Gauehrenzeichen
Das Gauehrenzeichen bzw. Ehrenzeichen der Alten Garde (Allgemeines Gau-Ehrenzeichen für die Mitgliedschaft seit 1923 bzw. 1925) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine deutsche Auszeichnung für verdiente Parteimitglieder der NSDAP. Es galt als Ehrenzeichen für die Gaue Sachsen, Bayerische Ostmark, Franken, Halle-Merseburg, Hessen-Nassau, Magdeburg-Anhalt und Mecklenburg-Lübeck, die das Ehrenzeichen gemeinsam stifteten. In Sachsen wurde das Ehrenzeichen zuerst verliehen. Die anderen Gaue führten das Abzeichen nach gleichem Vorbild etwas später ein. Andere Gaue schufen eigene Gau-Traditions- bzw. Gau-Ehrenzeichen.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Das 1933 gestiftete allgemeine Gauehrenzeichen mit der Jahreszahl 1923 wurde an Mitglieder der NSDAP verliehen, die bereits vor dem 9. November 1923 Parteigenossen geworden waren. Für das Abzeichen mit der Jahreszahl 1925 war eine Mitgliedschaft der NSDAP seit der Wiederbegründung der NSDAP am 27. Februar 1925 Voraussetzung.
Trageweise
Das Gauabzeichen wurde auf der linken Brustseite getragen. Mitglieder der NSDAP, die neben dem Gauehrenzeichen auch das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP besaßen, durften jeweils nur eines der beiden Abzeichen tragen; das gleichzeitige Tragen mehrerer Gauabzeichen oder des Gauehrenzeichens und des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP war untersagt.
Als einziger Hersteller ist R. Wächtler & Lange aus Mittweida bekannt. Es kommen Abzeichen mit Nadeln aus doppeltem Draht und einfacher Nadel vor. Ebenso sind Abzeichen mit emailliertem oder lackiertem Hakenkreuz bekannt. Genaue Verleihungszahlen sind nicht bekannt.[1]
Bekannte Träger (Auswahl)
- Hans Bavendamm (1896–1974), Staatsbeamter und Landwirtschaftsfunktionär
- Otto Born (1892–nach 1942), Politiker
- Karl Fiedler (1897–nach 1945), Politiker
- Friedrich-Karl Florian (1894–1975), Politiker
- Leopold Gutterer (1902–1996), Politiker
- Rudolf Höß (1900–1947), SS-Obersturmbannführer
- Ernst Kendzia (1894–1950), Verwaltungsbeamter
- Wilhelm Koppe (1896–1975), SS-Obergruppenführer
- Erhard Kroeger (1905–1987), Politiker
- Karl Pflaumer (1896–1971), SS-Brigadeführer
- Erich Schüler, (1905–nach 1944), Politiker
- Adolf Schuppel (1895–1946), Politiker
- Hans Seifert (1889–1948), Politiker
- Otto Somann (1899–1956), Funktionär des SS-Sicherheitsdienstes
- Otto Telschow (1876–1945), Politiker
- Gerhard Woitschell (1910–1969), Politiker
Weitere Gau-Ehrenzeichen
Zum „Allgemeinen Ehrenzeichen“ kamen noch weitere Traditions- und Gau-Abzeichen, die ebenfalls als „Gau-Ehrenzeichen“ bezeichnet wurden:
- Ehrenzeichen Berlin (1926)
- Ehrenzeichen Baden (1933)
- Ehrenzeichen Ostthüringen (1933)
- Ehrenzeichen Osthannover (1933)
- Ehrenzeichen Danzig-Westpreußen (1933)
- Ehrenzeichen Essen (1935)
- Ehrenzeichen Ostpreußen (1938)
- Ehrenzeichen Thüringen
- Ehrenzeichen Wartheland
- Ehrenzeichen Sudetenland
Siehe auch
Quellen
- Google-BücherDer Reichsorganisationsleiter der NSDAP (Hg.): Organisationsbuch der NSDAP, Verlag Franz Eher Nachf., 1937, S. 552