Reichsgau Wartheland

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Reichsgau Wartheland und Generalgouvernement

Der Reichsgau Wartheland (der im Zweiten Weltkrieg den Bei- und Ehrennamen „Gau der Frontsoldaten“ trug) ist zum großen Teil das deutsche Gebiet der Provinz Posen, das im Zuge des sogenannten Versailler Vertrages dem Deutschen Reiche entrissen und wider jedes Recht Polen zugeschlagen wurde. Hinzugefügte geringe polnische Gebietsanteile dienten ausschließlich der Abrundung der Reichsgrenzen als Schutz gegen das Eindringen äußerer Feinde. Diese Grenze orientierte sich in erster Linie am natürlichen Verlauf von Flüssen und an der deutschen Ostgrenze vor dem Tilsiter Schmachfrieden. Dies kann wohl kaum im Sinne eines Expansionsdranges nach Osten hin gewertet werden, zumal der Grenzverlauf Kongreßpolens bis auf einige Grenzbegradigungen weitgehend unangetastet blieb.

Geschichte

Umsiedlung der Baltendeutschen in das Wartheland
Stettin, Ankunft von Umsiedlern: Die „Ozeana“ brachte neue baltendeutsche Heimkehrer. Unser Bild berichtet von der Ankunft eines weiteren Rückwandererschiffes aus den Baltenländern in Stettin: Mit der „Ozeana“ folgten 827 Baltendeutsche aus der Gegend von Dorpat und Reval dem Ruf des Führers. Von Stettin aus führte sie der Weg in ihre neuen Heimatorte im Posenschen Gebiet.
März 1944: Lodsch, der millionste Deutsche im Wartheland. Im Zuge der durchgeführten Umsiedlung der Schwarzmeerdeutschen im Reichsgau Wartheland, war die Zahl der Deutschen in diesem Gau auf eine Million gestiegen. Reichsstatthalter Gauleiter Greiser (2. v. re), empfing den millionsten Ansiedler im Warthegau, einen Schwarzmeerdeutschen, aus dem Dorf Hoffenthal bei Taganrog, und unterhielt sich längere Zeit mit ihm. Links vom Gauleiter und Ritterkreuzträger SS-Brigadeführer Reinefarth, rechts Gaupropagandaleiter Maul.

In den Warthegau wurden, zusätzlich zu den dort ansässigen Deutschen, welche von Polen nach dem Ersten Weltkrieg nicht vertrieben worden waren, die in alle Welt verstreuten deutschen Bürger im Zuge der Aktion Lebensraum im Osten zurückgesiedelt, um ein Großdeutsches Reich im Rahmen seiner völkerrechtsverbindlichen Grenzen wiederherzustellen. Die Rücksiedlung erfolgte unter dem Begriff Heim ins Reich. Diese Rücksiedlung der Deutschen aus dem Osten widerspricht allen im Sinne der derzeitigen politischen Korrektheit und der Umerziehung postulierten angeblichen weitergehenden absurden deutschen Annexionsplänen.

Die Opposition im Nationalsozialismus, die ein Deutschland ohne den Nationalsozialismus wollte, sah im Falle eines erfolgreichen Staatsstreiches vor, den Warthegau aufzulösen und die deutsch-polnische Grenze wieder auf den Stand von 1916 festzulegen. Die Bezeichnung Wartheland wäre dennoch weitergeführt worden, jedoch für das Gebiet der früheren preußischen Provinz Posen, die den Großteil des Warthegaus ausmachte. Für die Alliierten stand jedoch längst fest, daß Deutschland dieses Gebiet wiederum entrissen werden sollte.

Eingliederung in das Deutsche Reich

Lancellenstätt zu Ehren von Otto Lancelle

Adolf Hitler hatte in seiner geplanten Korridorabstimmung das Gebiet nördlich des Flusses Netze für eine Volksabstimmung zur Zugehörigkeit vorgesehen. Das übrige deutsche Territorium, das im Versailler Schanddiktat dem Reiche zuvor entrissen worden war, sollte an Polen fallen. Hitler orientierte sich damit an der geringsten Ausdehnung Preußens in östlicher Richtung. Nach der polnischen Ablehnung und dem deutschen Sieg über Polen im Achtzehntagekrieg orientierte er sich demzufolge an der größten Ausdehnung Preußens und dessen Ostgrenze.

Heim ins Reich

Mit dem erfolgreichen Polenfeldzug wurde Posen von 1939 bis 1945 wieder Teil des Deutschen Reiches und war in dieser Zeit die Hauptstadt des neu gegründeten Reichsgaues Wartheland.

Endkampf

Baranow-Brückenkopf

Am 12. Januar 1945 griff die 1. Ukrainische Front aus dem Baranow-Brückenkopf heraus an, gefolgt von der 1. Weißrussischen Front zwei Tage später. Bis zum 18. Januar waren die sowjetischen Truppen auf 500 km Breite bis zu 150 km tief eingebrochen und hatten die Hauptkräfte der Heeresgruppe A zerschlagen. Warschau wurde am 17. und Krakau am 19. Januar 1945 erreicht, und ebenfalls am 19. Januar drangen die ersten sowjetischen Truppen über die Grenzen des Deutschen Reiches ein. Der Vormarsch erfolgte in der Hälfte der vom sowjetischen Oberkommando veranschlagten Zeit.

Kampf um Posen 1945

Die deutsche Führung zog 40 Divisionen von anderen Fronten ab, konnte aber den sowjetischen Vormarsch nicht aufhalten. Am 25. Januar 1945 wurden die rund 30.000 bis 63.000 Verteidiger der zur „Festung“ erklärten Stadt Posen eingeschlossen. Der nun folgende Kampf um Posen dauerte noch fast einen Monat bis zur Kapitulation der letzten Verteidiger. Die Bolschewisten begingen auch hier, wie überall, wo sie einfielen, unvorstellbare Verbrechen.

Invasion des Deutschen Reiches

In der Zeit vom 26. Januar bis zum 3. Februar durchbrach die 1. Weißrussische Front an der ehemaligen deutsch-polnischen Grenze in der Neumark die deutschen Verteidigungslinien und bildete bei Küstrin an der Oder die ersten Brückenköpfe. Gleichzeitig stieß die 1. Ukrainische Front nach Schlesien vor, während die 4. Ukrainische Front Südpolen und die Nordtschechoslowakei (die heutige nördliche Slowakei) eroberte.

Umbenennung von Städten

Im Zuge der Inbesitznahme zuvor zu Polen gehörender Gebiete wurde bei vielen Orten nicht nur der polnische Name durch den deutschen ersetzt, sondern oftmals auch neue Namen geschaffen:

  • Lancellenstätt (Rzgow): zu Ehren von Generalleutnant Otto Lancelle
  • Litzmannstadt (Lodsch): zu Ehren von General der Infanterie Karl Litzmann
  • Löwenstadt (Breschan): zu Ehren von Litzmann, dem „Löwen von Brezany“ (1914)
  • Pflugstadt (Zamosch)
  • Quadenstadt (): zu Ehren von SA-Obergruppenführer Joachim Meyer-Quade
  • Schröttersburg (Plock)
  • Warthbrücken (Koło)

Preußische Grenzgalerie

Die Ostgrenze Preußens:[1]

Ehrenzeichen für Verdienste im Volkstumskampf

Gau-Ehrenzeichen Wartheland.jpg

Das Ehrenzeichen für Verdienste im Volkstumskampf, auch als Gauehrenzeichen Wartheland bekannt, wurde durch Verfügung Hitlers gestiftet (das genaue Stiftungsdatum ist unbekannt). Die Stiftung soll auf Betreiben Himmlers erfolgt sein und wurde durch das Hauptamt der VOMI, dessen Leitung SS-Obergruppenführer Werner Lorenz inne hatte, vorangetrieben. Ursprünglich waren mehrere Klassen vorgesehen. Hintergrund war der Umsiedlungsprozeß Volksdeutscher in besetzte Gebiete insbesondere dem Wartheland, der früheren Provinz Westpreußen. Die Umsiedlung wurde von der Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI) durchgeführt. Verliehen wurde das Ehrenzeichen an verdiente Funktionäre in diesem Zusammenhang.

Die Erstverleihung fand am 24. Oktober 1943 (nach vereinzelten Quellen 1942[2]) an den Reichführer SS Heinrich Himmler und dem Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter Martin Bormann statt (Sonderanfertigung, Eichenlaubkranz aus 18 Karat Gold, der Hoheitsadler aus mehreren Teilen in Platin gefertigt und vollständig mit echten Brillanten besetzt, das Hakenkreuz und die Jahreszahl „1939“ hellblau emailliert). Auch Arthur Greiser, Werner Lorenz und Wilhelm Koppe gehörten zu den ersten Empfängern.

Weitere bekannte Inhaber waren Dr. Wilhelm Albert, Dr. jur. Karl Drendel, Richard Fiedler, Dr. Erhard Kroeger, Dr. Alfred Lattermann (Historiker, Bibliothekar, Volkstumsforscher), Wolfgang Lüth und Jürgen Stroop. Genaue Verleihungsbestimmungen oder Statuten sind nicht bekannt oder erhalten. Die Ehrenzeichen haben generell eine Matrikelnummer (Verleihungsnummer). Es sind auch Abzeichen ohne Nummer und auch Reduktionen mit 30 mm Größe bekannt. Das Ehrenzeichen ist auf Grund der sehr kurzen Verleihungszeit extrem selten. Die bekannten Quellen sprechen von weniger als 550 Verleihungen. Die erhaltenen Exemplare sollten deutlich darunter liegen.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten