Waldersee, Alfred von

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Generalfeldmarschall Graf Waldersee.jpg

Alfred Heinrich Karl Ludwig Graf von Waldersee (Lebensrune.png 8. April 1832 in Potsdam; Todesrune.png 5. März 1904 in Hannover) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt Generalfeldmarschall und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“.

Werdegang

Generalquartiermeister Alfred Graf von Waldersee, 1882.jpg
Waldersee, Alfred Graf von.jpg
Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee zieht in Peking ein
Nachruf:[1]

Nach Erziehung in den Kadettenanstalten in Potsdam und Berlin und den Eintritt in die Armee am 27. April 1850 als Sekondeleutnant in der Garde-Artillerie-Brigade des Garde-Korps (zuletzt am 7. Mai 1874 in 1. Garde-Feldartillerie-Regiment umbenannt), absolvierte er 1852 die Artillerie- und Ingenieursschule. Im Deutschen Bruderkrieg diente er als Adjutant und Generalstabsoffizier im königlich preußischen Großen Hauptquartier.

1870 wurde er Militärattaché an der preußischen Botschaft in Paris. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als Flügeladjutant des Königs von Preußen teil. 1873 wurde er Chef des 10. Armeekorps in Hannover. 1882 wurde er Stellvertreter Helmuth Graf von Moltkes und Generalquartiermeister im Großen Generalstab. Nach Amtsantritt Wilhelms II. wurde Waldersee dann Nachfolger Moltkes als Chef des Generalstabs.

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

„Alfred Graf von Waldersee wurde am 8. April 1832 in Potsdam als Sohn des Generals der Kavallerie Franz von Waldersee geboren. Die Waldersees, die einem ursprünglich anhaltischen Adelsgeschlecht entstammen, später in der Mark Brandenburg ansässig wurden, haben dem preußischen Staate vornehmlich als Offiziere gedient und können insoweit zum preußischen Militäradel gerechnet werden. Nach der Erziehung im Elternhaus und im Kadettenkorps trat Waldersee 1850 aus diesem als Offizier in die Gardeartillerie und war 1858 bis 1859 Adjutant der 1. Artillerieinspektion und wurde 1862 Hauptmann, 1865 Adjutant des Prinzen Karl von Preußen, 1866 in den Generalstab versetzt und zum Major befördert. Waldersee nahm am Feldzuge in Böhmen im großen Hauptquartier teil, kam nach dem Frieden zu dem Generalkommando des 10. Armeekorps in Hannover, wurde 1870 Militärattaché in Paris und Flügeladjutant, trat bei der Mobilmachung zum großen Hauptquartier, wurde 1871 Chef des Generalstabs der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin und war Stabschef des Gouverneurs von Paris, während deutsche Truppen in Paris standen, dann von Juni bis September Geschäftsträger der deutschen Regierung bei der französischen Republik. Hierauf trat Waldersee als Oberst und Kommandeur des 13. Ulanenregiments in den praktischen Dienst zurück, wurde 1873 Chef des Generalstabs des 10. Armeekorps, 1876 Generalmajor und 1880 General à la suite.
Er wurde 1882 Generalquartiermeister und Vertreter des Chefs des Generalstabes der Armee, in demselben Jahre Generalleutnant, bald darauf Generaladjutant des Kaisers. Unter Kaiser Friedrich 1888 zum General der Kavallerie befördert, wurde Waldersee bald nach der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. als Nachfolger Moltkes zum Chef des Generalstabs der Armee ernannt und auch in das Herrenhaus und in den Staatsrat berufen. 1891 wurde er zum kommandierenden General des 9. Armeekorps, im September 1895 zum Generaloberst der Kavallerie ernannt. Im April 1898 wurde er von der Stellung des kommandierenden Generals enthoben und zum Generalinspekteur der 3. Armeeinspektion ernannt. Im Mai 1901 erfolgte seine Beförderung zum Generalfeldmarschall. Durch Übereinkommen zwischen den verbündeten Mächten wurde ihm während des chinesischen Boxeraufstandes in der Provinz Petschili der Oberbefehl übertragen, den er vom 27. September 1900 bis zum 4. Juni 1901 führte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernahm er wieder die 3. Armeeinspektion. Seit dem Jahre 1874 war Graf Waldersee mit einer Amerikanerin, der Witwe des Fürsten Noer, Marie Esther Lee, verheiratet.“[2]

Rücktritt

Nach persönlichen Differenzen mit Kaiser Wilhelm II. trat Graf von Waldersee 1891 als Generalstabschef zurück, da er vom Kaiser repressivere Maßnahmen gegenüber der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) forderte, die unbeachtet blieben.

Ostasiatisches Expeditionskorps

1900 wurde Alfred Graf von Waldersee zum Generalfeldmarschall befördert und erhielt anschließend den Oberbefehl über die europäischen Interventionstruppen gegen den Boxeraufstand in China.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Ehrungen

  • Ehrenbürgerwürde
    • Altona am 7. Juli 1896
    • Lübeck am 21. April 1898
    • Hannover am 9. Mai 1900
    • Itzehoe am 27. November 1902
  • Mehrere Straßen u. a. in Berlin, Bremen-Hulsberg und Hannover erhielten seinen Namen.
  • 1915 wurde das Waldersee-Denkmal als Steinplastik von Bernhard Hoetger aufgestellt.
  • Ein Gedenkstein für von Waldersee steht in Berlin Zehlendorf in einem Park.
  • Der „Graf-Waldersee-Marsch“ wurde in Ahrweiler um 1910 nach ihm benannt.

Literatur

  • Fedor von Rauch: „Mit Graf Waldersee in China. Tagebuchaufzeichnungen“, 1907 (PDF-Datei)
  • Heinrich Otto Meisner: „Denkwürdigkeiten des General-Feldmarschalls Alfred Grafen von Waldersee; auf Veranlassung des Generalleutnants Georg Grafen von Waldersee“, 1922 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)

Verweise

Fußnoten

  1. Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt, Band 89,Teil 1, 1904, S. 721 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Waldersee, Alfred Graf von (Bestand)