Moltke, Helmuth Karl Bernhard Graf von

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Generalfeldmarschall von Moltke hatte als Chef des Generalstabes wesentlichen Anteil an den Siegen in den drei Einigungskriegen; Zwei bekannte und bezeichnende Wahlsprüche werden ihm zugeschrieben: „Erst wägen, dann wagen.“ sowie „Mehr sein als scheinen – viel leisten und wenig hervortreten“.

Helmuth Karl (Carl) Bernhard Baron von Moltke, seit 1843 Freiherr von Moltke, seit 1870 Graf von Moltke, genannt Moltke der Ältere, bekannt auch als „der große Schweiger“[1] (Lebensrune.png 26. Oktober 1800 in Parchim; Todesrune.png 24. April 1891 in Berlin) war ein deutscher Generalfeldmarschall in der Preußischen Armee. Der Feldherr Moltke hatte als Chef des Großen Generalstabes wesentlichen Anteil an den preußisch-deutschen Siegen im Deutsch-Dänischen Krieg, im deutschen Bruderkrieg und im Deutsch-Französischen Krieg.

Leben

König Wilhelm I., Otto von Bismarck und General der Infanterie von Moltke beobachten bei Königgrätz die größte Umfassungsschlacht der Kriegsgeschichte: Am 3. Juli 1866 standen sich über 400.000 Österreicher (sowie Sachsen) und Preußen gegenüber. 1.500 Geschütze kamen zum Einsatz. Mit dem Sieg der Preußischen Armee über die k. k. Armee eröffnete sich der Weg für eine deutsche Reichseinigung (Norddeutscher Bund)) unter preußischer Führung, wenngleich ohne die süddeutschen Länder, vor allem ohne das Kaisertum Österreich, der Deutsche Bund als Folge des Deutschen Dualismus gescheitert war und nur die kleindeutsche Lösung eintrat.
Die Sieger des Deutschen Bruderkrieges: Otto von Bismarck, Albrecht von Roon, Helmuth von Moltke (von links)
Generalfeldmarschall von Moltke
Generalfeldmarschall Graf von Moltke.jpg
60jähriges Dienstjubiläum am 8. März 1879
Generalfeldmarschall Graf von Moltke schreitet 1890 die Front des I. Seebataillons der Kaiserlichen Marine ab. Begleitet wird er u. a. von Kommandeur Kurt Lölhöffel von Löwensprung (1844–1916), Admiral Freiherr von der Goltz und Vizeadmiral von Knorr.
Gemälde von Franz von Lenbach

Wirken und Bedeutung

Von Moltkes größte militärische Leistung war die Einleitung des Feldzuges während des Deutschen Krieges von 1866 (Einmarsch in getrennten Kolonnen gegen die versammelte österreichisch-sächsische Armee). Der Militärtheoretiker hielt sich an die Lehren Carl von Clausewitz’ und entwickelte seine Theorien weiter. Aber auch seine glänzende Strategie der Beweglichkeit und der Schnelligkeit als Oberbefehlshaber der deutschen Truppen während des Deutsch-Französischen Krieges gereichten ihm zu Ruhm. Er begegnete der starren Armeen des französischen Aggressors mit einer flexiblen Taktik und räumte Teile seiner Einheiten, insbesondere der neu organisierten Reiterei, den Vorteil eines Führens mit Auftrag ein. Wegen der vielen Unwägbarkeiten im Krieg hielt er nur den Beginn eines Feldzuges für planbar: „Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.“ Daher sah er seine Aufgabe vor allem in der umfassenden Planung der militärischen Auseinandersetzung unter Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten. Den Unterführern gewährte er weitgehende Handlungsfreiheit in der Durchführung des Kampfauftrages. Mit diesen Prinzipien wurde Graf von Moltke während seiner Zeit zum Vorbild in der Führung moderner Massenheere.

Zu seinem Wirken heißt es:

„Dem deutschen Volk hat Bismarck das einige Reich errungen. Doch niemals hätte dies Werk sich gefügt, wenn nicht dem Kanzler die scharfe Waffe des preußischen Heeres zu Diensten gestanden wäre. Helmut von Moltke hat dieses Heer zum Siege geführt. Frühzeitig schon zog man den fähigen Offizier zu besonderen Diensten heran: so hat er in den dreißiger Jahren das türkische Heer nach preußischem Muster geschult. Doch erst die strenge, fordernde Arbeit im Generalstab läßt ihn die Fähigkeiten, die er dem Vaterlande entgegenzubringen hat, bis zum äußersten nützen. Seit Scharnhorsts Tagen hatte der preußische Generalstab immer nur tüchtige Chefs erlebt. Mit Moltke aber tritt wieder ein Geist ein, der ebenbürtig neben dem Genius Scharnhorst steht. Das preußische Heer, von Moltke zu bester Schlagkraft erzogen, hat unter seinem Befehl die Kriege gegen Dänemark, Habsburg und Frankreich geschlagen, um das einige Reich zu gewinnen. Der Generalfeldmarschall aber, der Sieger von Königgrätz und von Sedan, Stratege von kühnstem Zuschnitt in seinen neuen Gedanken, wird vielen Geschlechtern von Offizieren zum Inbegriff lautersten Preußentums: streng und edel, hochfliegend und kühn, verschwiegen und seinem Werke treu, so geht er in Bismarcks Gefolgschaft durch die deutsche Geschichte.“[2]

Alfred Graf von Schlieffen, Chef des preußischen Großen Generalstabs (1891 bis 1905), sagte 1903 in einer Festrede über den großen Schweiger von Moltke:

„Viel leisten, wenig hervortreten, mehr sein als scheinen, muß sich somit jeder Generalstabsoffizier zum Wahlspruch nehmen.“

Graf von Moltke über die Kriegslehre

„Es gibt Feldherrn, die keines Rates bedürfen, die in sich selber wägen und beschließen; ihre Umgebung hat nur auszuführen. Aber das sind Sterne erster Ordnung, deren kaum jedes Jahrhundert aufzuweisen hat. In den allermeisten Fällen wird der Führer eines Heeres des Beirats nicht entbehren wollen. Dieser kann sehr wohl das Resultat gemeinsamer Erwägung einer kleineren oder größeren Zahl von Männern sein, deren Bildung und Erfahrung sie vorzugsweise zu einer richtigen Beurteilung befähigt. Aber in dieser Zahl schon darf nur eine Meinung zur Geltung kommen. Die militärisch-hierarchische Gliederung muß der Unterordnung, auch des Gedankens, zur Hilfe kommen [...] Am unglücklichsten aber ist der Feldherr, der noch eine Kontrolle über sich hat, welcher er an jedem Tag, in jeder Stunde Rechenschaft von seinen Entwürfen, Plänen und Absichten legen soll, einen Delegaten der höchsten Gewalt im Hauptquartier oder doch einen Telegraphendraht im Rücken. Daran muß jede Selbständigkeit, jeder rasche Entschluß, jedes kühne Wagnis scheitern, ohne welche doch der Krieg nicht geführt werden kann.“

Die Frauen und die Sklaven im Orient

In seinem Werk „Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839“ ließ der junge von Moltke tief in das Wesen der Türken im Osmanischen Reich blicken. Vorurteilsfrei berichtete er über die Geheimnisse des Orients. Sein Buch galt zu dieser Zeit als Einzigartig. Aus Arnaut-Kjöi bei Konstantinopel schrieb er am 9. Februar 1836 über die Sklaverei und das schwere Los der türkischen Frauen, die auch noch im 21. Jahrhundert bekannt ist:

Wenn von der Sklaverei im Orient die Rede ist, so war dabei fast immer der himmelweite Unterschied übersehen worden, welcher zwischen einem türkischen und einem Negersklaven in Westindien besteht. Schon der Name Sklave in dem Sinne, den wir mit jenem Wort verbinden, ist falsch. Abd heißt nicht Sklave, sondern vielmehr Diener. Abd-allah: der Diener Gottes; Abd-ul-medschid: der Diener der Andacht usw. Ein gekaufter türkischer Diener ist unendlich viel besser dran als ein gemieteter. Eben weil er das Eigentum seines Herrn und dazu ein teures Eigentum ist, schont er ihn; er pflegt ihn, wenn er krank ist, und hütet sich wohl ihn durch übertriebene Anstrengung zu Grunde zu richten. Bestimmt doch der Koran: »daß Sklaven und Sklavinnen mit nicht mehr als sechs Geißelhieben gezüchtigt werden sollen«. Wenn irgendeine europäische Macht die Freilassung aller Sklaven im Orient bewirkte, so würden diese ihr wenig Dank dafür wissen. Als Kind in das Haus seines Brotherrn aufgenommen, bildet der Sklave ein Glied der Familie. Er teilt die Mahlzeit mit den Söhnen des Hauses, wie er die Arbeit in der Wirtschaft mit ihnen teilt; diese besteht meist darin, ein Pferd zu warten oder seinen Herrn zu begleiten, ihm die Kleider nachzutragen, wenn er ins Bad geht, oder die Pfeife, wenn er ausreitet. Tausende von Sklaven, die Khavedschi und Tütundschi, haben kein anderes Geschäft, als Kaffee zu kochen und die Pfeife in Stand zu halten. Fast immer endet die Sklaverei nicht bloß mit einer Freilassung, sondern auch mit einer Ausstattung fürs Leben. Gewöhnlich heiratet der Sklave die Tochter des Hauses und wenn keine Söhne vorhanden sind, setzt ihn der Herr zu seinem Erben ein. Sind doch die Schwiegersöhne des Großherrn gekaufte Sklaven und läßt sich doch von den meisten Würdenträgern des Reiches der Marktpreis nachweisen.
Viel härter als das Los der Sklaven im Orient scheint mir das Verhältnis der Frauen bei der Ausdehnung, in welcher der Türke die materielle Gewalt über das schwächere Geschlecht übt. Die Ehe ist im Orient rein sinnlicher Natur und der Türke geht über das ganze »Brimborium« von Verliebtsein, Hofmachen, Schmachten und Überglücklichsein als ebenso viele faux frais hinweg zur Sache. Die Heiratsangelegenheit wird durch die Verwandten geregelt und der Vater der Braut bekommt viel öfter eine Entschädigung für den Verlust eines weiblichen Dienstboten aus seiner Wirtschaft, als daß er der Tochter eine Aussteuer mitgäbe. Der Tag, an dem die Neuvermählte verschleiert in die Wohnung ihres Gemahls tritt, ist der erste, wo dieser sie erblickt, und der letzte, an welchem ihre nächsten männlichen Verwandten, ihre Brüder selbst, sie sehen. Nur der Vater darf ihren Harem noch betreten und übt auch später immer eine gewisse Gewalt über sie. – »Harem« heißt wörtlich Heiligtum und die Vorhöfe der Moscheen tragen denselben Namen. Diese Art, die Ehen zu schließen, bedingt schon an sich die Leichtigkeit sie wieder zu lösen; ein vorhergesehener Fall, für den die Rückzahlung des etwaigen Heiratsgutes und eine Geldentschädigung gleich bei der Hochzeit festgesetzt wird. Obschon das Gesetz den Rechtgläubigen vier Frauen erlaubt, so gibt es doch nur sehr wenige Türken, die reich genug wären, um mehr als eine zu heiraten. So viele Frauen, so viele besondere Haushaltungen und Wirtschaften muß er haben, denn die Erfahrung hat gezeigt, daß zwei Frauen in einem Konak (Wohnhaus) sich durchaus nicht vertragen. Dagegen gestatten Gesetz und Sitte dem Moslem, so viele Sklavinnen zu haben, wie er will. Nicht der mindeste Makel haftet an der Geburt des Sohnes einer Sklavin; diese stehen unter dem Befehl der eigentlichen Kadyn oder Hanum, der Frau vom Hause. Welche reiche Quelle aber von Zwist und Hader, von Eifersucht und Ränken ein solches Verhältnis ergibt, ist leicht einzusehen.
Die Weiber sind streng bewacht und von allem Umgang, außer mit Frauen, geschieden. In diesem Punkt sind alle Muselmänner einverstanden und die Reformen werden gewiß zu aller Letzt in die Harems dringen. Die Fenster sind mit Holzgittern und dahinter von oben bis unten mit dichtem Rohrgeflechte geschlossen, sodaß niemand von außen das Mindeste vom Innern erblickt. Gewöhnlich gestattet ein kleines rundes Loch diesen Gefangenen einen Blick hinaus in die schöne freie Welt, oft aber siehst du auch 20 bis 30 Fuß hohe Bretterverschläge, welche den reizenden Anblick des Bosporus verstecken, damit die vorüberfahrenden Kaiks mit Männern nicht von den Frauen bemerkt werden. Es ist freilich bequemer, der einzige Mann zu sein, den die Frau sieht, als unter vielen der liebenswürdigste. Auf Promenaden, in den Kähnen oder im Wagen sitzen Frauen stets nur mit Frauen beisammen. Wenn der Mann seiner Gattin auf der Straße begegnet, so wäre es die größte Unschicklichkeit sie zu grüßen oder nur Miene zu machen, daß er sie erkenne; deshalb ist auch der Anzug der Frauen in ihrem Hause ebenso übertrieben frei, wie er außerhalb übertrieben verhüllt ist. Ein weißer Schleier bedeckt das Haar und die Stirn bis zu den Augenbrauen, ein anderer Kinn, Mund und Nase. Die größte Reform in dem Schicksal der türkischen Frauen besteht darin, daß bei Begünstigten wie denen des Großherrn, die Nasenspitze und ein paar Locken an den Seiten sichtbar geworden sind. Den Rest des Körpers bedeckt ein weites Gewand aus einem leichten schwarzen, hellblauen oder braunen Stoff. Ebenso unschön ist die Fußbekleidung, aus ledernen Strümpfen und Pantoffeln bestehend, die bei den Türkinnen gelb, bei den Armenierinnen rot, bei den Griechinnen schwarz und bei den Jüdinnen blau sind. So schleichen sie langsam und schwankend wie Gespenster unerfreulichen Anblicks einher.

Gewiß sind die Gesichter der Türkinnen im Allgemeinen sehr schön. Fast alle Frauen im Orient haben den köstlichsten Teint, wundervolle Augen und breite gewölbte Augenbrauen. Wenn diese über der Nase zusammenstoßen, so ist das keine Schönheit, und türkische Frauen ersetzen den Mangel jenes Reizes, indem sie mit schwarzer Farbe einen Stern oder einen Halbmond zwischen die Brauen malen; auch wird der Schwärze der Wimpern nachgeholfen, indem sie einen gefärbten Zwirnsfaden zwischen den Augenlidern durchziehen, und die Nägel, selbst das Innere der Hand und oft auch die Fußsohlen werden mit Henna rot gemalt. Die beständig sitzende Lebensweise hat aber den türkischen Frauen alle Anmut der Bewegung, die Einkerkerung jede Lebhaftigkeit des Geistes geraubt und sie stehen in Hinsicht auf Bildung noch eine Stufe unter den Männern. Wer sich durch »Tausendundeine Nacht« verleiten läßt, das Land der Liebesabenteuer in der Türkei zu suchen, kennt die Verhältnisse wenig. Bei den Arabern mag es anders gewesen sein, aber bei den Türken herrscht in dieser Beziehung die trockenste Prosa. Ich glaube, daß aus dem, was ich oben beschrieben habe, hervorgeht, daß es zu Liebesintrigen den Frauen an Temperament, wenigstens an Geist, den Männern aber an Möglichkeit fehlt. Wird eine türkische Frau je des Treubruchs mit einem Moslem überführt, so verstößt sie ihr Gemahl mit Schimpf; hatte sie aber Verkehr mit einem Rajah, d. h. mit einem christlichen Untertanen der Pforte, so wird sie noch heute ohne Gnade ersäuft und der Rajah gehenkt. Ich bin selbst Zeuge dieser letzten Barbarei gewesen.
Auf einem Spaziergang auf der asiatischen Küste begegnete ich unlängst einer Schar schwarzer Sklavinnen, die, ich glaube, aus Oberägypten kamen, wo die Weiber ebenso garstig wie die in Nubien schön sind. Der ganze Anzug dieser Damen bestand aus einem Stück Sackleinwand, dennoch fehlte der Putz nicht, denn blaue Glasringe umgaben die Knöchel und Handgelenke und das Gesicht war durch tiefe Einschnitte in die Haut verschönert. Sie drängten sich um mich und riefen aus rauher Kehle mit großer Lebhaftigkeit unverständliche Worte. Ein alter Türke, ihr Führer, sagte mir, daß sie fragten, ob ich eine von ihnen kaufen wollte. Eine solche Sklavin kostet durchschnittlich 150 Gulden, etwas weniger als ein Maultier. Auf dem Sklavenmarkt in Konstantinopel habe ich die weißen Sklavinnen nicht sehen dürfen, von schwarzen saß eine große Zahl im Hof. Sie warfen sich mit Gier über das Backwerk, das wir unter sie verteilten, und alle wollten gekauft sein.

90. Geburtstag

Sein 90. Geburtstag wurde am 26. Oktober 1890 auf Befehl des Deutschen Kaisers in besonderer Weise gefeiert. Nachdem ihm am 25. Oktober abends in Berlin ein großartiger Fackelzug dargebracht worden war, beglückwünschte ihn der Kaiser am 26. Oktober persönlich an der Spitze zahlreicher Fürstlichkeiten und ließ die Fahnen der Berliner Garnison vom Schloß für 24 Stunden in Moltkes Wohnung bringen. Schulen und Vereine veranstalteten an diesem Tage große Feierlichkeiten in ganz Deutschland. Sein Geburtshaus in Parchim wurde angekauft und eine Moltke-Stiftung errichtet.

Chronologischer Werdegang

Moltke-Büste von Adolf von Donndorf (1889)
Moltkebüste von Ludwig Brunow
Standbild von Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke im Tiergarten Berlin
  • 26. Oktober 1800 geboren in Parchim (Mecklenburg); Vater: Friedrich Philipp Viktor Baron von Moltke, Generalleutnant in dänischen Diensten; Mutter: Henriette Sophie, geborene Paschen (Todesrune.png 1837)
  • 1811 Aufnahme in der dänischen Kadettenakademie in Kopenhagen, zusammen mit seinen beiden älteren Brüdern Wilhelm von Moltke (1798–1834; norwegischer und dänischer Offizier) und Friedrich „Fritz“ Joachim von Moltke (1799–1874; dänischer Kammerherr). Von Moltke hatte insgesamt sieben Geschwister, darunter zwei Schwestern. Sein Vater, Friedrich Casimir Siegfried von Moltke, Herr auf Samow, war ein Hauptmann des kaiserlichen Reichsheers. Vom Ende des 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Samow Sitz der Familie von Moltke, die zum Uradel Mecklenburgs gehört und deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
  • 22. Januar 1818 Page am dänischen Königshof
  • 1. Januar 1819 zum Secondelieutenant befördert, diente von Moltke im dänischen Infanterieregiment Oldenburg in Rendsburg.
  • 8. März 1822 Sekondeleutnant der Preußischen Armee
    • im 8. Infanterie Regiment (genannt Leib-Infanterie-Regiment) in Frankfurt/Oder (am 27. Januar 1889, nach meheren Umbenennungen, schließlich Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8)
  • 1. Oktober 1823 bis 30. Juni 1826 kommandiert zur Allgemeinen Kriegsschule (Berlin)
  • 1827 Lehrer der französischen Sprache, im Aufnehmen und als Inspizient bei der Divisionsschule der 5. Division
  • 4. Mai 1828 kommandiert zum topographischen Büro
  • 28. Februar 1831 weiterhin dort kommandiert
  • 30. März 1832 kommandiert zum Großen Generalstab
  • 30. März 1833 Beförderung zum Premierlieutnant
  • 30. März 1835 Beförderung zum Hauptmann
  • 18. August 1835 bei der Revue in Schlesien kommandiert zu den beiden Prinzen von Holstein-Sonderburg-Augustenburg
  • 20. September 1835 Urlaub von sechs Monaten nach Wien, Athen, Neapel und Konstantinopel genehmigt
  • 1. Februar 1836 nachträgliche Zahlung des Gehalts für die Monate Dezember 1835 bis Februar 1836 und Reisezulage der Generalstabsoffiziere
  • 8. Juni 1836 als Militärberater und Instrukteur der Osmanischen Armee abkommandiert
    • 1837 bis 1838 Kampf in Kurdistan gegen die aufständischen Kurden
    • 1839 Teilnahme am Feldzug des Osmanischen Reichs gegen die ägyptischen Truppen in Kleinasien (sei Mai 1839 bis zur Schlacht bei Nisib am 24. Juni 1839), wofür er vom König von Preußen den Orden „Pour le Merite“ erhalten sollte.
  • 1. August 1839 zurück zum Großen Generalstab (nach anderen Quellen, da gesundheitlich schwer angeschlagen, erst im Dezember 1839)
  • 10. April 1840 Versetzung zum Generalstab des IV. Armee-Korps; zuletzt 2. Adjutant des Kommandierenden Generals
  • 12. April 1842 Beförderung zum Major
  • 1843 Erhebung in den preußischen Freiherrenstand
  • 18. Oktober 1845 Adjutant des Prinzen Friedrich Heinrich Karl von Preußen in Rom
  • 21. November 1846 3 Monate Urlaub in Italien mit vollem Gehalt
  • 24. Dezember 1846 nach Ablauf des Urlaubs zum Generalstab des VIII. Armeekorps
  • 16. Mai 1848 Übernahme einer Abteilungsvorsteherstelle beim Großen Generalstab
  • 22. Juli 1848 ebendort einrangiert
  • 22. August 1848 Chef des Generalstabs des IV. Armee-Korps
  • 26. September 1850 Oberstlieutnant
  • 2. Dezember 1851 Oberst
  • 28. Mai 1855 Begleiter des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen bei dessen Reisen durch Ost- und Westpreußen
  • 1. (September 1855 dem Generalstab aggregiert und erster persönlicher Adjutant des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen
  • 9. August 1856 Generalmajor ohne Patent
    • 15. Oktober 1856 Patent als Generalmajor erhalten
  • 29. Oktober 1857 Führung der Geschäfte des Chefs des General-Stabs der Armee
  • 1. Januar 1858 Begleitung des Prinzen Friedrich Wilhelm zu dessen Vermählung nach London
  • 18. September 1858 Chef des General-Stabs der Armee
  • 31. Mai 1859 Generallieutnant
  • 4. August 1860 Teilnahme an den Belagerungsübungen von Jülich
  • 11. April 1862 Kommissar für die in Hamburg zusammentretende Küstenverteidigungskommission
  • 17. November 1863 Mitglied der Militärkonferenz in Frankfurt/Main
  • 30. April 1864 Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Generalstabs des Oberkommandos der verbündeten Armeen
  • 1864 Deutsch-Dänischer Krieg: Übergang nach Alsen
  • 18. Dezember 1864 als Chef des Generalstabs der verbündeten Armeen entbunden
  • 3. Januar 1865 Begleitung des Prinzen Friedrich Karl von Preußen nach Wien
  • 8. Juni 1866 General der Infanterie
  • 1866 Deutscher Bruderkrieg: Schlacht bei Königgrätz
  • 25. September 1866 Urlaub in der Schweiz
  • 27. Oktober 1866 Dienstzulage von 5.000 Talern und Pensionsanspruch eines kommandierenden Generals
  • 3. November 1866 Erlaubnis, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kolberg anzunehmen
  • 14. Mai 1867 Erlaubnis, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Parchim anzunehmen
  • 20. Mai 1867 soll den König von Preußen nach Paris begleiten
  • 8. September 1867 Annahme der Wahl zum Reichstag
  • 23. Februar 1869 Reise durch die südlichen Landesgrenzen für die Landesverteidigungskommission
  • 8. März 1869 Feier des 50jährigen Dienstjubiläums
  • 20. Juli 1870 Chef des Generalstabs der Armee im Großen Hauptquartier während der Dauer des Krieges
  • 1870/1871 Deutsch-Französischer Krieg: Schlachten bei Gravelotte, Beaumont, Sedan usw.
  • Am 28. Oktober 1870 wurde von Moltke der erbliche Titel eines Grafen verliehen.
  • 16. Juni 1871 Ernennung zum Generalfeldmarschall.
    • Von Moltke war bis zu seiner Verabschiedung 1888 in der Dienststellung des Chefs des Großen Generalstabs. Für seine militärischen Verdienste erhielt von Moltke hohe Dotationen, die ihn in die Lage versetzten, 1867 das Rittergut Kreisau in Schlesien für 240.000 Taler zu erwerben und 1868 das Familienfideikommiß Kreisau zu errichten.
  • 28. Januar 1872 Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit
  • 27. Dezember 1881 Abschied abgelehnt
  • 10. August 1888 Entbindung von seiner Stellung als Chef des Generalstabs der Armee
    • zum Präses der Landesverteidigungskommission ernannt
  • 8. März 1889 70jähriges Dienstjubiläum
  • 3. April 1891 à la suite des 1. Seebataillons gestellt
  • 24. April 1891 gestorben in Berlin
  • 28. April 1891 überführt zur Beisetzung nach Kreisau (Kreis Schweidnitz)
    • 1891 Da Moltkes Ehe kinderlos blieb, trat Wilhelm Joseph Bernhard Friedrich Adolf Graf von Moltke (1845–1905), der älteste Sohn Bernhard Adolf Erdmann Georg von Moltkes (1804–1871), das Familienfideikommiß Kreisau als Erbe an.
  • 1910 Aufstellung der Büste von Helmuth von Moltke in der Walhalla

Tod

Von Moltke verstarb am 23. April 1891 in seiner Dienstwohnung im Alsenviertel, nördlich des Königsplatzes in Berlin. Der Bildhauer Otto Lessing (1846–1912) nahm im Auftrag der Heeresleitung die Totenmaske und Abdrücke der Hände ab. Auf Grundlage dieser Abformungen schuf Lessing bis 1894 eine Halbfigur Moltkes aus Marmor (Kriegsverlust). Generalfeldmarschall a. D. Graf von Moltke wurde, nachdem dort eine große Leichenfeier stattgefunden hatte, in der von ihm erbauten Grabkapelle (Mausoleum) auf Gut Kreisau in Schlesien neben seiner Gemahlin beigesetzt. Seinen militärischen Nachlaß gab ab 1892 der Große Generalstab heraus.

Verbleib

Seine Gebeine gingen am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nach Einfall der Roten Armee verloren.

Familie

Major von Moltke heiratete am 20. April 1842 in Itzehoe seine 17jährige halbdeutsche Verlobte Bertha Maria „Marie“ Wilhelmine Burt (Lebensrune.png 5. April 1825 in Kiel; Todesrune.png 24. Dezember 1868 auf Gut Kreisau), Tochter von John Heyliger Burt (1797–1856) und dessen erster Frau, die deutsche Maria Johanna Ernestine, geb. von Staffeldt (Todesrune.png 1831). Als Taufpatinnen fungierten Bertha Freiin von Brockdorff, Maria Freiin von Brockdorff und eine Frau von Pluskow. Ihr Vater nannte sie zwar „Mary“, aber in ihrer Geburtsurkunde steht „Maria“. Ihre älteren Geschwister waren John Heyliger Burt junior (Lebensrune.png 1820) und Charlotte Johanne Burt (Lebensrune.png 1824).

Ihr Vater war ein vermögender Gutsherr mit Zuckerrohrplantagen in Westindien (Zuckerrohrplantage St. Johns auf der Westindischen Insel Saint Croix.). Sein Wohnsitz während der ersten Ehe war in England (wenngleich er auch mehrfach in Deutschland war), später war er in Deutschland (zuerst Schleswig, dann Itzehoe in Holstein) wohnhaft. Witwer Burt heiratete am 21. Mai 1834 Auguste „Guste“ Margaretha Caroline von Moltke (1809–1883), eine Schwester des späteren Generalfeldmarschalls. 1839 wurde Tochter Ernestine geboren. Deren Sohn Henry Victor, später von Burt (1841–1906) wurde Oberstleutnant und Adjutant seines Onkels und Schwagers Helmuth von Moltke.

Die Ehe blieb kinderlos. Am 17. Februar 1868 wurde das Familienfideikommiß errichtet und am 4. April 1868 von König Wilhelm I. bestätigt. Er hatte in Schlesien das „Gut Kreisau“ als Alterssitz erworben. Dort errichtete er für seine Frau, die 1868 im Alter von 43 Jahren früh verstorben war, ein Mausoleum am Kapellenberg, das noch heute zu finden ist. Am 28. Oktober 1870 wurde Freiherr von Moltke, Herr der Fideikommißgüter Kreisau, Wierischau und Nieder-Gräditz bei Schweidnitz in Schlesien, in den Grafenstand erhoben.

Von Moltke war Onkel des preußischen Generalobersten und Chefs des Großen Generalstabes Helmuth Johannes Ludwig von Moltke (genannt Moltke der Jüngere).

Zitate von Moltke (Auswahl)

  • Kein Plan überlebt die erste Feindberührung.“
  • Getrennt marschieren, vereint schlagen.“
  • Die Juden sind trotz ihrer Zersplitterung eng verbunden. Sie werden durch unbekannte Obere zu gemeinsamen Zwecken folgerecht geleitet. [...] Indem sie alle Versuche der Regierungen, sie zu nationalisieren, zurückweisen, bilden die Juden einen Staat im Staate und sind in Polen eine tiefe und noch heute nicht vernarbte Wunde dieses Landes geworden.“[3]
  • Im Feldzug von 1812 waren die Juden die Spione, die von beiden Teilen besoldet wurden und die beide Teile verrieten.“[4]

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Reiterstandbild Helmuth von Moltkes; Detail (Modell) für das monumentale Siegesdenkmal in Leipzig von Bildhauer Rudolf Siemering; errichtet 1888, zerstört von den Kommunisten um 1946.

Orden (chronologisch)

Ehrungen

  • Prädikat „Freiherr“ darf geführt werden am 1. Oktober 1843
  • Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften (1860)
  • Chef des kolbergischen Grenadier-Regiments (2. Pommersches) Nr. 9 am 20. September 1866
  • Erhebung in den erblichen preußischen Grafenstand am 28. Oktober 1870
  • Ehrenmitglied der kaiserlich russischen Generalstabsakademie
  • Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg (1871)
  • Dotation von 300.000 Talern am 2. März 1872
  • Chef des russischen 69. Rjäsanschen Infanterie-Regiments am 3. November 1872
  • Zahlreiche Medaillen und Münzen mit dem Abbild des Generalfeldmarschalls
  • Zu Ehren Moltkes wurden 1880 an dessen 80. Geburtstag in vielen Orten des Deutschen Reichs Eichen gepflanzt. Einige dieser Eichen stehen noch heute, darunter ein Gedenkbaum in Dresden am Leisniger Platz.

Posthum:

  • Büste und Gedenktafel in der Ruhmeshalle Walhalla
  • Moltke (Mondkrater) (1935)
  • In vielen Städten sind Straßen, Plätze und Brücken nach ihm benannt worden, wobei diese Bezeichnungen teilweise auch wieder rückgängig gemacht wurden, z. B. in Wien zu Dunantgasse.
  • Guinea gab am 10. Dezember 2012 eine Briefmarke heraus, die Moltke und eine preußische Bahn G 12 zeigen

Ehrenbürgerschaften​

Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, Medaille I.jpg
Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, Medaille II.jpg
Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, Medaille III.jpg

Ehrenbürger von 23 Städten, u. a.:

Denkmäler

Mindestens 68 Moltkedenkmäler sind zu Ehren des preußischen Generalfeldmarschalls Helmuth Karl Bernhard von Moltke errichtet worden. Für das Gebiet des einstigen Deutschen Reiches sind gegenwärtig zwei erhaltene Reiterstandbilder und etwa 20 Standbilder, außerdem einige Büstendenkmäler und Reliefs nachweisbar. Ein bis heute erhaltenes Moltkedenkmal steht in Istanbul. Einige der Reliefs befinden sich – oft zusammen mit solchen von Otto von Bismarck und Albrecht von Roon – an den Sockeln von Kaiser- und Kriegerdenkmälern (an weitere 73 Orten).

Das Moltkedenkmal in Parchim ist das älteste Deutschlands und wurde 1876 noch zu Lebzeiten des Dargestellten eingeweiht. Des weiteren wurden Moltke-Türme gebaut: Parchim (1913 geplant, nicht realisiert), Porta Westfalica, 1906 Umwidmung (Moltketurm), Schlegel (Kreis Glatz), 1913 und Sangerhausen, 1904 (Moltkewarte).

Werke (Auswahl)

Bertha Maria „Marie“ Wilhelmine Freifrau von Moltke, geb. Burt (links)
  • Zwei Freunde (Novelle), 1827 (PDF-Datei)
  • Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839, Mittler, Berlin, Posen & Bromberg 1841 (PDF-Datei)
    • Zahlreiche Auflagen; 3. 1877, 1894 usw.; Neuere Auswahl mit einer Einleitung von Max Horst: Briefe aus der Türkei, Albert Langen-Georg Müller Verlag, München 1938
      • „Selbst unter widrigen Umständen fielen ihm soziale Schieflagen auf: die Armut auf dem Land, die Zerstörungswut gegen armenische Klöster. Wer heute persönliche Kenntnis von Land und Leuten als Bedingung für Verständigung sieht – bei von Moltke ist sie zu finden.“ — Dr. Sebastian Liebold, 2012
  • Plan der Stellung bei Biradschik und der Schlacht von Nisib – Zur Uebersicht der Begebenheiten vom 1ten Mai bis 24ten Juni 1839, Simon Schropp'sche Hof-Landkartenhandlung, Verlag von Simon Schropp & Co., Berlin
  • Der russisch-türkische Feldzug 1828–29, 1845 (PDF-Datei)
  • Der italienische Feldzug des Jahres 1859, Mittler, Berlin 1863
  • Aus den Verordnungen für die höheren Truppenführer vom 24. Juni 1869
  • Briefe aus Russland, Paetel, Berlin 1877 (PDF-Datei)
  • Wanderbuch: Handschriftl. Aufzeichnungen aus d. Reisetagebuch. Berlin, Paetel 1879 (PDF-Datei)
  • Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–71, 1891 (PDF-Datei)
  • Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des General-Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke, 8 Bände, Mittler, Berlin 1891 ff.
    • Bd. 1: Zur Lebensgeschichte. 1891
    • Bd. 2: Vermischte Schriften. 1892
    • Bd. 3: Geschichte des deutsch-französischen Krieges von 1870–71. 1891
    • Bd. 4 (Briefe, Sammlung 1): Briefe ... an seine Mutter und an seine Brüder Adolf und Ludwig. 1891
    • Bd. 5 (Briefe, Sammlung 2): Briefe des General-Feldmarschalls ... und Erinnerungen an ihn. 1892
    • Bd. 6 (Briefe, Sammlung 3): Briefe ... an seine Braut und Frau. 1892
    • Bd. 7: Reden. Nebst einem Sachregister zu Band 1-7. 1892
    • Bd. 8: Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839. [6. Aufl.]. 1893
  • Großer Generalstab, Abt. für Kriegsgeschichte I. (Hrsg.): Moltkes taktisch-strategische Aufsätze aus den Jahren 1857 bis 1871. Zur hundertjährigen Gedenkfeier der Geburt des General-Feldmarschalls Grafen von Moltke. In: „Moltkes Militärische Werke“. II. Die Thätigkeit als Chef des Generalstabes der Armee im Frieden. Zweiter Theil, Mittler und Sohn, Berlin 1900
  • Helmuth von Moltkes Briefe an seine Braut und Frau, 9. und 10. Auflage, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart and Berlin 1919 (PDF-Datei)
  • Moltke. Aufzeichnungen, Briefe, Schriften, Reden. 1922
  • Max Horst: Moltke. Leben und Werk in Selbstzeugnissen, Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1931
  • Unter dem Halbmond. Erlebnisse in der alten Türkei 1835–1839, Horst Erdmann Verlag, 1979
    • Zahlreiche Auflagen und Ausgaben: 1981, 1984, 1988, zuletzt 1997; Tübingen, Edition Erdmann (= Alte abenteuerliche Reiseberichte): „Die ‚Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839‘ von Helmuth von Moltke, ein Standardwerk der nahöstlichen Reiseliteratur, sind immer wieder einmal herausgegeben worden. Der Spezialist für Reiseliteratur Ernst Bartsch hat jetzt die vorläufig letzte Ausgabe besorgt unter dem Titel ‚Unter dem Halbmond. Erlebnisse in der alten Türkei 1835 bis 1839‘. Sie stützt sich auf die dritte Auflage des Werkes von 1877. Der junge preußische Offizier von Moltke, nachmals hochberühmter Generalstabschef der preußischen Armee, war vom Sultan eingeladen worden, als Instrukteur seine Armee zu beraten und Verbesserungen vorzuschlagen. Der Preuße erwies sich als intelligenter Beobachter, der sein Augenmerk keineswegs nur militärischen Belangen widmete, sondern sich als guter Analytiker umfassend mit Land und Leuten vertraut machte. Erfrischend ist noch immer die religiöse Vorurteilslosigkeit des Protestanten Moltke, der sich vor allem in den balkanischen Besitzungen des Osmanischen Reiches, im Großraum von Istanbul/Konstantinopel und in den - auch damals unruhigen - Gebieten der Kurden im Süden und Südosten Anatoliens aufhielt. Eine Lektüre für Leute, die in die Türkei reisen wollen; erst recht aber für solche, die schon dort gewesen sind und ihre Kenntnisse vertiefen wollen.“[5]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Dieser Beiname entstand im Preußisch-Österreichischen Krieg (1866), vgl.: Historisches Schlagwörterbuch (1906)
  2. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden. 1937 Lehmanns-Verlag München
  3. Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des Generalfeldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke. 1892, Bd.2, S. 101f
  4. Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des Generalfeldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke. 1892, Bd.2, S. 148
  5. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Dezember 1997, Nr. 294 / Seite R2
  6. Notiz zur Person