Baer, Bern von

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Bern Oskar von Baer (1911–1981)

Johann Oskar Walter Bern von Baer (Lebensrune.png 20. März 1911 in Berlin; Todesrune.png 25. November 1981 in Rösrath bei Köln) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst i. G. und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie Generalmajor der Bundeswehr.

Werdegang

Johann Oskar Walter Bern von Baer.jpg

Den Besuch des humanistischen Gymnasiums schloß Bern von Baer im Frühjahr 1930 mit bestandenem Abitur ab. Am 1. April 1930 trat er als Offiziersanwärter bei der 15. Kompanie des in Deutsch-Eylau stationierten 3. (Preußisches) Infanterie-Regiment in die Reichswehr ein. Nach Abschluß der Grundausbildung folgten eine Reihe regimentsinterner Kommandierungen: am 31. Juli 1930 zur 7. Kompanie, am 16. Februar 1931 zur 8. Kompanie (MG), am 16. März 1931 zum Nachrichtenzug II und am 16. April 1931 zur 13. Kompanie. Vom 2. Oktober 1931 bis zum 26. April 1933 war er an die Infanterieschule in Döberitz kommandiert. Im Anschluß wurde er Zugführer in seinem Stammregiment.[1]

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war er zuletzt Oberst und Stabschef des Fallschirm-Panzerkorps „Hermann Göring“ beim Panzerkorps „Großdeutschland“. Am Ende des Krieges geriet er in Kriegsgefangenschaft.

Tapferkeitstat zum Ritterkreuz

Die 16. Panzer-Division wurde im Dezember 1943 in den Mittelabschnitt der Ostfront in den Raum bei Bobruisk verlegt und der Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Ernst Busch unterstellt.

Am 20. Dezember 1943 erfolgte der Vorstoß der Division nach Ossopna, südlich Bobruisk. Baer wurde Führer einer Kampfgruppe, bestehend aus dem 2. Bataillon des Panzergrenadier-Regiments 64 und der 2. Kompanie des Panzerpionier-Bataillons 16. Bei einem Aufklärungseinsatz über Prudok auf Tschirkowitschi konnte die Gruppe – trotz heftiger Gegenwehr des Feindes aus ausgebauten Stellungen – die Ortschaft Moltscha nehmen. Für diesen Einsatz wurde Baer das Ritterkreuz verliehen.

Nachkriegszeit

Bern von Baer als Brigadegeneral, etwa 1960

Von 1946, nach seiner Entlassung, bis 1948 machte er eine Kaufmännische Lehre bei der Langenberger Textilfirma „Gebr. Colsmann“. In den folgenden Jahren war er als Handelsvertreter für die Seidenstoffe dieser Firma tätig und lebte in Krefeld.

Am 1. September 1952 wurde Baer beim Amt Blank, der Vorgängerinstitution des Verteidigungsministeriums, angestellt und dort als Referatsleiter (Gruppe W) im Bereich G-3 des Amtes in Bonn eingesetzt. Zum 8. März 1954 erfolgte die Ernennung zum Gruppenleiter II, und am 13. Juni 1955 wechselte er als Gruppenleiter zu G-2.[2]

Kurz nach Gründung der Bundeswehr am 5. Mai 1955 wurde Baer in seinem alten Dienstgrad als Oberst – am 1. November 1955 – übernommen. Am 14. November 1955 wurde er zum Unterabteilungsleiter IV D beim Verteidigungsministerium ernannt, und vom 30. Dezember 1955 bis zum 31. März 1956 leitete er einen Sonderausschuß. Im Anschluß wurde er Stellvertretender Abteilungsleiter V des Heeres im Ministerium.[2]

Am 16. November 1956 übernahm er bis zum September 1957 die Wahrnehmung der Kommandeursgeschäfte bei der 1. Luftlandedivision in Eßlingen am Neckar. Nach deren Übergabe an Generalmajor Hans Kroh war Baer noch bis zum 28. Februar 1960 Stellvertretender Kommandeur der Division.

Am 1. März 1960 wurde Baer zum Inspizienten der Heeresflieger[3] und Stellvertretenden General der Führungstruppen im damaligen Truppenamt in Köln ernannt. Die Beförderung zum Brigadegeneral erfolgte am 26. September 1961. Seit dem 1. März 1962 war er dann General der Führungstruppen zeitgleich mit seiner Funktion als Inspizient der Heeresflieger und der Luftlandetruppen im Truppenamt Köln. Am 7. September 1963 wurde er zum Generalmajor befördert. Seine letzte Verwendung wurde am 1. Oktober 1964 dann die des Stellvertreters des Kommandierenden Generals des III. Korps in Koblenz, dem späteren Heeresführungskommando (HFüKdo).

Nach einem Herzinfarkt wurde er mit 57 Jahren am 31. März 1968 vorzeitig in den Ruhestand versetzt.

Familie

Am 26. Mai 1939 hatte Bern von Baer in Markehnen/Samland in Ostpreußen Ehrengard, geb. von Nathusius (1918–1981), Tochter des Oberstleutnants a. D. und Pfarrers Heinrich Adolf Wilhelm von Nathusius (1890–1958) und der Ehrentraut, geb. von Klitzing (1884–1966) geheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Uta von Baer (1940–2007), den späteren Oberstleutnant a. D. Volker von Baer (1941–2003; u. a. Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 252 in Nagold/Eisbergkaserne), Sigrun Conze (Lebensrune.png 1943) – verheiratet mit Oberst a. D. Walter Conze (Lebensrune.png 1940) sowie Astrid Freifrau von Mirbach (Lebensrune.png 1945) – verheiratet mit Brigadegeneral a. D. Christian Freiherr von Mirbach (Lebensrune.png 1944).

Beförderungen

Ritterkreuzverleihungszeremonie für Bern von Baer durch General der Panzertruppe Hans Hube (rechts)

Auszeichnungen (Auszug)

Bundesrepublik Deutschland

Verweise

Fußnoten

  1. Anm: Der Offiziersjahrgang 1930 spielte eine besondere Rolle beim Wiederaufbau der Bundeswehr. Von 184 Offiziersanwärtern 1930 dienten ab 1956 noch 53 Offiziere in der Bundeswehr, darunter die späteren Generale der Bundeswehr Generalmajor Paul Jordan, Generalmajor Ernst-Guenther Moeller, General Ulrich de Maizière, General Jürgen Bennecke, Generalleutnant Albert Schnez, Generalleutnant Karl Wilhelm Thilo, Generalmajor Herbert Reidel, Generalmajor Konrad Kühlein, Generalleutnant Detlev von Plato, Generalmajor Claus Hinkelbein, Generalmajor Horst Wendland, gem. Matthias Molt: Von der Wehrmacht zur Bundeswehr. Personelle Kontinuität und Diskontinuität beim Aufbau der deutschen Streitkräfte 1955–1966, Heidelberg 2007, S. 57
  2. 2,0 2,1 Dermot Bradley (Hg.): Die militärischen Werdegänge der Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997, Band 1, S. 55ff, ISBN 3-7648-2492-1
  3. Anm.: Bei der Bundeswehr ist der Inspizient die Dienststellung eines vom Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr beauftragter Offizier, der einen bestimmten Bereich in der Bundeswehr überprüfen soll.
  4. 4,0 4,1 Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1939–1945, Band 1: A–K, Biblio-Verlag, Osnabrück 1997, S. 16, ISBN 3-7648-2299-6
  5. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 103, ISBN 3-7909-0284-5
  6. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas, Friedburg 2000, S. 81, ISBN 3-7909-0284-5