Waldstätten, Alfred von

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Generalmajor Alfred Freiherr von Waldstätten

Alfred Georg Heinrich Maria Freiherr von Waldstätten (Lebensrune.png 9. November 1872 in Wien; Todesrune.png 12. Januar 1952 in Mauerbach) war ein deutscher Offizier der Gemeinsamen Armee und der k. u. k. Armee. Er war unter anderem Ausbilder an der k. u. k. Kriegsakademie und wichtiger militärischer Berater von Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Joseph, seit 1916 Kaiser Karl I. 1935 wurde er vom Bundesheer ehrenhalber zum Titular-Feldmarschall-Leutnant ernannt, ebenfalls ehrenhalber wurde dem Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ am Tannenbergtag den Charakter als General der Infanterie der Wehrmacht verliehen.

Werdegang

Hochzeit von Alfred Freiherr von Waldstätten und „Hertha“ Freiin Putz von Rolsberg am 20. Oktober 1900, u. a. mit Familienmitgliedern der Mayerhoffer von Vedropolje, Freiherren Fröhlich von Fröhlichstal, Freiherren Putz von Rolsberg, Freiherren von Waldstätten, Freiherren Lenk von Wolfsberg, Grafen Wassilko von Serecki.
Alfred von Waldstätten mit Gattin und den Söhnen Georg und Karl auf Schloß Leitersdorf, 1904
Erzherzog-Thronfolger Karl und sein Generalstabschef Oberst Alfred Freiherr von Waldstätten beim Mittagsmahl im Schützengraben auf der Costilla, 1916
  • 1892 als Leutnant aus der Theresianische Militärakademie als mit Abstand Bester des Jahrgangs ausgemustert und in das k. u. k. Infanterie-Regiment „Freiherr von Waldstätten“ Nr. 81 überwiesen
  • 1895–1897 Besuch der Kriegsschule (wiederum als Jahrgangsbester und Einziger mit der Note vorzüglich)
  • 1.5.1895 Hauptmann (außertourliche Beförderung)
    • Truppendienst- und Generalstabsverwendungen
  • 1899–1901 im k.u.k. Infanterie-Regiment „Kaiser“ Nr. 1
  • 1901 im Generalstabskorps
  • 28.10.1907 Hilfslehrer an der Kriegsschule Wien
  • 1.5.1908 Generalstabschef der 28. Infanterie-Truppen-Division (28. ITD)
  • 1.5.1909 Major i. G.
  • 1.5.1910 Lehrer an der Kriegsschule Wien
  • 1.11.1912 Oberstleutnant i. G.
  • 1.8.1914 Chef des Generalstabes der 1. Armee
  • 1.11.1914 Oberst i. G.
  • 23.5.1915 Landesverteidigungskommando Tirol
  • 8.3.1916 Generalstabschef XX. Korps in der 7. Armee (unter Hermann Kövess von Kövesshaza)
    • Auf besonderen Wunsch von Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Joseph wurde ihm von Waldstätten als persönlicher Berater beigegeben.
  • 30.6.1916 Chef des Generalstabes 12. Armee
  • 10.8.1916 Chef des Generalstabes 3. Armee
  • 30.9.1916 Chef des Generalstabes 7. Armee
  • 2.3.1917 Chef der Operationsabteilung des Armeeoberkommandos auf Wunsch des Kaisers von Österreich
  • 17.8.1917 Generalmajor (Rang vom 10.9.1917)
  • 9.1.1918 stellvertretender Chef des Generalstabes
  • 1.1.1919 pensioniert
  • 31.7.1935 Titular-Feldmarschall-Leutnant des Bundesheeres
  • 27.8.1939 Charakter als General der Infanterie der Wehrmacht (Tannenberg-General)

Gutsherr

Sein 1921 verstorbener Schwiegervater Karl Borromäus Ferdinand Putz von Rolsberg hatte ihm testamentarisch die Verwaltung seiner Güter einschließlich Schloß Leitersdorf in Mähren, das im Zweiten Weltkrieg zum Reichsprotektorat Böhmen und Mähren gehörte, übertragen, da sein einziger Sohn und alle anderen volljährigen männlichen Familienmitglieder bereits verstorben waren. In dieser Zeit war er auch letzter deutscher Bürgermeister von Leitersdorf.

Vertreibung, Enteignung und Haft

Er wurde im Zuge der Vertreibung und Enteignung der Familie (viele wurden ermordet, andere begingen Suizid) durch die Tschechen verhaftet und in einem Schauprozeß zu sieben Jahren Haft verurteilt, jedoch nach zwei Jahren begnadigt. Gezeichnet von den Haftbedingungen, verbrachte er seine letzten Lebensjahre im österreichischen Mauerbach nahe Wien.

Familie

Alfred war der älteste Sohn des charakterisierten Feldzeugmeisters Georg von Waldstätten (1837–1918) und dessen Gattin Mary Anna, geb. Holmes (17. März 1850 in Wien). Sein Onkel war der Feldzeugmeister Johann Baptist Freiherr von Waldstätten, sein Großvater der Feldmarschall-Leutnant und Divisionär Franz Georg Dominik Freiherr von Waldstätten (1775–1843), ein Veteran der Völkerschlacht bei Leipzig. Alfred hatte drei Geschwister:

  • Arthur Johann Anton Maria Egon Freiherr von Waldstätten (1875–1951), Ritter des Militär-Maria-Theresia-Ordens, k. u. k. Oberst, verheiratet 1903 mit Erika Marie Helene Juliane, Tochter des Gustav Franz Justus Pacher von Theinburg und der Barbara Freiin von Gagern a. d. Hause Hornau, 1939 deutscher Generalmajor
  • Johann „Hans“ Baptist Arthur Georg Maria von Waldstätten (1881–1974), k. u. k. Major der 2. reitenden Artillerie-Division, 1922 Titular-Oberstleutnant, verheiratet 1907 mit Helene Emilie „Lily“ Bertha (1883–1955), Tochter des k. u. k. Konteradmirals Wilhelm Ritter von Boeckmann und der Marie Hoffmann
  • Emil Ernst Artur Georg Maria (1885–1969), Dr. jur., k. u. k. Oberst der 2. reitenden Artillerie-Division, Ministerialrat und Generaldelegierter des Bundeskanzleramtes beim Österreichischen Kuratorium für Wirtschaftlichkeit (ÖKW)

Ehe

Major i. G. von Waldstätten heiratete am 20. Oktober 1900 auf Schloß Leitersdorf seine Verlobte Bertha „Hertha“ Malwine Antonie Freiin Putz von Rolsberg (Lebensrune.png 10. Oktober 1881; Todesrune.png 9. Dezember 1972), eine Tochter des Schloßherrn, und hatte mit ihr vier Kinder:[1][2]

  • Dr. jur. Georg Karl Johann Alfred Maria (15. August 1901–Juli 1989)
  • Diplomingenieur Karl Georg Maximilian „Max“ Hans Alfred Maria (1903–1945)
  • Dr. Maria Eva Bianca Hertha (1908–1999)
  • Johann Baptist Karl (13. Januar 1921–30. September 1998)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. August v. Doerr: Die Hayek von Waldstätten, Separatabdruck aus dem Jahrbuch der kais. kön. heraldischen Gesellschaft „Adler“, Buchdruckerei Carl Gerold's Sohn, Wien 1914, S. 24
  2. Alexander Wassilko von Serecki: Stammtafel der Familie Rolsberg