Ambesser, Axel von
Axel von Ambesser, eigentlich Axel Eugen Alexander von Oesterreich ( 22. Juni 1910 in Hamburg; 6. September 1988 in München), war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Axel von Ambesser war der Sohn eines Hamburger Kaufmanns. Väterlicherseits hatte die Familie drei Generationen lang in Rußland gelebt, eine Großmutter Ambessers war Engländerin. Schon mit vierzehn Jahren erlebte Ambesser in den Hamburger Kammerspielen die Welt des Theaters, war hingerissen von den „beiden Säulen des Ensembles“: Paul Kemp – für Axel von Ambesser „mein Kemp“ – und Gustaf Gründgens. Das Gymnasium verließ er vor dem Abitur. Er wollte eigentlich Zoodirektor werden, begeisterte sich dann für den Zirkus und entdeckte schließlich seine Vorliebe „zum Spaß und zur Klamotte“. 1930 wurde er von Erich Ziegler, dem Prinzipal der Hamburger Kammerspiele, ohne Schauspielunterricht engagiert.[1]
Sein weiterer Weg führte über Augsburg an die Kammerspiele in München, wo er an Otto Falckenbergs Schauspielschule eine ordentliche Schauspielausbildung absolvierte, und 1936 an das Deutsche Theater in Berlin zu Heinz Hilpert. Danach hatte er ein Engagement am Wiener Theater in der Josefstadt und folgte dann einem Ruf von Gründgens an das Berliner Staatstheater.
Während des Dritten Reiches erlebte Axel von Ambesser einen stürmischen Karriereaufstieg: viele Filmrollen, Autor erfolgreicher Komödien usf. Nach dem Krieg setzte sich sein Glück unvermindert fort. Sein erster Nachkriegserfolg – der amerikanische Besatzungsoffizier in „Das kleinen Teehaus“. Er hatte keine Schwierigkeiten mit dem politischen Umbruch, da er nach eigenem Bekunden „stets zu albern war, um Nazi oder Antinazi zu spielen“. Axel von Ambesser: „Am liebsten wechsele ich ständig die Pferde.“
Familie
Axel von Ambesser war seit 1937 mit der Schauspielerin Inge von Oesterreich-Ambesser (1914–1995) verheiratet. Seine Tochter Gwendolyn von Ambesser ist wie ihr Vater als Regisseurin, Autorin und Schauspielerin und darüber hinaus auch als Bühnenbildnerin tätig.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1961: Golden Globe für den besten ausländischen Film („Der brave Soldat Schwejk“)
- 1971: Bayerischer Verdienstorden
- 1975: Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1979: Nestroy-Ring der Stadt Wien
- 1981: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 1985: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
- 1985: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Filmographie
- Darsteller
- 1935: Der Gefangene des Königs
- 1938: Kampf um Anastasia
- 1939: Salonwagen E 417
- 1939: Ein hoffnungsloser Fall
- 1939: Eine kleine Nachtmusik
- 1939: Die unheimlichen Wünsche
- 1940: Das Herz der Königin
- 1940: Traummusik
- 1941: Tanz mit dem Kaiser
- 1941: Annelie
- 1943: Karneval der Liebe
- 1943: Frauen sind keine Engel
- 1943: Die kluge Marianne
- 1944: Das Mädchen Juanita (UA: 1952)
- 1944: Das Dementi (UA: 1950)
- 1945: Der Mann, dem man den Namen stahl
- 1948: Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.
- 1949: Verspieltes Leben
- 1950: Drei Mädchen spinnen
- 1951: Verträumte Tage
- 1952: Tanzende Sterne
- 1952: Der Mann in der Wanne
- 1953: Glück muß man haben
- 1954: Columbus entdeckt Krähwinkel
- 1954: Bruder Martin
- 1956: Pygmalion
- 1957: Die Freundin meines Mannes
- 1958: Die Kunst der Klamotte
- 1959: Der Herr Ornifle
- 1959: Bezaubernde Arabella
- 1961: Gustav Adolfs Page
- 1962: Der Mensch, ein Pudding aus elf Personen
- 1963: Es war mir ein Vergnügen
- 1963: Ein Hut und ein Bart – ein Charakter
- 1963: Die Kunst des Schlafens
- 1964: Schattenspiel
- 1964: Das hab’ ich von Papa gelernt
- 1965: Die fromme Helene
- 1965: Das Liebeskarussell. 4. Episode: Lolita
- 1966: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg
- 1967: Das Gold von Bayern
- 1968: Haus Herzenstod
- 1970: Ardèle oder Das Gänseblümchen
- 1972: Tod auf der Themse
- 1974: Schlagerfestival 1929
- 1976: Annoncen-Mord
- 1977: Begegnung im Herbst
- 1979: Der Eisvogel
- 1983: Frau Juliane Winkler
- 1984: Ein idealer Gatte
- 1984: Alte Sünden rosten nicht
- 1985: Großer Bahnhof
- 1986: Der Vorhang fällt
- Regie
- 1953: Glück muß man haben
- 1954: Bruder Martin
- 1955: Ihr erstes Rendezvous
- 1957: Die Freundin meines Mannes
- 1958: Frau im besten Mannesalter
- 1958: Die Kunst der Klamotte
- 1958: Der Pauker
- 1959: Die schöne Lügnerin
- 1959: Bezaubernde Arabella
- 1960: Der brave Soldat Schwejk
- 1960: Der Gauner und der liebe Gott
- 1961: Eine hübscher als die andere
- 1962: Kohlhiesels Töchter
- 1962: Er kann’s nicht lassen
- 1962: Der Mensch, ein Pudding aus elf Personen
- 1963: Frühstück im Doppelbett
- 1963: Harlekinade
- 1963: Ein Hut und ein Bart – ein Charakter
- 1963: Die Kunst des Schlafens
- 1964: Heirate mich, Chéri
- 1964: Das hab’ ich von Papa gelernt
- 1965: Die fromme Helene
- 1965: Das Liebeskarussell. 4. Episode: Lolita
- 1966: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg
- 1974: Die schöne Helena
- 1977: Begegnung im Herbst
- 1979: Der Eisvogel
- 1983: Die Violette Mütze oder Morgen sind wir endlich reich...!
- 1984: Alte Sünden rosten nicht
- 1986: Aus familiären Gründen. 2. Ein Stück Vergangenheit
- 1986: Aus familiären Gründen
- Drehbuch
- 1949. Verspieltes Leben
- 1953: Glück muß man haben
- 1955: Ihr erstes Rendezvous
- 1962: Der Mensch, ein Pudding aus elf Personen
- 1963: Ein Hut und ein Bart – ein Charakter
- 1963: Die Kunst des Schlafens
- 1965: Die fromme Helene
- 1966: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg
- 1977: Begegnung im Herbst
- 1986: Der Vorhang fällt
- Sprecher
- 1950: Modebummel
- 1951: Kommen Sie am Ersten ...!
- 1952: Die Aalflut
- 1952: Ich hab’ mich so an Dich gewöhnt
- 1952: Er pfeift darauf
- 1954: Der schön gedeckte Tisch
- 1961: Es muß nicht immer Kaviar sein
- 1961: Diesmal muß es Kaviar sein
Theatrographie (Auswahl)
Hörspielsprecher (Auswahl)
- 1938: Flitterwochen (Deutschlandsender, 3. Juni 1938)[2]
Literatur
- Gwendolyn von Ambesser: Schauspieler Fasst man nicht an! Eine Axel von Ambesser Biographie, Verlag Edition AV, Lich/Hessen 2011, ISBN 978-3-86841-045-7
- Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber – Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts, Verlag Edition AV, Lich/Hessen 2006, ISBN 978-3-936049-68-8
- Hans Georg von Studnitz: Menschen aus meiner Welt, Ullstein Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-550-07197-3
Fußnoten
- Geboren 1910
- Gestorben 1988
- Deutscher Schauspieler
- Deutscher Autor
- Deutscher Adliger
- Deutscher Filmregisseur
- Deutscher Theaterregisseur
- Deutscher Drehbuchautor
- Deutscher Theaterschauspieler
- Deutscher Hörspielsprecher
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Golden-Globe-Preisträger
- Autobiographie
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst