Koppe, Wilhelm

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Karl Heinrich Wilhelm Koppe (Lebensrune.png 15. Juni 1896 in Hildesheim; Todesrune.png 2. Juli 1975 in Bonn) war ein deutscher Reserveoffizier des Deutschen Heeres, Kaufmann, SA-Unterführer und SS-Führer, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei sowie Mitglied des Reichstages. Er ruht mit seiner Gemahlin in Bad Godesberg auf dem Friedhof Rüngsdorf; Endgrablage: Abteilung 1, Grab 333/334.

Werdegang

Karl Heinrich Wilhelm Koppe.jpg
Max Schimmelpfennig (1896–1982) und Koppe im Gespräch
  • Besuch einer Privatschule in Stolzenau und des Real-Gymnasiums in Harburg-Wilhelmsburg
  • 1914 Abitur
  • Oktober 1914 Kriegsfreiwilliger beim Schleswig-Holsteinischen Pionier-Bataillon Nr. 9
  • Januar 1915 Kriegsfreiwilliger in der 2. Feldkompanie/Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 (Westfront)
  • Dezember 1916 Beförderung zum Leutnant der Reserve
  • Januar 1917 bis November 1918 Bataillons-Gas-Offizier des Pionier-Bataillons Nr. 9 (während der Kämpfe in Flandern verwundet)
  • Dezember 1918 Entlassung aus dem Heeresdienst
  • 1919 Volontär, kurz darauf selbständiger Kaufmann und Inhaber einer Großhandlung für Lebensmittel und Tabakwaren in Harburg
  • 1.9.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 305.584)
  • Dezember 1930 bis Januar 1932 Pressereferent der Ortsgruppe Harburg-Wilhelmsburg der NSDAP
  • Januar 1931 bis Oktober 1932 Beisitzer des Orts-USchlA (Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß) Harburg-Wilhelmsburg
  • Juni 1931 Eintritt in die SA
  • 2.1.1932 Übertritt zur Allgemeinen SS (SS-Nr. 25.955) als SS-Anwärter
  • 2.1.1932 bis 1.9.1932 Führer (m. d. F. b.) des SS-Sturms 1/II/17 (Harburg-Wilhelmsburg)
  • 19.2.1932 SS-Truppführer
  • 1.9.1932 SS-Hauptsturmführer
  • 1.9.1932 bis 1.12.1933 Führer (bis 20.4.1933 m. d. F. b.) der 17. SS-Standarte (Harburg-Wilhelmsburg)
  • Oktober 1932 bis November 1933 Beisitzer des Gau-USchlA in Harburg-Wilhelmsburg
  • 8.11.1932 SS-Sturmhauptführer (mit Wirkung vom 1.9.1932)
  • 20.2.1933 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 30.1.1933)
  • 24.4.1933 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 20.4.1933)
  • 1933 bis 1945 NSDAP-Abgeordneter des Deutschen Reichstages (9. Wahlperiode)
  • 25.11.1933 bis 30.8.1934 Führer (bis 20.4.1934 m. d. F. b.) des SS-Abschnitts XVII (Münster)
  • 21.4.1934 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 20.4.1934)
  • 30.8.1934 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 23.8.1934)
  • 1934 Mitglied des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD)
  • 30.8.1934 bis 15.10.1934 SS-Führer z. b. V. des SS-Oberabschnitts Südwest (mit Wirkung vom 23.8.1934)
  • 15.10.1934 bis 1.11.1935 kommissarischer Führer des SS-Abschnittes XXVI (Danzig)
  • 1.11.1935 bis 1.10.1936 Stabsführer und Stellvertretender Führer des SS-Oberabschnitts Ost (Berlin),
  • 13.9.1936 SS-Gruppenführer
  • 1.10.1936 bis 9.10.1936 Führer des SD-Oberabschnitts Elbe (Leipzig, ab Mai 1937 Dresden)
  • 10.10.1936 bis 31.10.1936 abgeordnet zur informatorischen Tätigkeit im SD-Oberabschnitt Süd (München)
  • 1.11.1936 bis 15.11.1936 abgeordnet zur informatorischen Tätigkeit im SD-Oberabschnitt Südwest (Stuttgart)
  • 8.2.1937 bis 1.4.1937 informatorische Tätigkeit im SD-Hauptamt
  • März 1938 bis 9.10.1939 Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD für Sachsen (Leipzig), zugleich Leiter der Stapo-Leitstelle Dresden
  • 27.5.1938 bis 1939 Vorsitzender der „Kommission zur geschichtlichen Feststellung der Begebenheiten der Erhebung des 25. Juli 1934 in Österreich“ der SS
  • 9.10.1939 bis 26.10.1939 Höherer SS- und Polizeiführer (m. d. W. d. G. b.) Posen
  • 26.10.1939 Ernennung zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) im Warthegau mit Sitz in Posen
  • 26.10.1939 bis 9.11.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Warthe und Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Posen im Wehrkreis XXI
  • Oktober 1939 bis 1940 Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF) im Warthegau
  • 1940 bis Januar 1944 Ständiger Vertreter des Beauftragten des RKF im Warthegau
  • 10.4.1941 Generalleutnant der Polizei
  • 30.1.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei
  • 18.5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942)
  • 9.11.1943 bis 1945 Nachfolger von Friedrich-Wilhelm Krüger (HSSPF) sowie Staatssekretär und Stellvertreter von Hans Frank
  • 9.11.1943 bis 20.2.1944 Höherer SS- und Polizeiführer beim Generalgouverneur in Krakau (20.11.1943 Übernahme der Geschäfte)
  • 9.11.1943 bis 1945 Staatssekretär für das Sicherheitswesen und Generalbeauftragter für die Rüstung beim Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete (Krakau)
  • 1.7.1944 SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und der Polizei
  • 11.7.1944 erfolgloses Attentat auf Koppe
  • 1945 Befehlshaber des Sonderstabs bei der Heeresgruppe Weichsel
  • 20.4.1945 bis 8.5.1945 Höherer SS- und Polizeiführer (m. d. W. d. G. b.) und Führer (m. d. F. b.) des SS-Oberabschnitts Süd (im Wehrkreis VII) (PC München)

Nachkriegszeit

Er lebte unter dem Namen „Wilhelm Lohmann“ als Direktor der Schokoladenfabrik „Sarotti“ in Bonn. Am 30. Dezember 1960 (nach einer anderen Quelle schon am 31. Januar 1960) wurde er aufgrund einer anonymen Anzeige auf offener Straße in Bonn verhaftet. Bis 1962 verbrachte er in Untersuchungshaft. Schon 1961 wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Am 19. April 1962 wurde er gegen Zahlung einer Kaution von DM 30.000 freigelassen. Die Staatsanwaltschaft Bonn am 10. September 1964 Anklage. Am 19. Januar 1965 wurde das haltlose Verfahren durch die Staatsanwaltschaft Bonn eingestellt, was jedoch erst im August 1965 veröffentlicht wurde. Die Bundesregierung lehnte einem Auslieferungsersuchen Polens ab.

Familie

Wilhelm war der Sohn des Gerichtsvollziehers Koppe Robert Koppe und dessen Frau Franziska, geb. Ising. Er heiratete 1925 seine Verlobte Käthe Lohmann. Aus der Ehe sind ein Sohn und eine Tochter entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)