ADAC

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Werbung des ADAC im Jahr 2018

Der ADAC (ausgeschrieben Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.) ist der größte Automobilclub in Europa.

Geschichte des ADAC

Anfänge und Zeit bis zum Ersten Weltkrieg

Am 24. Mai 1903 wurde in Stuttgart die Vorläuferorganisation des ADAC, die Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung (DMV) gegründet. Sie verstand sich als Interessenvertretung für das Motorrad, dem damaligen Fahrzeug des Mittelstandes. Der Mitgliedsbeitrag betrug sechs Mark pro Jahr.

Bereits 1904 zählte die DMV rund 3000 Mitglieder. In Frankfurt am Main wurde die Satzung verabschiedet. Nachdem die Mitgliedszahlen rasant angestiegen waren und 10.000 Personen überschritten hatten, wurde der Sitz der Vereinszentrale von Stuttgart nach München verlegt. Da auch vermehrt Autofahrer Mitglieder im DMV geworden waren, wurde der Verein 1907 in Deutsche Motorfahrer-Vereinigung umbenannt. 1908 erhielten die Mitglieder Grenzkarten, die einen zollfreien Grenzübertritt von Kraftfahrzeugen ermöglichten. 1911 befanden sich unter den 17.000 Mitgliedern rund 12.000 Kraftwagenfahrer. Die DMV wurde daher durch Vereinsbeschluß in Allgemeiner Deutscher Automobilclub umbenannt. Als Ziel wurde die Interessenvertretung der gesamten motorisierten Fortbewegung angegeben.

1914 bis 1933

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges richtete der ADAC freiwillige Automobil-Kolonnen ein, die als mobiler Hilfsdienst zwischen Depots, Lazaretten und Bahnhöfen verkehrten. Der Verein wandte sich auch an die Mitglieder mit der Aufforderung, ihre Privatfahrzeuge für Verwundetentransporte zur Verfügung zu stellen. Nach der Novemberrevolte und dem Versailler Diktat war die wirtschaftliche Lage in der Weimarer Republik katastrophal. Dennoch führte der ADAC Langstreckenprüfungen für Kraftfahrzeuge und Motorräder durch. Die Inflation trieb den Mitgliedsbetrag auf 150 Mark pro Jahr. Anfang der 1920er Jahre trat der ADAC als Rennveranstalter auf; ein Rennen fand auf der Avus statt, ein weiteres im Grunewalder Stadion auf einer Radrennbahn. 1924 wurden insgesamt 1500 Rennsportveranstaltungen durchgeführt. Die erste Touristikfahrt des ADAC führte mit zweiundsechzig Wagen und zwanzig Motorrädern von München über Rom nach Neapel und Sizilien.

1925 wurden die Vereinszeitschriften ADAC Sport sowie ADAC Motorwelt eingeführt, 1928 der erste ADAC-Straßenhilfsdienst, bei dem vierunddreißig Motorräder mit Beiwagen zum Einsatz kamen. Im gleichen Jahr wurden Carl Benz, Ludwig Dürr und Hugo Eckener zu ADAC-Ehrenmitgliedern ernannt.

1929 regte der ADAC eine jährliche technische Überprüfung der Kraftfahrzeuge an, was letztlich zur Einführung der heute alle zwei Jahre stattfindenden TÜV-Prüfung führte 1930 wurden die Vorläufer der Notrufsäulen eingeführt.

Drittes Reich

Unter der Führung der Nationalsozialisten wurde die Führung im deutschen Kraftfahrtwesen dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps übertragen. 1933 wurde der Deutsche Automobilclub (DDAC) gegründet, in dem die vier größten Vereine ADAC, AvD, DTC und NDA aufgingen.

1946 bis heute

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht untersagten die Westmächte die Neugründung des ADAC. Erst 1947 stimmte die Hauptsiegermacht VSA in Bayern der Neugründung zu. Danach wurde die Neugründung in der gesamten amerikanischen Besatzungszone sowie in der britischen Besatzungszone zugelassen. Die Währungsreform führte zu finanziellen Schwierigkeiten, aber das zuvor von den „Befreiern“ beschlagnahmte Vereinsgebäude in München gelangte wieder in den Besitz des ADAC. 1950 wurde die neue Satzung verabschiedet; ebenso wurde Ferdinand Porsche zum Ehrenmitglied ernannt.

In den 1950er Jahren erfolgte der Neuaufbau des ADAC. Es erfolgten der Aufbau eines Straßenhilfsdienstes, die Einführung eines kostenlosen Krankenrückholtransportes und ein Rückholdienst für defekte Fahrzeuge aus dem Ausland. Die ADAC-Straßenwacht wurde mit sechzig Beiwagen-Motorrädern ausgerüstet, die als Pannenhelfer fungieren sollten. Die ersten festen Stützpunkte wurden in Berlin, Hannover, Köln, Stuttgart, Frankfurt am Main und München eingerichtet. Anfang der 1960er Jahre wurde die Straßenwacht mit dem VW-Käfer ausgerüstet. Es folgte der Aufbau von KfZ-Prüfständen. 1965 wurde die Marke von einer Million Mitgliedern erreicht. 1970 wurde der erste Rettungshubschrauber in Betrieb genommen, ab 1988 ermöglichte ein Abkommen mit der DDR, defekte Westfahrzeuge in der SBZ mittels der Straßenwacht vor Ort zu reparieren. 1989 wurde der erste ADAC-Auto-Atlas herausgegeben. 1990 waren über zehn Millionen Fahrer Mitglied im ADAC. Es erfolgte die Gründung des ADAC in der DDR, am 3. Oktober 1990 wurde die Vereinigung zu einem Verein vollzogen. Seit 1997 werden im ADAC-Technik-Zentrum in Landsberg am Lech Neuwagen getestet.

2003 feierte der ADAC sein 100jähriges Bestehen.[1]

Struktur des ADAC

Als Mobilitätsdienstleister kümmert sich der ADAC um die Sicherung Mobilität seiner Mitglieder. Der ADAC ist der größte Verein in der Bundesrepublik Deutschland und mit 20 Millionen Mitgliedern eine der größten Mitgliederorganisationen der Welt. Der ADAC darf als Idealverein auch wirtschaftliche Interessen im Rahmen des sogenannten Nebenzweckprivilegs wahrnehmen. Die gewerblichen Aktivitäten des ADAC sind seit Januar 2017 in der ADAC SE organisiert, die gemeinnützigen Aktivitäten in der ADAC Stiftung.

ADAC SE

Die ADAC SE ist eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts. Zum 1. Januar 2017 bestand sie aus 37 Tochter- und Beteiligungsunternehmen. An der ADAC SE sind der ADAC e.V. mit einem Anteil von 74,9 Prozent und die ADAC Stiftung mit 25,1 Prozent beteiligt.

ADAC Stiftung

Die gemeinnützige ADAC Stiftung fördert Forschungs- und Bildungsmaßnahmen zur Vermeidung von Unfällen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen die Sicherheit im Straßenverkehr und im Amateur-Motorsport erhöhen. Durch die Förderung der Mobilitätsforschung trägt die Stiftung dazu bei, den Straßenverkehr nachhaltiger zu gestalten. Die Stiftung unterstützt hilfsbedürftige Unfallopfer. Ein Förderschwerpunkt ist die Rettung aus Lebensgefahr mit der ADAC Luftrettung GmbH.

Management

Der ADAC verfügt über ein achtköpfiges Präsidium, einen achtzehnköpfigen Verwaltungsrat und drei Geschäftsführer. Das Präsidium wird alle vier Jahre auf der Jahreshauptversammlung gewählt. Der Verwaltungsrat setzt sich aus den Vorsitzenden der achtzehn eigenständigen ADAC Regionalclubs (oder deren Stellvertretern im Vorstand des Regionalclubs) sowie den Mitgliedern des ADAC Präsidiums zusammen. Die Geschäftsführung des ADAC e.V. führt den Verein auf hauptamtlicher Ebene.[2]

Skandale beim ADAC

Zwischen 2004 bis 2014 vergab der ADAC unter dem Titel „Gelber Engel“ einen Preis für das beste Auto in verschiedenen Kategorien. Im Volksmund bekamen die Sieger den Titel „Das Lieblingsauto der Deutschen“.

  • Am 14 Januar 2014 wurde berichtet, daß der ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter die abgegebenen Stimmen bei Wahl manipuliert haben soll. Der ADAC bestritt die Vorwürfe, verweigerte aber die Herausgabe der Abstimmungszahlen. Zwei Tage später gab Ramstetter zu, bei der Angabe der Stimmzahlen betrogen zu haben. Aus 3409 abgegebenen Stimmen zum Lieblingsauto machte er demnach 34299. Danach trat er als Pressesprecher und Chefredakteur der ADAC Motorwelt zurück.
  • Am 24. Januar 2014 kam heraus, daß Präsidiumsmitglieder des ADAC sich in Rettungshubschraubern des Vereins zu verschiedenen Veranstaltungen hatten fliegen lassen. Die Maschinen werden aus Bundesmitteln, Krankenkassenbeiträgen, von den ADAC-Mitgliedern und durch Spenden finanziert. Laut Angaben des ADAC ist die Zweckentfremdung der Helikopter in begründeten Ausnahmefällen erlaubt. Die Präsidiumsmitglieder sind demnach als offizielle Organe dazu berechtigt, für dienstliche Anlässe bei Verfügbarkeit ausschließlich auf Reservemaschinen der Luftrettung zurückzugreifen.
  • Der Regionalclub ADAC-Hessen-Thüringen baute für seinen Geschäftsführer Andreas Hartel 2009 eine Villa auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück.
  • Ein Hubschrauber des ADAC wurde in Braunschweig dazu genutzt, einen unter Wasser stehenden Fußballplatz mit dem Wind seiner Rotorblätter trocken zu föhnen. Vor der Zweitliga-Partie zwischen Eintracht Braunschweig und Dynamo Dresden im Jahr 2006 hatte der damalige ADAC-Vorsitzende in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Reinhard Manlik, den Hubschrauber angefordert. Manlik saß zu diesem Zeitpunkt für die CDU im Braunschweiger Stadtrat.[3]
  • 2015 wurde ein Manager des ADAC wegen des Verdachts der Untreue suspendiert.[4]

Sonstiges

2014 beugte sich der ADAC der Politischen Korrektheit und tilgte den angeblichen Nazi-Begriff „Gau“ aus seiner Satzung.[5] Dieser geht allerdings auf eine viel ältere Tradition zurück, auf welche ihrerseits auch die Nationalsozialisten zurückgegriffen hatten.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten