Atlantikwall
Der Atlantikwall war ein fast 3.000 km langes Abwehrbollwerk gegen eine Invasion Europas. Errichtet wurde das Bollwerk aus mehr als 10.000 Bunkern und Geschützstellungen auf den Schären Norwegens, an den Stränden Dänemarks, in den Deichen und Poldern der Niederlande, vor den Stränden Belgiens und Nordfrankreichs, an den Buchten der Bretagne und an der Küste der Biskaya, selbst an der Mittelmeerküste und auf den Inseln des ägäischen Meeres. Soldaten der Kriegsmarine, des Heeres und der Luftwaffe verteidigten den Schutzwall.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Insgesamt wurden am Atlantikwall 10.206[1] Bunker nach dem Regelbausystem errichtet. Dabei handelte es sich um standardisierte Anlagen, die architektonisch vorgefertigt waren und deren Bau rasch begonnen werden konnte. Sie schlossen die Lücken in der Front zwischen den großen Festungsanlagen, deren Bau jeweils den vorgefundenen Geländegegebenheiten angepaßt werden mußte. Durchgeführt wurden die Befestigungen von der Organisation Todt. Fremdarbeitern wurden übertarifliche Löhne bezahlt. Ausländische Arbeitnehmer verdienten teilweise mehr als deutsche Arbeiter auf derselben Baustelle.
Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz von Fritz Todt übernahm Anfang 1944 Generalfeldmarschall Erwin Rommel den Oberbefehl der deutschen Heeresgruppe B an der Westfront und ließ weitere umfangreiche Verstärkungsarbeiten am Atlantikwall durchführen. Bei der Invasion in der Normandie waren die Abwehrlinien zum Teil noch nicht fertiggestellt. Durch mangelnde Tiefenstaffelung und Verrat in den eigenen Reihen konnte der Wall an einigen Stellen durchbrochen werden. Damit war das Ende Europas besiegelt.
Bildergalerie
Einweihung der Batterie „Lindemann“ der Küstenartillerie durch Kapitän zur See Friedrich Frisius (später Kommandant der Festung Dünkirchen), 19 September 1942
Von links: Admiral Theodor Krancke, Großadmiral Karl Dönitz, ein Offizier der Heeres- oder Marineartillerie und Konteradmiral Friedrich Frisius (Kommandant der Seeverteidigung Pas de Calais) am Atlantikwall, um 1943
Generalfeldmarschall Erwin Rommel bei der Besichtigung einer Einheit der Legion „Freies Indien“ am Atlantikwall im Februar 1944
Indische Soldaten, die an unsrer Seite gegen das englische Joch und für die Freiheit ihres Landes kämpften, mit einem MG 34
Filmbeitrag
Atlantikwall (Bunkerbau):
Atlantikwall 1943:
Literatur
- Frank-Martin Stahlberg: Atlantikwall 01 und 02: Bollwerk des Reiches. Zeitgeschichte in Farbe, Pour Le Merite-Verlag, 2011, ISBN 978-3932381638 (Bestellmöglichkeit)
- Rudi Rolf:
- Der Atlantikwall. Die Bauten der deutschen Küstenbefestigungen 1940-1945, Biblio-Verlag (1998) ISBN 978-3764824693 (zum herunterladen als PDF-Datei)
- Der Atlantikwall. Perlenschnur aus Stahlbeton, AMA Verlag (1983) ISBN 978-9064740251
- Waffen-Arsenal: Deutsche Küstenbefestigung in Dänemark (Netzbuch)