Gondrell, Adolf
Adolf Gondrell ( 1. Juli 1902 in München; 13. Januar 1954 in München; gebürtig Adolf Grell) war ein deutscher Conférencier, Film- und Bühnenschauspieler.
Wirken
Er war der Sohn des Schauspielers Adolf Grell (1874–1932) und begann seine Bühnenlaufbahn kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Bekannt wurde er in den 20er Jahren als Conférencier in der von ihm gegründeten Bonbonniere am Platzl. Er machte sich aber auch in Berlin einen Namen als Kabarettist an der Scala, beim Kabarett der Komiker und bei Auftritten im Berliner Wintergarten.
1935 erwarb Adolf Gondrell die Künstlerkneipe Simplicissimus im Haus Türkenstraße 57 in München und verkaufte sie 1941 an den Wiener Humoristen Theo Prosel weiter, der für ihn die Geschäfte geführt hatte. Beim Film war Gondrell seit 1933 meist in kleineren Rollen aktiv. In „Es waren zwei Junggesellen“ verkörperte er 1935 eine der beiden Titelfiguren.
Seit 1945 war er Mitglied der Münchner Kammerspiele, daneben trat er an anderen Bühnen wie der Kleinen Komödie am Max II auf. Er spielte Alfred Doolittle in „Pygmalion“, Puntila in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, den Bäcker in Pagnols „Madame Aurelie“, Dr. Lausitz in „Des Teufels General“ und wurde besonders als Dienstmann Alois Hingerl in „Ein Münchner im Himmel“ bekannt, für das er Ludwig Thomas Erzählung bearbeitet hatte. Als Synchronsprecher lieh er u. a. Fredric March („Die Abenteuer des Mark Twain“) seine Stimme.
Adolf Gondrell starb, als er ein Inhalations-Dampfbad auf dem Gasherd vorbereitete und einschlief, während das Gas entströmte. Er liegt auf dem Münchner Ostfriedhof im Stadtteil Obergiesing begraben (Grab Nr. 114-21-6).
Die Darstellung des Münchners im Himmel wurde 1962 als Zeichentrickfilm mit Gondrells Stimme von Walter und Traudl Reiner verfilmt und erschien auf zahlreichen humoristischen Schallplatten.
Der Gondrellplatz in München (Kleinhadern) wurde nach ihm benannt.
Filmographie
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