Dörnberg, Alexander von

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Dr. jur. Alexander Freiherr von Dörnberg machte als Jurist sitzend eine stattliche Figur, aber stehend, mit seinen 2,02 m, wurde er bei den Medien im In- und Ausland berühmt.

Alexander „Sandro“ Freiherr von Dörnberg zu Hausen (Lebensrune.png 17. März 1901 in Darmstadt; Todesrune.png 7. August 1983 in Oberaula-Hausen) war ein deutscher Adliger, Soldat, Jurist, Diplomat, Protokollchef des Auswärtigen Amtes und Gesandter I. Klasse..

Leben

Von links: Dr. von Dörnberg, Arthur Neville Chamberlain und Joachim von Ribbentrop am 16. September 1938 anläßlich der Verhandlungen über das Münchner Abkommen.
Adolf Hitler und Reichsverweser Admiral Nikolaus Horthy von Nagybanya nach dessen Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin, Staatsempfang am 24. August 1938; hinter Horthy steht Alexander von Dörnberg als Chef des Protokolls, links warten Hermann Göring und Joachim von Ribbentrop.
SS-Ehrenoberführer Dr. Freiherr von Dörnberg zu Hausen (mit Vollbart) begleitet Reichsverweser Nikolaus Horthy von Nagybanya
Der Führer empfängt am 1. März 1944 den Ministerpräsidenten des Unabhängigen Staates Kroatien, Nikola Mandic (Mitte), und den kroatischen Außenminister Stijepo Peric (rechts), Hinten Alexander von Dörnberg

Freiherr von Dörnberg, Sohn des Majoratsherrn auf Dittershausen Hans-Carl Freiherr von Dörnberg und seiner Gemahlin Alice, geb. Freiin Schenck zu Schweinsberg, besuchte das Gymnasien in Freiburg i. B. und Zürich, war Schüler der Odenwaldschule in Reichenberg und der Reformrealgymnasium in Kassel, wo er 1919 das Abitur ablegte, anschließend der Vorläufigen Reichswehr beitrat und beim Husaren-Regiment Hessen-Homburg sowie dem Reiter-Regiment 11 vom 23. Mai 1919 bis 1. März 1920 diente.

Danach schloß er sich den Freikorps in Zossen und Kassel an. Ab dem Sommer-Semester 1920 studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Bonn, München, Frankfurt/Main, und Marburg/Lahn. 1920 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg und 1921 des Corps Borussia Bonn. Schon im Winter-Semester 1923 legte der Korporierte seine juristischen Referendarexamen erfolgreich ab. Von Herbst 1924 bis Herbst 1925 arbeitete er bei Schlubach, Thiemer & Co. in Hamburg, im April 1925 promovierte er zum Dr. jur. an der Universität Marburg/Lahn.

„Niemand konnte Sandro übersehen, da er mit seinen zwei Metern und feuerroten Haaren alle überragte. Sandro war der Enkel der Baronin Schenck,[1] von uns Tante Louise genannt. Sie war eine Freundin des Hauses, die immer wiederkehrende: sechs Wochen im Frühling und sechs Wochen im Herbst sah man sie in allen Wettern durch die Innauen marschieren. Ihr Enkel, ich glaube eines der vielen von Julies Patenkindern, kam oft ins Schloß, besonders während des Studiums in München. Er brachte Leben und Lachen ins Haus; wenn Sandro da war ging stets was los, denn er brachte Leben in die Bude! Man tanzte, spielte Tennis und machte Touren. Zu den Treibjagden oder Entenjagden war er, als guter Schütze, ein beliebter Gast.“ — aus den Erinnerungen von Marie Therese Miller, geb. Gräfin (von) Degenfeld-Schonburg (Lebensrune.png 14. Januar 1908; Todesrune.png 16. Februar 2005)

Im diplomatischen Dienst

Seine Sprachstudien führten ihn bis Sommer 1926 nach Paris und Oxford, anschließend wurde er Privatsekretär des deutschen Botschafters Ago von Maltzan in Washington, D.C. und trat im April 1927 dem Auswärtigen Amt bei und war zunächst Alfred Horstmann als Attaché zugeteilt. Ab März 1930, nachdem er die diplomatisch-konsularische Prüfung bestanden hatte, war er Attaché an der Gesandtschaft in Bukarest, dann einige Monate im Abrüstungsreferat des Auswärtigen Amtes tätig, ab September 1933 Attaché, später (März 1934) Legationssekretär an der Gesandtschaft in Reval (Estland), während seiner Zeit dort, war er vom Oktober 1933 bis 1936 Landesschulungsleiter der NSDAP, wobei er der Partei allerdings erst mit Wirkung vom 1. Januar 1934 beitrat.

Er war von Juni 1936 bis Februar 1937 Legationssekretär in der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes tätig, von Mai bis Juli 1936 nahm er an Reserveübungen der Wehrmacht teil (beim Ersatz-Bataillon 18; vom 30. August bis 25. September 1937 erneut, aber beim Kavallerie-Regiment 6). Von dort wurde er an die deutsche Botschaft in London versetzt. Dort kam es erstmals zu einer intensiven Zusammenarbeit von Dörnberg und dem damaligen deutschen Botschafter in Großbritannien, Joachim von Ribbentrop, mit dem er sich anfreundete.

Freiherr von Dörnberg kehrte dann 1938 wieder in das Auswärtige Amt zurück und wurde im April zum Vortragenden Legationsrat befördert. Am 2. Juli 1938 übernahm er mit dem Titel eines Gesandten an Stelle des als Gesandten nach Belgien gehenden Vicco von Bülow-Schwante (1891–1970) die Leitung des Protokolls im Auswärtigen Amt als „Chef des Protokolls des Auswärtigen Amtes“ (bis 1945).

Zu seinen ersten großen und heiklen Aufgaben gehörte am 2. März 1939, gemeinsam mit dem Chef der Präsidialkanzlei Minister Otto Meissner, den Empfang von Franz Josef II., Fürst von und zu Liechtenstein, der mit der Deutschen Reichsbahn aus Vaduz angereist kam, um den Reichskanzler Adolf Hitler zu treffen.[2] Schon am 25. Januar 1939 hatte der Fürst den deutschen Protokollchef von Dörnberg über sein Absicht, deutschen Persönlichkeiten Orden zu verleihen informiert.

Als besondere Ehrung für den Berlinbesuch des Fürsten wurde das Großkreuz des Fürstlich Liechtensteinischen Verdienstordens mit Brillanten geschaffen. Den Verdienstorden sollten u. a. an Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop, an Generalfeldmarschall Hermann Göring, an Alexander von Dörnberg und an SS-Obergruppenführer Werner Lorenz verliehen werden. Eine Verleihung ist anzunehmen, allerdings nicht einwandfrei belegt.[3]

Zweiter Weltkrieg

Im August 1939 begleitete er Joachim von Ribbentrop nach Moskau zur Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes. Als Diplomat führte von Dörnberg die Titel eines „Gesandten und Botschafters in außerordentlicher Mission“. Ab dem 30. Januar 1942 bis 9. November 1944 stand Alexander Freiherr von Dörnberg zur Verfügung des Stabes Reichsführer-SS.

Nachkriegszeit

Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurde Freiherr von Dörnberg von den Alliierten verhaftet, interniert und im Rahmen der Nürnberger Prozesse als Zeuge vernommen, insbesondere im Wilhelmstraßen-Prozeß. Nach seiner Entlassung kehrte er zu seiner Familie zurück, die sich auf dem Stammsitz befanden.

„Alexander Freiherr von Dörnberg, 56, im Dritten Reich Protokollchef des Auswärtigen Amtes, wurde zum Vizemarschall der ‚Althessischen Ritterschaft‘ gewählt, einer 1532 gegründeten Vereinigung von Angehörigen des hessischen Uradels mit Grundbesitz. Mehrere Mitglieder der Ritterschaft nahmen den acht ‚Stromsdeputierten‘ (an hessischen Flüssen seßhafte Uradlige), denen die Wahl des Vizemarschalls satzungsgemäß obliegt, alsbald übel, daß sie ihnen den weltweit renommierten ehemaligen Ribbentrop-Protokollchef präsentiert haben.“ — DER SPIEGEL 3/1958

Familie

Freiherr von Dörnberg heiratete am 16. Dezember 1928 in Berlin seine Verlobte Gisela Herin Nackelöer, gennannt Köbbinghof (Lebensrune.png 22. Mai 1906 in Deutsch-Wilmersdorf). Der Ehe entsprossen drei Kinder: Sohn Dirk-Dieter (Lebensrune.png 8. Mai 1934 in Tallinn) sowie die Töchter Alexandra, (Lebensrune.png 3. Apr. 1937) und Cornelia (Lebensrune.png 10. Aug. 1939 in Berlin).

Er war Onkel von Hans-Eppo Joachim Detlef von Dörnberg zu Hausen (Lebensrune.png 25.06.1921; Todesrune.png 24.05.2012), der später CDU-Vorsitzender in Oberaula und noch in den 1980er Jahren Mitorganisator der Veteranentreffen der ehemaligen 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ war.

Mitgliedschaften (Auswahl)

  • NSDAP – NSDAP-Nr. 3.398.362 (Eintritt 1. Jan. 1934)
  • Schutzstaffel – SS-Nr.: 293.224 (Eintritt 1938)
  • Althessische Ritterschaft – seit 1958 Vizemarschall

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten