeit, bevor Columbus dort seinen Fuß an Land setzte, kannte man im Land der Mayas das Hexagramm. Bei Uxmal in Zentralamerika fand man ein geflochtenes Hexagramm in einen Fels graviert und unten daran fest hängt ein Teil, das aussieht wie ein Gitterwerk. Es soll aus dem Jahre 1000 stammen. Während des Mittelalters wurde das Hexagramm von den Alchemisten oft verwendet als allgemeines Symbol für die Alchemie im Ganzen, aber auch als Zeichen um die beiden Elemente Wasser (umgekehrtes Dreieck) und Feuer (aufstehendes Dreieck) zu repräsentieren. Weil sie glaubten, dass aus der Vereinigung von Wasser und Feuer das Chaos entstehen würde, gehörte auch das zur Symbolik des Hexagramms. […] Helena Petrovna Blavatsky, die Gründerin der modernen Theosophie im 19. Jahrhundert, benutzte in ihrer Korrespondenz auf ihrem Briefpapier ein Siegel mit einem Hexagramm in der Mitte. In abgeänderter Form wurde es zum offiziellem Siegel der Theosophischen Gesellschaft, und wird noch immer von vielen theosophischen Organisationen verwendet.[1]

In der Heraldik ist der Sechsstern vor allem in Wappen bekannt, zumeist als Herrschaftssymbol, sehr oft in deutschen Adelswappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation sowie des Kaiserreichs, aber auch in Frankreich, Belgien, Spanien, Polen uvm. Auch im Wappen von Johann Wolfgang von Goethe ist ein Hexagramm zu finden. Im Landeswappen Hamburgs erscheint ein „Marienstern“. Er ist dort zweimal vertreten und entspricht in etwa einem „gefüllten“ Hexagramm; die Figur wird auch als dreibalkiges Kreuz ähnlich dem Stern des Lebens ohne weitere Symbole dargestellt. Daneben kommt das Hexagramm damals wie heute als Bierausschankzeichen an Gastwirtschaften zum Einsatz.

Als Zunftzeichen der Brauer und Mälzer und als Kennzeichen der Ausgabestelle des Haustrunks einer Brauerei wird es Brauerstern genannt. Sowohl die Schadensabwehr als auch die Zutaten beim Bierbrauen können symbolisch dargestellt sein. Der Brauerstern ist vor allem in Südwestdeutschland verbreitet. Als Element in Wirtshausschildern (Gaststättenausleger) findet man ihn noch heute vielfach in Franken und der Oberpfalz aber auch in anderen Regionen Deutschlands. Oft war das Zeichen mit der Braugerechtigkeit verbunden, das heißt, mit dem Recht Bier zu brauen.[2]

Das Hexagramm in der Geometrie und in der Zahlentheorie

„Sechseck, eine Figur, die als sogenanntes mystisches Hexagramm die Mathematiker bei Behandlung der Kegelschnitte seit alten Zeiten beschäftigt. (Wenn ein Sechseck einem Kegelschnitt eingezeichnet wird, so liegen die Schnittpunkte der drei Paare von Gegenseiten auf einer Geraden. (Pascalsche Gerade) Ebenso wie das Pentagramm, der Drudenfuß, ist das Hexagramm ein Zaubersymbol, das in der Alchimie, Kabbala und Astrologie eine große Rolle spielt. Als religiöses Symbol des Judentums, Davidschild, auch Siegel Salomonis geheißen. In der Alchimie symbolisiert es das Chaos, das aus der Vereinigung von Feuer und Wasser entsteht. Ist wahrscheinlich als Rest der alchimistischen Periode der Freimaurerei zurückgeblieben und erscheint mitunter in Logensiegeln u. a. Das Hexagamm ist – wie auch das Pentagramm – Teil einer Drehmatrix, identisch mit den Teilereigenschaften von Mengen. Die geometrische und arithmetische Aussage lautet: 6 geteilt durch 2 gleich 3, bezw. 2x3 entsprechend zwei Dreiecken. Nur jeder zweite Punkt des Sechsecks ist verbunden. Auf diese Weise muss das 6-Eck zweimal umrundet werden, bis die Sternfigur vollständig ist. Das Hexagamm ist (abgesehen vom Kreuz) die erste Sternfigur, welche folgende arithmetische Eigenschaft aufweist: Die natürliche Zahl (in diesem Fall Menge 6) ist mit der Teilermenge (in diesem Fall Menge 2) teilbar. […] Aus diesen arithmetischen und geometrischen Eigenschaften innerhalb systematischer Zusammenhänge lassen sich auch die philosophischen und vor allem auch religionsphilosophischen Interpretationen des Hexagramms als Stern des „Makrokosmos“ in der Zahlenmystik der Hermetik und auch in der Freimaurerei herleiten.“[3]

Judentum

Im 18. Jahrhundert wurde das Hexagramm als sogenannter Davidstern zum Glaubenszeichen, das heißt zum Symbol des Judentums, seit 1897 ist der blaue Davidstern das Wahrzeichen des Zionismus und seit 1948 das Emblem des Besatzungsstaates Israel.

Siehe auch

Fußnoten